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DTM: Hockenheim II

Finale bringt die Titelentscheidung

Beim DTM-Finale 2017 auf dem Hockenheimring fällt die Entscheidung um die Gesamtsieg, in der Fahrerwertung führt ein Audi-Quartett.

Der Kampf um den DTM-Titel geht in sein entscheidendes Wochenende: Am 14./15. Oktober 2017 steigt das Saisonfinale in Hockenheim, bei dem sechs Fahrer um den Titel kämpfen. Mattias Ekström führt die Tabelle mit 172 Punkten vor drei weiteren Audi-Fahrern an. René Rast ist mit 151 Zählern erster Verfolger des Schweden, dahinter haben Jamie Green (137) und Mike Rockenfeller (134) sowie BMW-Pilot Marco Wittmann (134) und Mercedes-Junior Lucas Auer (131) ebenfalls noch mathematische Chancen auf den Gewinn des Masters, da insgesamt noch bis zu 56 Punkte zu holen sind. Bei den Herstellern liegt Audi mit 697 Punkten vor Mercedes (531) und BMW (484) in Führung. In der Teamwertung hat Rosberg (288) die Nase vorn und dank Green und Rast als heiße Eisen auch gute Chancen auf diesen Gesamtsieg. Auf den weiteren Plätzen folgen Abt (253), HWA (201) und RBM (184).

Beste Voraussetzungen also für Ekström und seinen dritten Titelgewinn in der DTM? Das Audi-Urgestein will sich nicht auf seinem Punktepolster ausruhen. "Ich bin relativ erfahren auf dem Gebiet. Deshalb weiß ich: 21 Punkte klingt viel, aber ich weiß auch, wie schnell das Verschwinden kann", rät der 39jährige von verfrühten Siegesfeiern ab. "Vor allem in der DTM, wo alles sehr eng ist. Dann hast du einmal ein Rennen, wo nicht alles so rund läuft, dann ist der Vorsprung weg und der Kampf wieder offen. Ich versuche, im Qualifying so weit wie möglich vorne zu stehen, ein sauberes Rennen zu fahren und so viele Punkte wie möglich zu sammeln, auch am Samstag. Wenn der Vorsprung 51 Punkte betragen würde, dann wäre ich etwas gelassener, aber es sind nur 21, deshalb ist noch alles offen", so Ekström.

Vielleicht ist es für ihn ein gutes Omen, dass das erste der beiden Finalrennen in Hockenheim am 14. Oktober 2017 stattfindet, also auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem zweiten Titelgewinn in der DTM? "Es ist immer schön, etwas zu gewinnen. Ich habe es ja lange genug versucht. Es braucht sehr viel, um Meister zu werden, unter anderem Glück, und man muss schnell sein. Wenn ich das nach zehn Jahren erneut schaffen würde – das wäre was Besonderes", sagt er. Werden Ekströms Audi-Kollegen ihm auf dem Weg zu seinem dritten Titel Schützenhilfe leisten? "Keine Ahnung", sagt er und verweist auf den Audi-Motorsportchef. "Da muss man Dieter Gass fragen, was er für Ziele hat oder was er für Pläne austeilt. Stand heute ist, dass ich Vollgas gebe und so schnell fahre, wie ich kann", lautet die Marschroute des Spitzenreiters.

Bisher schafften es nur Rekordmeister Bernd Schneider (fünf Titel) und Klaus Ludwig (drei), die DTM als Meisterschaft oder als Masters mehr als zwei Mal zu gewinnen. Ekström könnte somit am Sonntag der erst dritte Fahrer werden, der das schafft. "Mein Ziel ist der dritte DTM-Titel", sagte er schon vor Saisonbeginn. "Im vergangenen Jahr war mein großer Traum, Rallycrossweltmeister zu werden. Das hat geklappt. Es wäre toll, wenn es dieses Jahr mit der DTM funktionieren würde." Seine Serienrivalen würden dem Schweden seinen dritten Titelgewinn gönnen. "Wenn du die meisten Punkte sammelst, hast du es immer verdient. Das steht für mich außer Frage", sagt der amtierende DTM-Champion Marco Wittmann. "Er war konstant in den Punkten. Das ist in der DTM ein wichtiger Schlüssel", so der BMW-Pilot, der selbst noch theoretische Chancen auf den Titel hat.

