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Rallye Dakar 2013

Peterhansel auch nach Korrektur vorn

Das Ergebnis der abgebrochenen achten Etappe wurde korrigiert - Peterhansel geht mit drei Minuten Vorsprung auf Al-Attiyah in den Ruhetag.

Fotos: x-Raid, Team Casteu

Nach den turbulenten Ereignissen auf der am Samstag abgebrochenen achten Etappe der Rallye Dakar entschied die Rennleitung, das vorläufige Ergebnis zu korrigieren. Auf dem von schweren Regenfällen gezeichneten Teilstück sahen in der Auto-Wertung nur fünf Teilnehmer das Ziel in San Miguel de Tucuman: Guerlain Chicherit (SMG-Buggy), Orlando Terranova (BMW), Robby Gordon (Hummer), Stephane Peterhansel und Joan "Nani" Roma (beide X-raid Mini). Alle anderen blieben in einem überfluteten Flussbett stecken, was Organisator ASO zum den Anlass genommen hatte, die Etappe abzubrechen.

Nach eingehender Beratung entschieden die Rennkommissare schließlich, die Zeiten der fünf angekommenen Autos anzuerkennen. Alle anderen Teilnehmer wurden mit der Zeit von Peterhansel, dem letzten Fahrer im Ziel der Etappe, gewertet. Dem Franzosen war auf dem bereits im Vorfeld verkürzten Teilstück derselbe Navigationsfehler wie schon einem Großteil der Motorradfahrer unterlaufen. Der Vorjahressieger der Dakar büßte deshalb zwölf Minuten auf Tagessieger Cicherit im SMG-Bubby ein.

Nasser Al-Attiyah, in der Gesamtwertung der schärfste Verfolger von Peterhansel, konnte jedoch nicht profitieren. Der Katari gehörte zu jenen Piloten, die im überfluteten Flussbett steckenblieben. Im vorläufigen Ergebnis der Etappe, das auf dem Stand des zweiten Wegpunkts basierte, hatte Al-Attiyah einen Rückstand von nur 28 Sekunden.

Nach der Korrektur, die den Buggy-Piloten mit der identischen Tageszeit wie den französischen Mini-Fahrer in Diensten des X-raid-Teams sieht, sind es nun wieder 3:14 Minuten wie schon vor Beginn der achten Etappe. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux halten mit einem Rückstand von 44 Minuten auf die Spitze Rang drei.

Der heutige Sonntag markiert den einzigen Ruhetag der diesjährigen Rallye Dakar, bevor am Montag die längste Etappe auf die Teilnehmer wartet. Insgesamt müssen auf dem Weg von San Miguel de Tucuman nach Cordoba 852 Kilometer bewältigt werden, 593 davon als Wertungsprüfung.

Ergebnis der 8. Etappe:

01. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) - 1:55:06 Stunden
02. Terranova/Fiuza (BMW) +4:02 Minuten
03. Gordon/Walch (Hummer) +5:17
04. Peterhansel/Cottret (Mini) +12:15
05. Roma/Perin (Mini) +15:43

Gesamtwertung nach 8 von 14 Etappen:
01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 18:31:04 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) +3:14 Minuten
03. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +44:03
04. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +48:54
05. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +1:04:50 Stunden
06. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +1:34:51
07. Roma/Perin (Mini) +1:38:27
08. Terranova/Fiuza (BMW) +1:58:25
09. Errandonea/Debron (SMG-Buggy) +2:02:18
10. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:07:29

Motorräder: Casteu neuer Spitzenreiter

Die achte Etappe der Dakar-Rallye hat die Motorrad-Kategorie auf den Kopf gestellt. Auf der verkürzten Strecke von Salta nach San Miguel du Tucuman hatten viele Spitzenfahrer mit der Navigation zu kämpfen. Das sorgte für eine Veränderung in der Gesamtwertung: David Casteu übernahm die Spitze von seinem Yamaha-Teamkollegen Olivier Pain, der einige Minuten eingebüßt hat. Cyril Despres (KTM) verfuhr sich zwar ebenfalls, doch der Franzose übernahm Platz zwei im Gesamtklassement. Sein Rückstand auf Casteu beträgt 9:26 Minuten. Pain ist hinter das KTM-Duo Ruben Faria und Francisco Lopez auf Rang fünf abgerutscht. Den Tagessieg feierte Joan Barreda Bort (Husqvarna).

