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GP2: Monza

Leimer übernimmt Tabellenführung

Fabio Leimer holt sich den Sieg im Hauptrennen und übernimmt die Tabellenführung – Rene Binder kam nach Startplatz 22 auf Rang 16 ins Ziel.

Fabio Leimer (Racing Engineering) gewann das Hauptrennen der GP2 in Monza. Der Schweizer überquerte nach 30 Runden auf der italienischen Traditionsrennstrecke 0,806 Sekunden vor Sam Bird (Russian Time). Dritter wurde dessen Teamkollege Tom Dillmann.

Mit seinem dritten Saisonsieg übernahm Leimer auch die Tabellenführung in der Gesamtwertung der GP2. Dabei profitierte der 24-Jährige von den Ausfällen des bisher Führenden Stefano Coletti (Rapax) und des Zweitplatzierten Felipe Nasr (Carlin). Daniel Abt kam nach einem erneut unglücklichen Rennen inklusive Reifenschaden auf Position 17 ins Ziel.

Den Grundstein für den Sieg hatte Leimer schon beim Start des Rennens gelegt. Von Startplatz zwei aus kam der Schweizer besser weg als Polesetter Bird und übernahm schon vor der ersten Schikane die Führung. Diese behielt Leimer bis zur elften Runde, als er seinen Pflichtboxenstopp absolvierte. Anschließend war es Bird, der mit einer Reihe schneller Runden seinen Vorsprung vergrößerte. Die Taktik des Briten, Leimer auf diese Weise an der Box zu überholen, wäre mutmaßlich aufgegangen, doch ein Fehler des Teams vereitelte Birds Plan.

Als der Mercedes-Formel-1-Entwicklungsfahrer in Runde 20 zu seinem Reifenwechsel an die Box kam, gelang es seinem Mechaniker nicht auf Anhieb, das rechte Hinterrad zu befestigen. Die Sekunden vergingen, und als Bird die Boxengasse verließ war Leimer längst vorbeigezogen. Der Brite holt anschließend mit Siebenmeilenstiefeln auf und hing bald am Heck des Fahrzeugs von Leimer. Letztlich fiel die Entscheidung über den Sieg durch einen Funkspruch.

"Kein unnötiges Risiko, Coletti und Nasr sind draußen", funkt Bird deutscher Teamchef Timo Rumpfkeil dem Briten ins Cockpit und erinnerte ihn damit an die Situation in der Meisterschaft, wo Bird bei der Vergabe des Titels noch ein gewaltiges Wörtchen mitredet.

Der 26-Jährige nahm sich die Warnung zu Herzen und sah von Angriffen auf Leimer ab, der damit letztlich ungefährdet zum Sieg fuhr. Durch seinen dritten Sieg in einem Hauptrennen 2013 übernahm Leimer mit 153 Punkte die Gesamtführung vor Bird (145 Punkte).

Ein schwarzes Rennen erlebte zum wiederholten Male der bisherige Tabellenführer Coletti. Von Startplatz sechs aus hatte sich der Monegasse zunächst bis auf Position fünf verbessert, doch dann nahm das Unheil bei seinem Pflichtboxenstopp seinen Lauf. Coletti bremste zu spät, rutschte mit stehenden Rändern über die weiße Linie am Boxeneingang und wurde prompt "geblitzt". Die fällige Durchfahrtstrafe wegen zu schnellem Fahren in der Boxengasse warf Coletti auf Rang 18 zurück, sechs Runden vor Schluss stellte er sein Fahrzeug in der Box ab. Es war der sechste Ausfall in Folge für Coletti.

Nicht viel besser erging es Nasr. Der Brasilianer musste seinen Carlin-Boliden in Runde 18 mit technischem Defekt abstellen. Eine weiße Rauchwolke am Heck deutete auf einen Motor- oder Getriebedefekt hin. Passend dazu meldete Nasr per Boxenfunk: "Ich kann nicht mehr schalten."

Sein Teamkollege Jolyon Palmer, der von Platz drei gestartet war, musste sein Auto in Runde elf abstellen, nachdem er in der ersten Lesmo-Kurve das linke Hinterrad verloren hatte, welches beim Boxenstopp offenbar nicht richtig befestigt worden war. Die Rennleitung wird den Vorfall nach dem Rennen untersuchen.

Doch nicht nur dieser Zwischenfall wird die Rennkommissare beschäftigen. Auch eine Kollision zwischen Simon Trummer (Rapax) und Mitch Evans (Arden) wird untersucht. Der Neuseeländer hatte den Schweizer in Runde zwei in der ersten Schikane am Heck getroffen und umgedreht, woraufhin beide Fahrer ausschieden. Auch mehrfache Scharmützel zwischen Sergio Canamasas (Caterham) und Johnny Cecotto (Arden) riefen die Rennleitung auf den Plan.

Ein Blick auf die Platzierungen hinter dem Podium: Stephane Richelmi (DAMS) fuhr auf Position vier, während sein Teamkollege Marcus Ericsson sein Auto nach einem mutmaßlichen Bremsdefekt in Runde 16 abstellen musste. Fünfter wurde Julian Leal (Racing Engineering) vor James Calado (ART), Adrain Quaiffe-Hobbs (Hilmer) und Alexander Rossi (Caterham). Der US-Amerikaner wird damit morgen im Sprintrennen in der umgekehrten Startaufstellung auf der Pole-Position stehen.

Für Daniel Abt (ART) setzte sich seine Saison mit Pleiten, Pech und Pannen auch in Monza fort. Schon in Runde vier musste der Kemptener sein Auto mit einem Reifenschaden hinten links an die Box steuern. Durch den zusätzlichen Boxenstopp war nicht mehr als Position 17 möglich. Punkte sind damit morgen im Sprint (10:30 Uhr) kaum zu erreichen.

Gleiches gilt für den Österreicher Rene Binder (Lazarus), der nach einem schwachen Wochenende eine Position vor Abt auf Rand 16 ins Ziel kam.

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