
DTM: Eurospeedway | 02.06.2004
Wer stoppt die Youngster?
Meister Bernd Schneider möchte die DTM-Youngster auf dem Eurospeedway auf die Plätze verweisen, Albers, Ekström und Paffett halten dagegen.
Drei absolvierte Rennen, drei verschiedene Sieger, keiner älter als 25 Jahre: So lautet die diesjährige Erfolgsformel der DTM. Nächster Stopp der Königsklasse des Tourenwagensports ist am kommenden Wochenende (4. bis 6. Juni) der EuroSpeedway Lausitz.
Die Jungen üben mächtigen Druck auf die erfahrenen DTM-Piloten aus. Vorjahressieger Bernd Schneider (39, Mercedes-Benz) will diese Erfolgsserie unbedingt unterbrechen und mit einem Sieg Boden nach vorne gut machen. Derzeit hat er vier Punkte und liegt auf Position acht.
Mit 26 Zählern und der Führung im Gesamtklassement reist der 25 Jahre alte Christijan Albers (Mercedes-Benz) zum 4,534 Kilometer langen Lausitzring. Lediglich zwei Punkte trennen den Sieger des letzten Rennens am Adria Raceway, Mattias Ekström (25, Audi), vom Platz an der Sonne.
Mit neun Punkten Rückstand in Schlagdistanz, will auch Auftaktsieger Gary Paffett (23, Mercedes-Benz) in den 37 Rennrunden (167,758 Kilometer) beim Kampf um die Spitze ein Wörtchen mitreden. Für Opel und ihren bislang erfolgreichsten Piloten Timo Scheider (25) ist ein Podestplatz die klare Zielvorgabe des Wochenendes.
Im letzten Jahr verfolgten 62.000 Zuschauer in einer wahren Hitzeschlacht ein packendes Rennen, bei dem am Ende je ein Pilot von Audi, Mercedes-Benz und Opel auf dem Treppchen stand. Das Rennen am kommenden Sonntag startet wie gewohnt um 14 Uhr. Die ARD überträgt von 13.45 Uhr bis 15.20 Uhr live.
Stimmen DTM-Fahrer und Motorsportchefs
Mattias Ekström (25, Audi A4 DTM):
„Die Vorzeichen sind gut: Ich habe wieder eine Erkältung, wie jedes Mal vor dem Rennen auf dem EuroSpeedway. Ich bin bisher bei jedem Rennen auf dieser Strecke Zweiter oder Dritter geworden. Diese beiden Plätze auf dem Podium kenne ich also inzwischen und würde mir jetzt gerne mal den anderen anschauen...“
Emanuele Pirro (42, Audi A4 DTM):
„Obwohl der EuroSpeedway eine weitere Strecke ist, die ich nur aus dem Fernsehen kenne, bin ich doch sehr zuversichtlich. Ich fühle mich im A4 DTM einfach immer wohler, und im Rennen stimmt der Speed bereits. Wir vom Team Joest müssen uns im Qualifying allerdings deutlich steigern.“
Stefan Mücke (22, AMG-Mercedes CLK):
„Auf dem Lausitzring ist ein perfekt abgestimmtes Auto wichtiger, als auf vielen anderen Rennstrecken. Auf lange Geraden folgen etliche lang gezogene Kurven. Mit dem Vorjahresauto wird es nicht einfach sein, in die Punkte zu fahren. In Adria haben mein Team und ich es bereits geschafft. Mit etwas Glück wird es auch hier, bei einem meiner Heimrennen, möglich sein.“
Markus Winkelhock (23, AMG-Mercedes CLK):
„Das Rennen auf dem Lausitzring wird eine große Herausforderung, da ich hier mit einem DTM-Auto noch nicht gefahren bin. Die Strecke ist eine gute Mischung aus engen und lang gezogenen Kurven.“
Heinz-Harald Frentzen (37, Opel Vectra GTS V8):
„Ich kenne den Lausitzring lediglich aus dem Fernsehen. Die gesamte Anlage wirkt sehr beeindruckend. Ich freue mich schon darauf, die Strecke selber zu erfahren. Das Team hat mir ausführliches Datenmaterial zur Verfügung gestellt, so dass ich mich mit der Charakteristik bereits vertraut machen konnte. Sportlich gesehen hoffe ich, dass wir dort weitermachen können, wo wir in Adria aufgehört haben. Ich bin immer noch in der Lernphase, komme aber bei jedem Rennen besser zurecht. Wenn ich es diesmal schaffe, mich aus dem Gerangel herauszuhalten und mich nicht schon wieder ein Konkurrent torpediert, dann hoffe ich, dass ich es in die Punkteränge schaffe."
Timo Scheider (25, Opel Vectra GTS V8):
„Diese Strecke bietet einige Überholmöglichkeiten. Auf den Geraden erwarte ich spannende Windschattenduelle. Das ist wie auf einem Ovalkurs in Amerika. Die Boxengasse liegt im Schatten der gigantischen Haupttribüne, die mich jedes Mal wieder beeindruckt. Wenn man aus der Box fährt, sieht man die Zuschauerkulisse – das motiviert zusätzlich."
Norbert Haug (Mercedes-Benz-Motorsportchef):
„Der Lausitzring bietet einen interessanten Streckenverlauf, bei dem die aerodynamische Effizienz eines DTM-Renntourenwagens genauso gefordert ist wie Traktion aus den vielen vergleichsweise engen Kurven heraus. Drei verschiedene Sieger bei den ersten drei Rennen der Saison zeigen, dass die DTM 2004 hart umkämpft ist. Die Leistungsdichte ist hoch, wie das Ergebnis des Qualifikationstrainings beim letzten Lauf auf dem italienischen Adria Raceway zeigt, als 20 Autos innerhalb von 0,7 Sekunden klassiert waren und der 20. nur zweieinhalb Zehntel Sekunden hinter dem Zehntplatzierten und letzten Teilnehmer des TopTen Qualifyings lag.“
Volker Strycek (Opel-Motorsportchef):
„Nach den beiden Auslandsrennen freuen wir uns wieder in Deutschland zu starten. Auf dem EuroSpeedway wollen wir an unsere guten Leistungen aus den Vorjahren anknüpfen und eine geschlossene Teamleistung abliefern. Wir erwarten dort eine gute Atmosphäre mit vollen Rängen, schließlich ist die Lausitz Opel-Land. Der Vorverkauf lief jedenfalls prima."
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
„Seit Adria wissen wir, dass der Audi A4 DTM Rennen gewinnen kann, wenn alles perfekt funktioniert. Bei Mattias Ekström war das in Adria der Fall, bei unseren anderen Fahrern leider nicht. Wir haben die Ursachen analysiert und wollen auf dem EuroSpeedway auch mannschaftlich wieder so stark sein wie zuvor in Hockenheim und Estoril.“