Starke Regenfälle sorgten für eine Abänderung der achten Etappe. Ursprünglich hätte die Wertungsprüfung in zwei Teilen stattfinden sollen. Aus Sicherheitsgründen entscheiden sich die Veranstalter allerdings dazu, den ersten Teil zu streichen. Die Verbindungsstrecke von Salta aus betrug deshalb über 300 Kilometer, bis schließlich der gezeitete Abschnitt über lediglich rund 188 Kilometer begann. Dieser Abschnitt in Argentinien war Neuland für die Teilnehmer, denn in den vergangenen Jahren wurde nicht in dieser Gegend gefahren.

Die Strecke war gekennzeichnet von sandigem Untergrund, aufgrund der Niederschläge war es noch kniffliger. Dakar-Rookie Kurt Caselli (KTM) eröffnete die Sonderprüfung und beging auch gleich einen Anfängerfehler. Bei Kilometer 30 verpasste der US-Amerikaner eine Abzweigung und verfuhr sich in der Pampa. Später kehrte er auf den rechten Weg zurück, doch wertvolle Zeit war verloren gegangen. Er war aber nicht der Einzige, dem dies passierte.

Auf der kurzen Sprintstrecke entwickelte sich zunächst ein enger Schlagabtausch zwischen mehreren Fahrern. Im Sekundenabstand lagen mehrere KTM-Fahrer an der Spitze. Yamaha mischte mit Frans Verhoeven und Pain vorne mit, und Husqvarna war durch Barreda Bort und Alessandro Botturi vertreten. Ben Grabham (KTM) setzte sich mit starken Zwischenzeiten in Szene. Nach rund 118 Kilometern änderte sich das Bild: Sämtliche Spitzenreiter kamen vom richtigen Weg ab und fuhren in Richtung der Berge; eigentlich hätten sie einem Fluss folgen sollen.

Helder Rodrigues (Honda) und Paulo Goncalves (Husqvarna) hingegen bogen zunächst nicht falsch ab. Kurz nach der Abzweigung verfuhr sich dann aber auch Rodrigues. Währenddessen versuchten die Spitzenreiter wieder auf den rechten Weg zurückzukommen. Navigationsprobleme waren an der Tagesordnung, denn Barreda Bort führte bei Halbzeit, doch er hatte den zweiten Wegpunkt nicht passiert. Als schließlich die ersten Fahrer ins Ziel einliefen, zeigte sich, dass große Zeitabstände zwischen den einzelnen Teilnehmern herrschten. Das Gesamtklassement war damit auf den Kopf gestellt.

Barreda Bort wurde nach einer Fahrtzeit von 2:07:26 der Tagessieg zugesprochen. Platz zwei belegte der US-Amerikaner Johnny Campbell (Honda), dem 7:04 Minuten auf den Spanier fehlten. Rang drei des Tagesklassements ging an Ivan Jakes (KTM/+7:57 Minuten). Da sich die Favoriten alle kollektiv verfahren hatten, landeten sie in der Tageswertung weit hinten. Casteu belegte Platz sechs (+14:13) und Despres Rang elf (+16:09). Pain verlor ganze 37 Minuten auf Barreda Bort; damit war der Franzose auch seine Gesamtführung los.

Nach acht Etappen ist Casteu der neue Spitzenreiter, Yamaha geht mit einer Führung in den Ruhetag. Hinter Casteu ist Despres Zweiter, sein Rückstand beträgt 9:26 Minuten. Der Franzose erklärte im Ziel, dass er versuchen wird, mit dem über Nacht eingebauten Motor von Dobrowski ins Ziel zu fahren. Bei ihm ist kein weiterer Motorwechsel geplant. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die beiden KTM-Asse Faria (+11:16) und Lopez (+12:00). Pain ist auf Position fünf abgerutscht und liegt nun 16:10 Minuten hinter Casteu zurück.

Bikes – Ergebnis der 8. Etappe:
1. Joan Barreda Bort    Husqvarna  2:07:26 Stunden
2. Johnny Campbell Honda + 7:04 Minuten
3. Ivan Jakes KTM + 7:57
4. Pedro Bianchi Prata Husqvarna + 11:10
5. Vincent Guindani Yamaha + 13:07
6. David Casteu Yamaha + 14:13
7. Felipe Prohens Honda + 14:35
8. Robert van Pelt Honda + 15:08
Bikes – Gesamtwertung nach 8 von 14 Etappen:
1. David Casteu       Yamaha  19:56:33 Stunden
2. Cyril Despres KTM + 9:26 Minuten
3. Ruben Faria KTM + 11:16
4. Francisco Lopez KTM + 12:00
5. Olivier Pain Yamaha + 16:10
6. Ivan Jakes KTM + 26:22
7. Jeremias Esquerre Honda + 27:07
8. Jakub Przygonski KTM + 31:32

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