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Hochschaubahn der Gefühle

Bertolini / Bartels holten sich den Sieg, die Österreicher erlebten ein Rennen mit gemischten Gefühlen und den Plätzen drei (Wendlinger) und vier (Peter).

Viel Pech heute für Jetalliance Racing beim Europa-Finale der FIA-GT-Championship 2008 in Zolder: Karl Wendlinger und Ryan Sharp belegten mit ihrem Jetalliance Aston Martin DBR9 beim neunten Lauf nur Rang 3. „Nur“ deshalb, weil Ryan Sharp mit einem Ausrutscher den durchaus möglichen Sieg vergab. Die anschließende Aufholjagd der Beiden war aber sehenswert! Der Sieg in Belgien ging an die Paarung Andrea Bertolini/Michael Bartels (I/D/Maserati).

Gestern auf Platz 2 im Qualifying, heute aus der Pole Position. Der Grund: Pole Setter Allan Simonsen hat in seiner schnellsten Runde bei gelber Flagge überholt und wurde ebenso wie Vincent Vosse um zehn Plätze in der Startaufstellung zurück versetzt.

Karl Wendlinger ging damit von Startplatz 1 ins Rennen, ging sofort in Führung und konnte diese in der Folge auch kontinuierlich gegen Mike Hezemans auf seiner Corvette ausbauen. Daran konnten ihn auch die vielen Überrundungsmanöver der GT2-Boliden nicht hindern. Nach einem fehlerfreien und schnellen ersten Stint übergab der Tiroler nach 50 Minuten (32 Runden) und rund 6 Sekunden Vorsprung an seinem Partner Ryan Sharp.

Dann die Schrecksekunde: In seiner zweiten Runde rutscht Sharp von der Strecke, touchiert die Reifenstapel, verliert viel Zeit, kann aber weiter fahren. Fazit des „Ausfluges“: Rund 30 Sekunden verloren, Rückfall auf Rang 6! Danach fuhr Sharp sehr schnelle Zeiten, kam aber nicht und nicht an Miguel Ramos vorbei – in Runde 43 war es dann aber soweit – mit einem waghalsigen Manöver ging Ryan an dem Maserati-Piloten vorbei, macht Platz 4. Die Aufholjagd hat begonnen . . . .

Und Sharp holt Sekunde um Sekunde auf, übergibt 35 Minuten vor dem Ende als Vierter wieder an Karl Wendlinger – 17 Sekunden fehlen noch auf die Spitze . . .

Wendlinger bläst in seinem Schluss-Stint zum Schlussangriff, arbeitet sich auf Rang 3 vor, ist sogar kurz vor dem Ende in Schlagdistanz zum Zweiten Hezemans, muss andererseits aber etliche Angriffe des in der Schlussphase stark aufkommenden Allan Simonsen abwehren – was ihm auch gelingt: Der Tiroler fährt nach 2 Stunden als Dritter über die Ziellinie.

Ein weiteres Spitzenresultat für Jetalliance Racing – wenngleich heute auch der vierte Saisonsieg möglich gewesen wäre . . .

Karl Wendlinger: „Der Ausrutscher von Ryan hat mehr als 20 Sekunden gekostet, am Ende haben uns 10 Sekunden gefehlt. In Anbetracht dieses Missgeschicks bin ich mit Rang drei zufrieden. Leider haben unsere Reifen nicht so lange gehalten, als angenommen. Sowohl bei meinem ersten Stint, als ich nicht mehr als sechs Sekunden Vorsprung herausfahren konnte, als auch in der Folge, als Ryan und ich pushen mussten. Deshalb war es zum Schluss auch nicht mehr möglich, näher an Hezemans heran zu kommen. Da waren die Reifen schon am Ende.“

Philipp Peter von P11 auf P4

Die Freude über die Pole-Position im Team von Gigawave Motorsport war groß, sollte aber nur kurz währen. Philipp Peters Teamkollege Allan Simonsen erzielte die Bestzeit unter gelber Flagge, die Rennleitung brummte dem Team daher eine Rückversetzung von zehn Startplätzen auf, somit nur P11 für Peter/Simonsen.

Simonsen fuhr den Start-Turn, der Däne machte gleich drei Positionen gut und arbeitete sich auf Position acht nach vorne. Dort war dann aber erst einmal Endstation, an der Corvette von Kumpen gab es zunächst kein Vorbeikommen.

Das Feld zeigte sich von P3 weg aufgefädelt wie eine Perlenkette, im Zuge der Überrundungen der langsameren GT2-Boliden wurde Simonsen dann von Negrao überholt, wenig später konnte er P7 wieder zurückerobern und dann noch eine Position gut machen.

PHP: „Ich hab das Auto auf P6 liegend übernommen, konnte dann an Ramos vorbei auf P5 überholen. Den Schlussturn fuhr dann wieder Allan, er knöpfte sich zuerst Marcel Fässler vor und schloss nach sehr guter Fahrt auf Karl Wendlinger auf.“

In der letzten Runde versuchte Simonsen an Wendlinger vorbei auf Rang drei zu ziehen, Wendlinger hielt aber dagegen und verteidigte den letzten Platz auf dem Podium. Der Sieg ging an Michael Bartels / Andrea Bertolini im Maserati.

PHP: „Unterm Strich sind wir sehr zufrieden mit der Performance unseres Aston Martin, wir waren sicher das schnellste Auto im Feld. Mit dem ersten Sieg hat es nach der Strafversetzung leider nicht geklappt, wir freuen uns nun aber auf das Finale in Argentinien und hoffen dort ein Spitzenresultat für unser junges Team einzufahren.“

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FIA-GT: Zolder

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