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WTCC: Salzburgring

Glück im Unglück

Wolfgang Treml musste sich beim ETCC-Lauf am Salzburgring mit einer wahren Pechsträhne auseinandersetzen, doch der Routinier machte das Beste daraus.

Foto: FIA ETCC

Als Lokalmatador und größte rot-weiß-rote Hoffnung auf einen Podestplatz war er zum Heimspiel des Europäischen Tourenwagen-Cups an den Salzburgring gekommen, am Sonntagabend war Wolfgang Treml vor allem froh, mit heilen Knochen davongekommen zu sein. Dazwischen lagen zwei Rennen, die an Action nicht zu überbieten waren. Hatte die unheilvollen Gewitterwolken die Rennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft zuvor noch verschont, begann es pünktlich zum Start des ersten ETCC-Rennens im Nesselgraben zu regnen. Wolfgang Treml, der seinen nur auf drei Zylinder laufenden Seat Leon auf den 19. Startplatz gestellt hatte, machte das beste aus der schwierigen Situation und beendete den nach 9 Runden abgebrochenen und dann neu gestarteten ersten Lauf auf Rang 11.

Im zweiten Rennen kam es dann aber richtig dick: Bereits am Start machte der Motor des Seat Leon erneut Probleme, sodass Treml dem gesamten Starterfeld hinterher eilen musste. Wenigstens blieb er so vom großen Start-Crash in der ersten Schikane verschont und machte dadurch erneut Plätze gut. Es gelang im sogar, sich der veränderten Motorcharakteristik anzupassen, holte Platz um Platz auf und fuhr im Regen starke 1.39er-Zeiten – bis schließlich ausgerechnet an der schnellsten Stelle der Strecke bei knapp 220 km/h der rechte Vorderreifen platzte.

„In diesem Moment habe ich gedacht – das braucht jetzt aber wirklich niemand“, kommentierte Treml seinen Ausfall in der Folge staubtrocken. „Ich hatte wirklich alle Hände voll zu tun, den Seat zunächst ins Kiesbett zu lenken und dann zu schauen, dass ich mich nicht überschlage“, so der Vollblut-Racer aus Leibnitz. Gottlob schaffte es der jüngere Bruder von Team-Engstler-Manager Kurt Treml, den Seat sicher zum Stehen zu bringen. „Unsere Analysen haben ergeben, dass es sich um einen Materialfehler handeln muss – schließlich wird am Salzburgring nicht der rechte, sondern der linke Vorderreifen am meisten in Mitleidenschaft gezogen. Im Endeffekt kann ich froh sein, heil aus dem heutigen Gemetzel davongekommen zu sein.“

Bei allen Schwierigkeiten gibt es dennoch auch positive Aspekte – schließlich war das spanische Campos Team, bei dem u. a. auch Jungstar Pepe Oriola unter Vertrag steht, von der Arbeit des steirischen Tourenwagen-Veteranen mehr als angetan. Wolfgang Treml: „Die Zusammenarbeit passt, die Ingenieure waren heilfroh über das zielgerichtete Feedback zum Auto und das Potenzial des Autos ist da – in den nächsten Wochen werden wir über weiter Einsätze in dieser Saison verhandeln.“

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