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DTM: Hockenheim I

Auer: „Frühstart zu 100 Prozent mein Fehler“

Nur knapp verpasste Lucas Auer in Hockenheim im ersten Rennen den Sieg, den Frühstart im zweiten Heat schreibt er sich selbst zu.

Lucas Auer muss die Winterpause wirklich zu lang gewesen sein. Der Mercedes-Pilot machte beim DTM-Saisonauftakt in Hockenheim jedenfalls den Eindruck, als hätte er es eilig, sich die Erfolgserlebnisse zu holen. Dabei hat er den Sieg am Samstag aber vermutlich selbst verspielt. Und am Sonntag ging es von Beginn an nach hinten los. Immerhin sprang in Rennen 1 noch der zweite Platz raus. Und für Unterhaltung auf der Strecke konnte er auch sorgen - zum Beispiel beim Deja-vu mit BMW-Rivale Timo Glock.

"Auer on fire" hieß es vom ersten Start weg. Von Startplatz vier aus war er am Samstag schon so schnell an Glock und Marco Wittmann vorbei, dass er bereits in der vierten Runden seinen Markenkollegen Gary Paffett angreifen konnte - erfolgreich. Paffett konnte nach dem mutigen, aber auch fairen Manöver nur den Kopf schütteln. Aber der erfahrenere Sternenfahrer wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass Auer sich verschätzt hatte.

"Ich habe mir nur gedacht: Ich werde nicht kämpfen - ich lasse ihn einfach machen und ziehe mein Ding durch", erklärt er. "Er hat mehr gepusht als ich und dabei die Reifen mehr beansprucht. Ich habe gesehen, dass sich sein Auto mehr bewegt hat, er ist mehr über die Randsteine gefahren. Deswegen habe ich in Ruhe abgewartet. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich später wieder aufholen würde."

Auch Glock war von Auers Frühform überrascht: "Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass mich Lucas in Runde zwei in Kurve 8 attackiert. Da habe ich nicht einmal in den Rückspiegel geschaut. Als ich einlenken wollte, war da auch einmal der orange Silberfeil neben mir und ich dachte: Wo kommt der denn jetzt her. Er hatte in den ersten Runden einen Wahnsinns-Speed. Ich habe keine Ahnung, wie er das gemacht hat, ob er vielleicht auf einer anderen Strategie war und sie mit den Drücken hochgegangen sind um anderes zu fahren. Ich konnte jedenfalls nichts machen und ihm nicht folgen."

Dann kamen die Boxenstopps ins Spiel. Paffett konnte kurz vor und nach seinem Reifenwechsel so viel mehr rausholen als Auer, dass dieser nach seinem Boxenstopp zurückfiel - genau in die Arme von Glock. Das war von BMW genaustens geplant worden. "Wir haben versucht, die Mercedes strategisch unter Druck zu setzen und früher reinzukommen", erklärt Glock. "Das hat funktioniert. Ich habe Lucas unter Druck setzen können."

Was dann folgte, war eine Kopie des Zweikampfs, der genauso schon 2017 beim Auftakt gelaufen ist. Abgesehen davon, dass es nicht mehr um den Sieg ging, lieferten sich beide ein spannendes Rad-an-Rad-Rennen.

"Ich glaube, die coolsten Zweikämpfe habe ich mit Timo", freut sich Auer hinterher. "Das ist so nahe und ohne Berührungen." Glock scherzt hingegen: "Weil er sie gewonnen hat, deswegen findet er sie cool. Das ist im vergangenen Jahr auch schon so abgelaufen: Ich hatte einfach keine Chance, in Kurve 6 an ihm vorbeizugehen. Er hat es wieder sehr clever gemacht, hat die Innenseite gut gecovert und wusste, dass ich halt nur maximal zwei Runden hinter ihm herfahre - dann gehen meine Räder kaputt. Und so war es eben auch."

Dass ihn seine frühen Manöver aber den Sieg gekosten haben, nagte noch an dem Österreicher. "Das müssen wir uns anschauen, die Temperatur der Reifen hat natürlich eine Rolle gespielt", versuchte er noch zu analysieren. Noch am Samstagabend nahm er sich vor, am Sonntag gleich wieder anzugreifen. Nur hat er damit wieder übertrieben.

Denn von Startlatz fünf aus legte er einen Frühstart hin, der mit bloßem Auge zu erkennen war. Danach ging es zwar wieder rasant nach vorne, doch die Rennleitung sprach ihm eine fünfsekündigen Boxenstoppstrafe aus. In dem engen DTM-Feld kommt das einer Strafversetzung nach ganz hinten gleich. Auer schaffte es nur auf Platz 15 über die Ziellinie.

"Das war leider ein klassischer Frühstart", räumt Auer ein. "Zu 100 Prozent mein Fehler. Sorry an das gesamte Team. Wenn du so einen Fehler machst und dafür bestraft wirst, ist das Rennen für dich quasi beendet. Aber das ist für mich jetzt schon Vergangenheit. Es geht weiter und ich blicke nur nach vorne. Wir müssen den Speed von hier mitnehmen und dann sehen wir, wie es am Lausitzring weitergeht."

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