Große Hoffnungen, dass BMW nach dem Aus für den Erfolgsballast die Audis hinter sich lassen kann, macht sich Wittmann allerdings nicht: "Mit 38 Punkten Rückstand ist es klar, dass wir ein Wunder brauchen, um etwas drehen zu können. Deshalb bin ich Realist und versuche, meinen Job so gut wie möglich zu machen. Aus eigener Kraft kann ich es nicht mehr schaffen und muss auf ein Wunder hoffen. Bei drei anderen muss theoretisch viel schiefgehen. Ich will zwei gute Rennen und zwei gute Tage in Hockenheim haben, um gut in die Winterpause zu gehen. Ich hoffe, dass wir den guten Trend der vergangenen Rennen fortsetzen."

René Rast bestreitet in diesem Jahr seine erste volle DTM-Saison; gleich um den Titel zu kämpfen, hat der 30jährige nicht erwartet. "Wer hätte vor der Saison damit gerechnet? Ich kann nur gewinnen und eigentlich nicht mehr verlieren, daher mache ich mir selbst keinen Druck. Die Chance ist noch da. Ein perfektes Wochenende mit zwei Pole Positions und zwei Siegen würde schon fast ausreichen", so der langjährige Audi-Pilot. Drei Mal hat er heuer gesiegt, drei Mal ist er von Startplatz eins gestartet. Dies war nicht sein Ziel, als er in die DTM wechselte: "Mein Ziel ist, bester Rookie zu werden. Ich möchte lernen, regelmäßig Punkte sammeln, immer gut durchkommen. Mich einfach in die DTM integrieren, das meiste herausholen. Man muss sehen, wozu das reicht. Die DTM ist extrem schwankend. Niemand kann sagen, wo er am Ende des Jahres steht."

Hinter Rast rangiert Teamkollege Jamie Green in der Fahrerwertung auf Platz drei. In den beiden vergangenen Jahren war der Brite jeweils bis kurz vor Saisonende ein Titelkandidat, musste sich am Ende aber mit dem Vizetitel 2015 und Platz drei in der Saison 2016 begnügen. "Zwei Mal in Folge in der DTM in die Top 3 zu kommen ist eine starke Leistung und ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass wir immer die Chance hatten, Meister zu werden", glaubt der 35jährige. Aktuell beträgt sein Rückstand auf Ekström 35 Punkte, doch ans Aufgeben denkt Green noch lange nicht: "Ich werde trotzdem so schnell fahren, wie es geht, bis ich am Sonntag die Zielflagge sehe."

Volles Risiko lautet die Devise von Lucas Auer. Der Österreicher ist bestplatzierter Mercedes-Fahrer und hat 41 Punkte Rückstand auf die Spitze. Theoretisch kann er den Titel noch holen, denn schon drei Mal erzielte der 23jährige in dieser Saison das Maximum von 28 Punkten (drei für die Pole, 25 für den Sieg) an einem Tag. "Es gibt für mich kein Links-rechts-Schauen, sondern: All-in, alles riskieren und alles was geht herausholen", so seine Kampfansage. Durch den Sieg beim Saisonauftakt in Hockenheim im Mai hat Auer gute Erinnerungen an den 4,5 km langen Kurs. "Wir müssen schauen, ob wir noch so konkurrenzfähig sind wie am Anfang." Mit seinem dritten DTM-Jahr ist der Neffe von ITR-Boss Gerhard Berger zufrieden: "Meine Saison war sehr positiv, und es war eine Steigerung zum vergangenen Jahr. Deshalb kann ich das letzte Rennwochenende genießen."

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