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WEC: Nürburgring

Porsche: Teamorder im vierten Rennen!

Der durch Stallorder erfolgte Platztausch der beiden LMP1-Autos von Porsche auf dem Nürburgring soll vorab beschlossen worden sein.

Beim Rennen der Langstrecken-WM am Sonntag auf dem Nürburgring hat Porsche eine ungewöhnliche Teamordermethode angewandt: Der 919 LMP1 von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy lag kurz vor dem Ende sicher in Führung, doch die in der Meisterschaft besser platzierten Le-Mans-Sieger Earl Bamber, Timo Bernhard und Brendon Hartley sollte letztlich den Sieg bejubeln. Dieser Jubel fiel gemäßigt aus, weil allen Beteiligten der vorsätzliche Platztausch sicht- und hörbar unangenehm war.

"Es ist schon ein bisschen seltsam, ein Rennen auf diese Art zu gewinnen, aber es geht um die WM, da läuft es manchmal so", meinte Hartley, dessen Teamkollegen Bernhard und Bamber freilich unisono betonten, dass auch das Schwesterauto den Sieg genauso verdient gehabt hätte. Hartley gabt zu: "Es war schon irgendwie besprochen. Wir hatten vor dem Rennen ein Meeting. Wir sollten eigentlich alle Tempo rausnehmen, aber die anderen haben weiter gepusht. Da musste es eben anders gelöst werden."

Die Lösung, die sich Porsche einfallen ließ, war für viele Zuseher leicht durchschaubar: Beide Porsche mussten kurz vor Rennende noch einmal zu einem "Splash & Dash"-Stopp an die Box. Für die letzte Viertelstunde hätten eigentlich ein paar Liter Benzin genügt, doch beim Porsche #1 dauerte die Aktion fast eine Minute, weil man das Auto unnötigerweise komplett volltankte.

"Ich habe mich schon gefragt, warum es an der 'Tanke' so lange dauert", scherzte Lotterer nach dem Rennen mit einem gequälten Lächeln. Der Neuzugang stand kurz vor seinem ersten Sieg nach dem Wechsel von Audi. Entsprechend wenig erbaut war im Anschluss: "War ein lustiger Rennsonntag ... schauen wir mal, ob die anderen uns einen ausgeben."

"André hätte mit dem Auto wirklich noch nach Hause fahren können, so viel Sprit war am Ende noch drin", kommentierte Neel Jani die Aktion seines Teams. "Ganz ehrlich: So etwas ist nicht so leicht zu verdauen", sprach wenigstens Nick Tandy Klartext. "Man ist mit Leib und Seele dabei und arbeitet die ganze Zeit hart, aber ich verstehe auch, dass man so handeln musste."

"Ich hätte schon gern gewonnen, vor allem auf dem Nürburgring. Es ist mein Heimrennen, und ich habe hier noch nie im LMP1 gewonnen; wäre schon cool gewesen", trauerte Andre Lotterer der verpassten Chance nach. Schulterzuckend fügte er an: "Wir haben als Team gearbeitet – ist halt so. Natürlich hätten wir gern gewonnen, aber nach dem Ausfall in Le Mans sind unsere Chancen in der WM viel schlechter. Die Saison ist für uns halt futsch."

In der Gesamtwertung halten Bamber, Bernhard und Hartley nach dem Erfolg auf dem Nürburgring nun bei 108 Punkten. Der Vorsprung auf die einzigen ernsthaften WM-Konkurrenten von Toyota mit Buemi, Davidson und Nakajima beträgt 30 Zähler. Jani, Lotterer und Tandy haben spätestens nach dieser Teamentscheidung mit nur 46 Punkten erheblich geringere Chancen auf den Titel. In der Herstellerwertung konnte Porsche seinen Vorsprung so oder so auf 39,5 Punkte ausbauen.

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