LMS: Portimao | 19.07.2010
Turbulent
Versöhnlicher 3. Rang für Dominik Kraihamer nach einem überaus turbulentem Rennen an der Algarve, nun soll der Zeitrückstand verkürzt werden.
War man nicht in Portugal dabei und kennt daher nur das Rennergebnis, so war das dritte Rennen der Le Mans Series (LMS) für Dominik Kraihamer auf jeden Fall eine Reise wert: zweiter Stockerlplatz im dritten Rennen, damit kann man schon zufrieden sein. Dass Salzburgs junge Motorsporthoffnung dennoch schon angenehmere Wochenenden erlebt hat, ist eine andere Geschichte.
Eine 3-Minuten-Zeitstrafe sowie ein nicht optimales Auto machten schon vor dem Start alle Siegeshoffnungen zunichte. Großem Kampfgeist und etwas Glück ist es zu verdanken, dass Boutsen Energy Racing an der Algarve sogar die Meisterschafts-Chancen wahrte.
Mit jeder Menge Optimismus und dem Ziel, die Meisterschaftsführenden anzugreifen, war Dodo Kraihamer am Donnerstag an die Atlantikküste gereist. Die Südwestspitze Portugals war Austragungsort des dritten Rennwochenendes der Le Mans Series 2010.
Doch schon am Freitag gestaltete sich das Unternehmen „Angriff“ unerwartet schwierig. Erstmals gelang es während des freien Trainings nicht, ein optimales Setup für den Formula Le Mans Boliden zu finden. Das Resultat: nur Platz vier im Qualifying.
Dazu kam die besonders strenge Auslegung der Boxengassen-Regeln durch die portugiesischen Marshalls: Zuerst kassierte Dodo’s Physiotherapeut fürs Betreten der Pitlane eine Verwarnung, als er diesem die Trinkflasche reichte. Als dann ein nicht akkreditiertes Mitglied der Boxencrew den Schlauch der Tankanlage vor einem heranfahrenden Fahrzeug zurückzog, was das Maß offensichtlich voll: Drei Minuten Zeitstrafe fürs Rennen!
Rang drei als absolutes Maximum
Umso beeindruckender die Moral der gesamten Mannschaft, als man um 17.00 Uhr aus hoffnungsloser Position ins 1000-Kilometer-Rennen ging. Nach dem Absitzen der Zeitstrafe holten die Fahrer alles aus dem 400-PS-Boliden heraus und kämpften sich vom Ende des Feldes wieder nach vorne.
Doch an diesem Samstagabend half auch das wenig. Dennoch schaute dank der Ausfälle aller drei im Qualifying dominanten Teams am Ende noch Platz drei heraus – doch auch ohne der Penalty wäre an diesem Wochenende nicht viel mehr drinnen gewesen.
„Natürlich ist man enttäuscht, wenn man topmotiviert ins Auto steigt und dann nicht gewinnen kann“, so Dodo Kraihamer. „Bei meinem Doppelstint in der Nacht habe ich wirklich noch das Beste herausgeholt. Bis zum nächsten Rennen im August am Hungaroring müssen wir nun dringend den Zeitrückstand auf die Konkurrenz reduzieren, ansonsten haben wir auch dort wenig Chancen auf den Sieg.“