MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WTCC: Curitiba

Muller & Tarquini holen die ersten Siege

Chevrolet sichert sich Dreifachsieg im regnerischen Lauf 1 - Gegenschlag durch Seat mit Tarquini und Gené im zweiten Rennen.

Johannes Gauglica

Im morgentlichen Warm-Up waren die BMW an der Spitze: Andy Priaulx und Lokalmatador Augusto Farfus markierten die schnellsten Zeiten in einer Session, die nach einem Ausrutscher von Tom Coronel abgebrochen wurde. Coronels Seat blieb aber ganz.

Lauf 1: Chevy, Chevy, Chevy

Yvan Muller hat über ein Jahrzehnt hinweg auch die Eisrennen der Trophée Andros dominiert; nach zehn Titeln in Folge hat man ihm dort zu verstehen gegeben, dass er bei den Wintersportlern nicht mehr unbedingt gern gesehen ist…

Fast wie in Andros-Tagen ging der französische Neuzugang im Team von Chevrolet auch das erste Rennen des WTCC-Jahres an. Den größten Gesprächspunkt lieferte am Start zu Lauf 1 aber das Wetter: Wegen starken Regens mussten die ersten Runden hinter dem Safety-Car absolviert werden.

Das machte die Setup- und Reifenfrage zum Lottospiel; die drei Chevy knackten den Jackpot. Muller hielt beim (Re-)Start die Spitze gegen Jordi Gené im Seat, der in der Folge neben die Strecke geriet und mit der Entscheidung nichts mehr zu tun hatte. Dahinter zog der Viert-Qualifizierte Rob Huff an Jordi Gené und Alain Menu vorbei.

In der Reihenfolge Muller-Huff-Menu hielten die drei Cruze dann bei nur langsam auftrocknender Fahrbahn auch bis ins Ziel die Plätze 1, 2, und 3; ein paar markeninterne Angriffsmanöver änderten daran nichts. Gabriele Tarquini im Seat Leon TDI vermochte dahinter ebenso wenig den Anschluss zu halten wie Priaulx und Farfus mit ihren BMW - die Abstände blieben aber dennoch knapp; Tarquini lag auf dne Sieger Muller 5,6 Sekunden zurück, die Top 10 kamen innerhalb 20,4 Sekunden über die Ziellinie.

Der Brasilianer hatte hart mit Tom Coronel zu kämpfen, bevor er dann auf Platz 6 ins Ziel kommen konnte. Auch Jordi Gené, der am Start viel Terrain verlor, ging noch an Coronel vorbei.

Nachdem die WTCC das Punktesystem der Formel 1 übernommen hat (Erklärungen zur Sinnhaftigkeit dieser Änderung bitte an die Redaktion!), kamen die engagiert miteinander fightenden Rookies Fredy Barth und Norbert Michelisz mit guten Leistungen und etwas Glück inmitten der lustig umherrutschenden TDI-Truppe zu ihren ersten WM-Punkten. Sie waren auch die schnellstne Rookies vor Michael Nykjaer (ebenfalls Seat).

Die Independents sahen die längste Zeit Stefano d’Aste (BMW) und Darryl O’Young (Chevrolet) in Führung, am Schluss holte sich aber d’Astes Teamkollege Sergio Hernandez den Siegerpokal; O’Young wurde noch vom routinierten „Safety-Car-Franz“ Engstler niedergerungen. Mit Harry Vaulkhard am 4. Indy-Platz gab auch der zweite Newcomer des Bamboo-Teams mit dem Lacetti eine gute Figur ab.

Lauf 2: Seat kann’s noch

Das zweite und letzte Rennen in Südamerika (die Mexiko-Runde wurde ja abgesagt) ging dann auf trockener Strecke über die Bühne. Tom Coronel konnte seine Pole Position nicht ummünzen; für ihn war das Rennen bereits nach einer Runde zu Ende. Damit kam er immerhin noch etwas weiter als Andy Priaulx.

Am BMW des Briten knickte unmittelbar nach dem Start nach Kontakt mit dem Seat von Michelisz ein Rad weg; der Niederländer konnte seine Führung nicht halten und legte sich mit einem der vorbeistürmenden Chevrolet an.

Einige Kurven weiter kreiselte Coronel nicht viel später ebenfalls ins Aus und retirierte mit einem Aufhängungsschaden an die Box.

Somit war an der Spitze die Bahn frei für Gabriele Tarquini und Jordi Gené in den Seat Leon TDI von SR-Sport. Tarquini gewinnt damit zum dritten Mal in Folge den zweiten Lauf in Brasilien.

Die ehemaligen (?) Werksrenner zogen im Tandem davon; Chevrolet behauptete den letzten Platz am Stockerl. Huff wurde in der dritten Runde von seinen Kollegen Menu und Muller passiert; der Schweizer wurde als Dritter immerhin um fünfeinhalb Sekunden von Tarquini abgehängt.

Muller übernimmt mit Platz 4 ex aequo mit Tarquini die Tabellenführung; Huff hatte für seinen 5. Endrang hart zu arbeiten: Er behauptete sich mit dem Vorsprung von 0,3 Sekunden gegenüber Augusto Farfus im verbliebenen Werks-BMW.

Auf den Plätzen 8 und 9 kommen mit Michael Nykjaer und Norbert Michelisz die schnellsten Rookies ins Ziel, Mehdi Bennani im Wiechers-BMW konnte sich gegenüber dem ersten Rennen (wo er eine Exkursion in die Wiese machte) steigern und holt sich als Gesamt-Zwölfter Platz 3 der Neulings-Wertung.

Er ist gleichzeitig auch Dritter bei den Independents, wo wiederum Sergio Hernandez und Franz Engstler nach schönem Kampf die Top-Platzierungen abholen.

Weiter geht die WTCC-Saison am 2. Mai in Marokko.

News aus anderen Motorline-Channels:

WTCC: Curitiba

- special features -

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

GP von Kanada: Qualifying

Russell & Verstappen nebeneinander!

McLaren geschlagen, Charles Leclerc verschenkt die Pole-Chance: George Russell gewinnt das packende Qualifying zum Grand Prix von Kanada 2025

Le Mans 2025 – Tag 7

Die große Le-Mans-Galerie von Tag 7

Am Donnerstag vor dem Rennen gab es eine Doppel-Pole für Cadillac. Dies und vieles mehr gibt es in unserer großen Galerie mit fast 300 Fotos zu sehen.

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.