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LMS: 1000km Catalunya

Furioser Start in die neue Saison

Aston Martin liefert glänzenden Einstand, Sieg im Krimi-Finish - LMP2: Philipp Peter liefert unbelohnte Ganzleistung - GT2: Sieg für Richard Lietz!

Den ersten Ausfall gab es bereits vor dem Rennen zu vermelden, und zwar bei Kolles-Audi: Narain Karthikeyan brach sich beim Kartfahren die Rippen. Übung macht in diesem Fall nicht den Meister.

Die Audi R10 TDI hielten sich an diesem Wochenende generell diskret zurück. Beobachter, die den Ingolstädter für das Rennen voraussagten, wurden enttäuscht. Die Pole Position gint überraschend an den Ginetta Zytek von Strakka Racing; Danny Watts war der „Vollstrecker“.

Seine beiden Teampartner Peter Hardman und Nick Leventis sind allerdings nicht auf demselben fahrerischen Niveau. Dahinter leuerten außerdem bereits formatfüllend die beiden Werks-Aston Martin, auch Pescarolo Sport meldet sich wieder in den Kreis der Sieganwärter zurück, Oreca (samt Bruno Senna) hielt sich in Warteposition.

LMP2 sah Philipp Peter im ersten Drive mit dem GAC-Zytek auf Rang 6 der Klasse, er war guter Dinge:

"In Anbetracht der Tatsache, dass ich unter Wettbewerbsbedingungen erstmals in diesem Auto saß, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Dazu kommt, dass bei einem Rennen über knapp sechs Stunden der Startplatz nicht so ausschlaggebend ist. Das Rennen ist lang, da kann viel passieren. Ich bin mit dem Zytek schon ganz gut zurecht gekommen. Obwohl die Umstellung natürlich schon groß ist."

Auf der Klassen-Pole postierte sich das Lola-Coupé des italienischen Teams Racing Box, wo man nach diversen Chassis-Experimenten wieder auf die Erfolgstraße zurückgefunden hat.

GT2 präsentierte sich als überaus umkämpft, hier hatte Richard Lietz im Qualifying noch das Nachsehen gegenüber den Ferrari. Im Rennen sollte sich das ändern.

Lietz/Lieb gewinnen GT2

Nach anfänglichen Zores mit der falschen Reifenmischung rackerte die Porsche-Besatzung sich Platz für Platz durchs Feld. Zur Halbzeit des Rennens hatte Richard Lietz den schnellsten der Ferrari im Fadenkreuz.

Nach einem über weite Strecken hart umfochtenen Rennen nahmen Lietz/Lieb der Phalanx aus Maranello dann doch noch eine Runde ab. Das Auto von JMW Motorsport mit Gimmi Bruni/Rob Bell muss sich mit Platz 2 begnügen. Leo Mansell, Sohn des ex-Weltmeisters Nigel, schafft in seinem Debüt-Rennen übrigens Platz 4.

Lietz: „Wir haben im Training ein ausgezeichnetes Renn-Setup erarbeitet und das hat sich ausgezahlt. Ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, gleich beim ersten Antreten mit dem neuen Team Felbermayr-Proton den Sieg einfahren zu können. Ein genialer Start in die Le Mans Series 2009!"

Peter: unbelohnter Marathon

Philipp Peter & Co. waren in ihrer Klasse ebenfalls unter den Schnellsten. Genauer: Philipp Peter himself war einer der Schnellsten – denn er blieb in der Anfangsphase volle 2 Stunden und 45 Minuten im Auto. Mit dieser Monster-Anstrengung rackerte er sich und sein Team auf Platz 2 der Klasse nach vor.

In der vierten Stunde gab es aber den Rückschlag: Peters Kollege Claude-Yves Gosselin lieferte das Auto nach Kollision mit einem GT-Fahrzeug beschädigt an der Box ab. Platz 8 in der Klasse war der etwas karge Lohn, Peter sieht’s insgesamt aber positiv.

„Ich bin auf Anhieb sehr gut mit dem Auto zurecht gekommen, bin deshalb auch mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ein Platz auf dem Podium wäre heute ohne den Crash sicher möglich gewesen. Positiv ist, dass wir dennoch einen Punkt geholt und gesehen haben, dass noch einiges Potential vorhanden ist. Und daran werden wir hart arbeiten.“

Peter & Co. kassieren immerhin noch einen Meisterschaftspunkt. In diesem Sinne: Alles Gute zum 40. Geburtstag!

Den LMP2-Sieg holt sich Racing Box mit den ehemaligen FIA-GT-Champions Matteo Bobbi und Tomas Biagi sowie Andrea Piccini auf dem sehr starken 7. Gesamtrang.

Spannung auch an der Spitze

LMP1 war ein Thriller bis in die Schlussphase, es sah schon nach einem Sieg für das Team von Henri Pescarolo aus. Ein spätes Safety Car sorgte dann nochmals für Dramatik.

Aston Martin brachte nur ein Auto ins Ziel, das allerdings dank einer Schlussattacke von Stefan Mücke auf Platz 1. Nach sechs Stunden Rennzeit entscheiden 14,884 Sekunden für Mücke/Tomas Enge/Jan Charouz, Aston Martin Racing und einen hocherfreuten David Richards. Seit einem halben Jahrhundert hat Aston Martin kein internationales Sportwagenrennen auf WM-Niveau mehr gewonnen.

Letztlich wohl auch nicht traurig über Platz 2 sind Jean-Christophe Bouillon/Christophe Tinseau im Pescarolo-Judd. Und Bruno Senna klettert in seiner Premierenvorstellung im Sportwagen gleich aufs Stockerl. Er ist damit der beste von insgesamt nicht weniger als 27 Rookies im Feld der LMS.

Bei Oreca arbeitet man an einer neuen Aerodynamik, die dann den Kampf an der Spitze noch etwas spannender machen sollte. Vielleicht gibt man bei Audi bis dahin auch die schnellen Glühkerzen für das Kolles-Team frei. Die drückende Überlegenheit eines Teams ist jedenfalls weg, und das tut der gesamten Meisterschaft gut.

Weiter geht’s in Spa-Francorchamps am 10. Mai, dort wird auch Jetalliance Racing etwas Schwung in die marode GT1-Klasse bringen. Vorher wartet der Circuit Bugatti in Le Mans für einen offiziellen LMS-Test am 25./26. April.

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