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F1 Launches 2008

Der neue FW30 ist da

Am Rande der F1-Tests in Valencia hat Williams-Toyota den neuen FW30 vorgestellt. Der Wagen ist, wenig überraschend, eine Weiterentwicklung des FW29.

Fotos: Williams F1, Photo 4

  • Hier finden Sie Fotos des neuen Williams-Toyota FW30.

    Ohne große Show hat Williams heute Morgen den neuen FW30 der Öffentlichkeit präsentiert. Beim Test in Valencia wurde das neue Auto enthüllt, dann ging Nico Hülkenberg für eine Runde auf die Strecke, bevor der Kurs wegen dichten Nebels gesperrt wurde. Erst später konnte Hülkenberg den Shakedown fortsetzen. Morgen startet das Team dann richtig in die Testfahrten mit dem FW30, dann werden die Einsatzfahrer Nico Rosberg und Kazuki Nakajima ebenfalls ins Cockpit steigen.

    Der FW30 ist eine Weiterentwicklung des Vorgängers FW29, mit dessen Zuverlässigkeit und Konkurrenzfähigkeit das Team bereits recht zufrieden war. Laut Technikchef Sam Michael konnten nun weitere Fortschritte gemacht werden. "Im vergangenen Jahr war das Auto sehr zuverlässig", erklärte er. "Darauf konnten wir aufbauen und uns gleichzeitig unseren Zielen in Sachen Performance zuwenden."

    Dabei setzt Williams auf Stabilität. Der technische Stab ist gleich geblieben und mit Toyota hat man erstmals seit 2004 auch denselben Motorenlieferanten. Damit nahm die Arbeit am Antriebsstrang im Entwicklungsprozess nicht mehr so viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. In 35.000 Arbeitsstunden wurde der FW30 zum Leben erweckt, 8.000 neue Teile gibt es, vieles wird aber in den nächsten acht bis zwölf Monaten noch überarbeitet werden.

    Das Auto hält die grundlegenden Strukturen und die Designphilosophie der Vorgänger aufrecht. Dazu gehört auch die Nullkielkonfiguration der Vorderradaufhängung - die auch schon am FW28 zu sehen war. Auch der Heckflügel wird weiterhin von einer Zweisäulenkonfiguration getragen. Veränderungen sind dennoch erkennbar: Der Frontflügel weist nun drei Elemente auf, die Luftauslasskamine auf den Seitenkästen wurden größer, da sich die Kühlerelemente darunter verschoben haben. Auch die Seitenkästen an sich wurden stark überarbeitet, ebenso die segelartigen Windabweiser. Hervorstechend sind auch die neuen Cockpitwände, die ab dieser Saison noch höher sein müssen, um den Fahrer besser schützen zu können.

    "Unser Fokus lag ebenso auf der Performance wie darauf, unser Gesamtpaket und die Gewichtsverteilung zu verbessern", erklärte Michael weiter. "Der FW30 sollte ein großer Schritt nach vorne sein, wenn alle kleinen Bereiche, auf die wir uns konzentriert haben und die wir verbessert haben, im Gesamtpaket zusammenkommen."

    Vor dem Roll-Out des FW30 hat das Team auch viel Zeit darauf verwendet, sich Neuerungen wie der neuen Standard-ECU und dem Wegfall der Traktionskontrolle zu widmen. So hatten im Winter nicht nur die Designer und Aerodynamiker viel zu tun, sondern auch die Software-Ingenieure. Sie haben die Software angepasst, die die wesentlichen Teile des Autos steuert, vom neuen Schnellschaltgetriebe über die Differentiale bis hin zum Motor. Der FW30 ist außerdem Biokraftstoff-kompatibel, um den Anforderungen der neuen Saison zu entsprechen, in der 5,75 Prozent des Kraftstoffes aus biologischen Quellen stammen müssen. Dort wurde eng mit Kraftstoff-Partner Petrobras zusammengearbeitet. Das Team war das erste, das im Oktober in Rio de Janeiro eine Formel-1-Demonstration Biokraftstoff gefahren ist.

    Für den Roll-Out bekam der FW30 die zweite von insgesamt sechs speziellen Lackierungen, mit denen das 30-jährige Jubiläum von Williams in der Formel 1 gefeiert wird. Mit der aktuellen Lackierung will sich Williams bei seinen Mitarbietern und Fans bedanken. Jeder einzelne der 519 Williams-Mitarbeiter wird in dieser Woche namentlich auf dem FW30-01 erwähnt. Dazu kommen die 85 Marken, die seit dem 15. Januar 1978, als Alan Jones mit dem FW06 in dem Großen Preis von Argentinien gestartet ist, als Sponsoren auf den Autos vertreten waren. Dank dieser Sponsoren habe sich Williams seine Unabhängigkeit als Organisiation bewahren können, hieß es.

    Nico Rosberg wird am morgigen Dienstag und am Mittwoch mit dem FW30 testen, am Donnerstag übernimmt dann Kazuki Nakajima. Kommende Woche geht es dann nach Barcelona. Dazu bekommt das Auto dann neue Speziallackierung. Die Rennlackierung wird dann vor dem Saisonauftakt präsentiert.
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