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Wechselbad der Gefühle für KTM

KTM goes racing, auch auf vier Rädern: Im GT4-Europacup kämpft der neue X-Bow gegen Lotus & Co., aber auch gegen schwerere Kaliber.

Doch es war nicht alles eitel Wonne: In der GT4-Gesamtwertung hätte man – trotz 30 Kilogramm Zusatzgewicht und Straßenreifen-Pflicht – dieses Mal gegen die wesentlich PS-stärkeren Autos der GT4-Klasse noch besser aussehen können, wenn die Platzierungen nicht durch einen unglücklichen Dreher und einen „Abschuss“ verloren gegangen wären.

Rennen 1 („Long Race“)

Schon im Qualifying war deutlich zu sehen, wie gut der X-Bow auf der anspruchsvollen Strecke von Oschersleben funktioniert. Das 50-Minuten-Rennen am Samstag nahmen die KTM-Piloten dann von den Startplätzen 6 (Christopher Haase/Dennis Retera) bzw. 14 (Catharina Felser) in Angriff.

Sowohl Haase, der den Start-Turn fuhr, als auch Felser kamen gut weg und machten sofort einige Plätze gut. Doch während sich die einzige Frau im Feld gegen ihre männlichen Mitstreiter behaupten konnte, auf Platz 7 gesamt (!) die Ziellinie passierte und damit auch die Sports-Light-Kategorie gegen den starken Werks-Lotus 2-Eleven gewinnen konnte, hatte Haase Riesenpech.

Im Kampf um Platz vier bremste er am Ende der Start-/Zielgeraden eine Spur zu spät, drehte sich und blieb unglücklich auf den Curbs hängen: „Ganz klar mein Fehler“, resümierte der Deutsche zerknirscht, der erst mit einer Runde Rückstand weiterfahren konnte und damit an aussichtsloser Position an Schlussfahrer Dennis Retera übergab.

Zufrieden war dagegen Cathi Felser: „Das Quali war noch bescheiden, aber unmittelbar vor dem Rennen haben wir doch noch die perfekte Abstimmung gefunden. Nach meinem Super-Start bin ich nicht nur taktisch klug gefahren, sondern konnte auch den einen oder anderen GT4 überholen. Mit dem Resultat bin ich natürlich happy!"

Rennen 2 („Sprint Race“)

Relativ schnell erzählt ist die Geschichte des zweiten Rennens: Während Cathi Felser erneut einen tolle erste Runde absolvierte und – von Startplatz 11 kommend – die 2. Runde schon als Sechste in Angriff nahm, war das Rennen für Dennis Retera viel zu schnell vorbei.

Ausgerechnet der unmittelbare Gegner aus der Sports-Light-Klasse, Lotus-Werksfahrer Gavan Kershaw, schoss ihn noch vor der ersten Kurve ab. Retera wurde zum „fliegenden Holländer“, drehte sich durchs gesamte Feld, schlug heftig in einen Ford Mustang ein und musste mit arg ramponiertem Auto aufgeben.

„Eine Frechheit“, schäumte er noch Stunden nach dem Rennen: „Er hat gesehen, dass er langsamer ist und nicht vorbei kommt, da hat er mich eiskalt abgeschossen. Unglaublich. Das Auto ist stark beschädigt, so macht Rennfahren keinen Spaß…“ - Glück brachte dem Lotus-Piloten die Aktion am Ende allerdings nicht: Er bekam von der Rennleitung für seine Fahrweise eine Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt.

Einmal mehr jubeln durfte am Ende Cathi Felser: Platz fünf im Feld der bärenstarken GT4-Renner, klarer Sieg in der Sports-Light: „Einfach super. So kann es weitergehen! Ich konnte die Pace der Gegner über weite Strecken mitgehen, das Auto wird von Rennen zu Rennen besser. Für Dennis tut’s mir sehr leid, er hätte bestimmt auch nach vorne fahren können.“

Rennen 3 („Sprint Race“)

Im Team von Reiter-Engineering, das die KTM X-Bows einsetzt, wurde nach dem Crash am Morgen den ganzen Tag über eifrig geschraubt, um das übel zugerichtete zweite Auto rechtzeitig für den dritten Lauf reparieren zu können. Nicht zuletzt dank des reparaturfreundlichen Aufbaus des X-Bow gelang das Kunststück und Christopher Haase konnte ebenso wie Catharina Felser am späten Sonntag Nachmittag zum letzten Rennen des Wochenendes starten.

Wieder gelang den beiden KTM-X-Bow-Fahrern ein toller Start: Haase konnte seinen fünften Platz im Getümmel halten, Felser machte gleich vier Plätze gut und war Neunte. Nach einer kurzen Safety-Car-Phase zu Beginn entwickelte sich dann ein spannender Kampf zwischen Haase und dem Lotus-Piloten Kershaw sowie einigen GT4-Startern.

Christopher Haase wurde dabei von einem Mustang-Piloten aufgehalten, musste spektakulär durch die Wiese überholen, wurde dann von Kershaw überrumpelt: „Dumm gelaufen. Ohne den Mustang hätte ich den Lotus halten können, so war das Rennen verloren. Trotzdem ein halbwegs versöhnlicher Ausklang nach dem vielen Pech gestern und heute. Danke ans Team von Reiter-Engineering, die den X-Bow nach dem Crash von Dennis perfekt repariert haben!“

Catharina Felser überholte ihrerseits mehrere GT4-Autos und war schon auf Platz sieben, als sie in der letzten Runde noch auf Rang acht zurückfiel: „Das ist Racing. Ich bin aber richtig zufrieden: Führung in der Gesamtwertung der Sports-Light, viele Punkte gesammelt, das war ein perfektes Wochenende!“

Das nächste Renn-Wochenende für das österreichische KTM-Racingteam folgt Anfang August auf der legendären Berg- und Talbahn von Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen im Rahmen des 24-Stunden-Rennens.

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