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Buntes Führungstrio kämpft um Sekunden

Nach sechs harten Stunden in der Eifel mischt sich eine bunte Spitze regelmäßig durch. Im Moment drei Marken in den Top-Drei.

Fabian Bonora

In diesen Momenten wird die Nordschleife von den Fernlichtern der über 150 Rennwagen erhellt, die Sonne ist komplett untergegangen. Die Fahrer stellen sich auf die ermüdendste und schwierigste Aufgabe ein, der harte Kampf an der Spitze geht nach den anstrengenden Anfangsstunden in die wohl wichtigste Phase: das Überleben in der Nacht.

Das Rennen begann mit einem Fabelstart des Schubert BMW mit der #20 mit Martin Tomczyk am Steuer, welcher auch die erste Stunde dort verweilte. Nach gut einer halben Stunde standen die ersten Überrundungen auf dem Programm und die Hektik erhöhte sich dramatisch. Ein schlechtes Überrundungsmanöver kann durchaus gut fünf Sekunden kosten, auch wenn es ein Langstreckenrennen bleibt, entscheiden diese "Verzögerungen" deutlich den Rennausgang. Der Startstint von Martin Ragginger im Falken Porsche GT3 R mit Startnummer 44 war, trotz eines kurzen Ausritts in der Aremberg-Kurve, ebenso sehr überzeugend. Im Moment ist der Porsche auf Platz vier und auch der beste Österreicher.

Die Anfangsphase verlief aber deutlich entspannter als letztes Jahr. Wenige Zwischenfälle und Ausfälle, doch packende Zweikämpfe auf der Strecke bestimmten das Renngeschehen. Ein BMW-Dreikampf leitete die ersten Boxenstopps ein. Danach präsentierte sich die Eifel von ihrer gewohnten Seite: einsetzender Regen ab der Hohen Acht bis auf die Döttinger Höhe machte einigen Piloten zu schaffen und forderte die ersten, teilweise berühmten, Opfer.

Im starken Regen der Anfangsphase, der einen großen Teil der letzten Sektoren deutlich benetzte, verlor der #20 Schubert BMW Z4, pilotiert von Claudia Hürtgen in dem auch Dominik Baumann am Steuer sitzt, die Kontrolle vor dem Stefan-Bellof-S und beschädigte die Front schwer. Hürtgen schleppte den Z4 zur Box, doch Kühlwasser lief aus und man verlor mehrere Stunden. Der BMW ist laut Martin Tomczyk nicht mehr in der Verfassung das Rennen durchzufahren und dient nun als Informationsfahrzeug, besonders für Reifentests, für die restlichen BMW-Hoffnungen auf den Gesamtsieg.

Gegen Ende der dritten Stunde duellierten sich der Marc VDS BMW Z4 (#26) und der Black Falcon SLS (#5) in einem äußerst spannenden Zweikampf um die Zwischenführung. Mit einem klassischen Ausbremsmanöver setzte sich der Mercedes an die Spitze. Nach einem Fahrerwechsel auf einen "schwachen" Piloten verlor der Mercedes jedoch deutlich an Boden, pro Runde waren es gut zehn Sekunden.

Im Moment spitzt sich ein Dreikampf, mit einem vierten Teilnehmer in Schlagdistanz, zu. Die Titelverteidiger im Audi R8 LMS mit der Startnummer #1, mit Haase, Mamerow, Rast und Winkelhock am Steuer, führen mit vier Boxenstopps, vor der schnellsten Frikadelle der Welt, dem Frikadelli Porsche GT3, pilotiert von Schmitz, Huisman, Pilet und Bergmeister. Der Audi mit der Nummer 28 von Mies, Sandström, Mueller und Vanthoor liegt auf Platz drei, die Top-Drei liegen in etwa zwei Minuten auseinander. Als bester BMW im Moment lauert der Marc VDS Z4 von Farfus, Müller, Catsburg und Adorf auf Rang vier. Vierzehn Autos befinden sich noch in der gleichen Runde.

Keinen guten Tag erwischten die Mercedes-Teams. Bereits in der Anfangsphase rutschte der ROWE SLS (#27) auf dem nassen Gras aus und man musste den von Coronel, Asch, Ludwig und Vietoris pilotierten Mercedes schon nach der ersten Stunde komplett abstellen. Der SLS von Schneider, Simonsen, Christodoulou und Buurman sorgte für eine Schrecksekunde nahe Klostertal. Das linke, hintere Rad hatte sich gelöst und der SLS rollte als "Dreiradler" aus. Der Pilot holte sich den verlorenen Reifen zurück und wollte diesen mit dem Bordwerkzeug noch selbst wieder montieren. Er musste jedoch alle Versuche aufgeben, eine Reparatur an Ort und Stelle war schadensbedingt nicht mehr möglich.

Zahlreiche Österreicher in den Top-20

Norbert Siedler schickte seinen Haribo SLS im Streckenteil Hohe Acht leider in die Leitplanken und musste das Rennen aufgeben. Das stark besetzte Mercedes-Team fuhr teilweise in den Top-10. Die Bentley-Boys aus Österreich, Clemens Schmid und Marco Seefried, bewegen ihren Bentley Continental GT3 stabil hinter dem Schwesterauto auf Platz 14. Dicht hinter den Dickschiffen fährt Matthias Lauda mit einem weiteren Briten, dem Aston Martin Vantage GT3, im Moment auf Platz 15. Porsche-Supercup-Pilot Philipp Eng fährt mit dem leistungsschwächeren SP7 Cup-Porsche auf Platz 20, in der Klasse allerdings stark auf Platz zwei.

Hari Proczyk lag noch bis kurz vor der Sechs-Stunden-Marke knapp hinter den Top-30, bewegt sich jetzt allerdings mit seinem Porsche GT3 Cup MR (SP7) auf Platz 68. Auch in der V4-Klasse wird hart gekämpft, Michael Fischer pilotiert dort einen E90 BMW 325i. Eine Kollision mit einem Porsche und ein falscher Reifenpoker in der Anfangsphase sorgten leider für Sorgenfalten, im Moment bewegt man sich auf dem siebten Klassenplatz.

Das Motto kann jetzt nur heißen: Nicht atemlos, sondern fehlerfrei durch die Nacht. Das Rennen geht noch über 17 Stunden.

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