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GP2: Istanbul

Dramatisches Qualifying - Valsecchi ohne ernste Verletzungen

Ein schwerer Crash von Valsecchi ging glimpflich aus. Zuvor katapultiert sich Andi Zuber im letzten Moment in Reihe 1, neben Pantano. Soucek 14.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: www.andreas-zuber.com, GP2 Media Service

Eine spannende Qualifying-Session endete beinahe mit einem Drama: Der Durango-Pilot Davide Valsecchi krachte am Ende der Gegengeraden in der Linkskurve mit hoher Geschwindigkeit gegen die Reifenstapel - der Wagen des Italieners wurde komplett mit den Reifen der Sicherheitsbarriere überdeckt, so dass seine Bergung erschwert wurde. Erinnerungen an den schweren Crash von Heikki Kovalainen in Barcelona wurden erweckt.

Valsecchi konnte den völlig zerstörten Wagen nicht aus eigener Kraft verlassen, immerhin konnte er seine Finger bewegen. Nachdem Valsecchi endlich geborgen werden konnte, wurde er ins Spital gebracht. Das Durango-Team erklärte später, dass sich der Pilot keine ernsthaften Verletzungen oder Knochenbrüche zugezogen habe, er jedoch über Rückenschmerzen klagen würde. Er wird für den Rest des Rennwochenendes nicht mehr ins Cockpit steigen - Valsecchi hätte sich für den neunten Startplatz qualifiziert.

Polesetter Giorgio Pantano fuhr direkt hinter Valsecchi, als der Unfall passierte - der Italiener (startet für Racing Engineering) berichtete: "Er fuhr direkt in die Barrieren, und das mit großer Geschwindigkeit - vielleicht sind seine Bremsen ausgefallen oder es gab ein ähnliches technisches Gebrechen...?"

Zuber in der ersten Startreihe

Vor dem Unfall lieferte die GP2 eine spannende Jagd um die besten Startplätze. Für Andi Zuber im Boliden von Piquet Sports lief es auf seiner Lieblingsstrecke zunächst alles andere als optimal. Der erste Stint brachte nichts, der zweite Stint gestaltete sich spannend: Zunächst war Zuber in den ersten drei Runden im ersten und zweiten Sektor der jeweils absolut schnellste Fahrer des ganzen Feldes. Im dritten Sektor war dann so viel Verkehr, dass der Steirer keine Top-Zeit erzielen konnte. Doch dann traf Zuber eine weise Entscheidung: "Ich blieb dann doch noch auf der Strecke und versuchte mit abgefahrenen Reifen eine vierte Runde. Und siehe da, als kein Verkehr war, reichte es plötzlich zu der zweitschnellsten Zeit, obwohl die Sektorzeiten nur mittelmäßig waren."

So konnte sich Zuber für den zweiten Startplatz qualifizieren, er startet neben Pantano aus der ersten Startreihe. Zufrieden erklärte der Steirer: "Das ist jetzt wirklich eine gute Ausgangsbasis für das Rennen am Samstag. Jedoch werde ich alles daran setzen, dass ich punkte. Das ist für das Ergebnis am Ende der Saison entscheidend. Wichtig ist mir auch, dass ich sechs Zehntel Sekunden schneller als mein Teamkollege Maldonado war."

Freud & Leid bei Soucek

Der Teamkollege ist immer die erste Messlatte - so darf sich auch Andy Soucek darüber freuen, dass er bei seinem Einsatz als Ersatzpilot für den verletzten Christian Bakkerud im Super Nova Racing-Team seinen Teamkollegen Alvaro Parente schlagen konnte - zumal Parente nach seinem Premierensieg in Barcelona punktegleich mit Bruno Senna die GP2-Tabelle anführt. Schon im Training konnte Soucek Parente als Sechster in den Schatten stellen.

Der Wermutstropfen an der Geschichte: Parente konnte sich nur für den 21. Startplatz qualifizieren, Soucek steht am Samstag nur auf Startplatz 14. Doch in der GP2 ist im Gegensatz zur Formel 1 das Überholen eher möglich - es besteht für den in Spanien lebenden Österreicher immer noch die Chance, sich nach dem Vertragsbruch durch Fisichella Motor Sports für weitere Einsätze zu empfehlen.

GP2 in Istanbul

Samstag, 10. Mai, 16.00 Uhr: Hauptlauf über 34 Runden (200 Kilometer)
Sonntag, 11. Mai, 10.30 Uhr: Sprint über 23 Runden (120 Kilometer)

Das Ergebnis des Qualifyings bzw. die Startaufstellung für den Hauptlauf finden Sie in der Navigation rechts.

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