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Wendlinger holt Startplatz zwei!

Zurück in Europa: Der Tross der FIA-GT-Meisterschaft traf sich am traditionsreichen Silverstone Circuit, dem „Home of British Motor Racing”.

Johannes Gauglica

Auf geschichtsträchtigem Boden, zwischen Überresten einer mittelalterlichen Abtei und einer Bomberbasis aus dem zweiten Weltkrieg, ging es in Runde 2 der diesjährigen FIA-GT-Meisterschaft heuer wieder einmal um die berühmte Tourist Trophy.

Die seit 1902 vergebene Trophäe hatte auch schon österreichische Gewinner, nämlich Harald Ertl, Harald Neger, Dieter Quester und Herbert Werginz. Vier weitere haben die Chance, sich in diese Liste neben Namen wie Tazio Nuvolari, Stirling Moss und Graham Hill einzutragen: Karl Wendlinger, Lukas Lichtner-Hoyer und Robert Lechner für das Team Jetalliance Racing mit dne Aston Martin DBR9, sowie Philipp Peter in der Corvette C6.R von PSI Experience.

Qualifying FIA-GT

Tolle Leistung heute von Karl Wendlinger im Qualifying zum zweiten Lauf der FIA-GT Championship in Silverstone: Der Tiroler holte mit dem Jetalliance Aston Martin DBR9 Rang 2, geht damit morgen mit seinem Partner Ryan Sharp aus der ersten Reihe ins Rennen!

Die Pole Position geht an den Holländer Mike Hezemans auf einer Corvette. „Mein Aston Martin lief perfekt, ich konnte es richtig fliegen lassen“, freut sich der Tiroler, „jetzt können wir mit sehr viel Zuversicht in das morgige Rennen gehen.“

Ganz zufrieden war Karl aber dennoch nicht: „In meiner schnellen Runde hat mich ein Lamborghini, der schon in der Auslaufrunde war, behindert. Nicht gerade die feine Art.“

Der zweite Aston Martin DBR9 von Jetalliance Racing startet morgen aus der sechsten Reihe: Robert Lechner hatte im Qualifying Pech, rutschte genau in seiner schnellen Runde in die Wiese – am Ende gab es Rang 12. „Nach diesem Missgeschick war nicht mehr möglich“, so der Salzburger.

Und was sagt Teameigner und Lechner-Partner Lukas Lichtner-Hoyer: „Mit der ersten Reihe von Karl bin ich sehr zufrieden. Wäre er nicht aufgehalten worden, wäre es vielleicht sogar die Pole geworden. Wir haben aber gesehen, dass wir das Zeug haben, das schnellste Auto im Feld zu werden. Morgen werden wir voll angreifen. Das gilt auch für mich und Robert. Mal sehen, was von der sechsten Reihe aus noch möglich ist.“

Änderungen bei Philipp Peters Team: Die Corvette von PSI Experience läuft jetzt auf Pirelli- statt Michelin-Reifen. Für Peter als langjährigen Pirelli-Partner ist das zweifelsohne ein Vorteil. Eine Einigung für die restliche FIA-GT-Saison ist übrigens in greifbarer Nähe.

Alles andere als zufriedenstellend verlief für ihn und seinen Teamkollegen Luke Hines das Qualifying für den zweiten Lauf zur FIA-GT in Silverstone. Nach einigen Troubles mit dem Setup der Corvette muss das austro-britische Duo mit Rang 13 vorlieb nehmen, dies entspricht natürlich in keinster Weise den Erwartungen.

O-Ton Philipp Peter: "Die Abstimmung des Autos hat uns einiges Kopfzerbrechen bereitet, wir kämpfen auch noch ein wenig mit der Umstellung auf das neue Reifenmaterial. Natürlich sind wir enttäuscht, der 13. Startplatz macht es für uns morgen nicht leicht. Wir werden dennoch alles daran setzen, in die Punkte zu fahren."

Während viele Piloten auf einen gnädigen Wettergott hoffen, wäre Philipp Peter mit Regen geholfen: "Ich wünsche mir Regen, dann wäre es für uns leichter nach vorne zu fahren, warten wir's ab."

Die FIA hat den britischen Zwölfzylindern größere Luftmengenbegrenzer zugestanden, das Corvette-Lager bekommt es erstmals mit den erstarkten Aston Martin als Gegner zu tun und ist damit nicht so recht einverstanden.

Das schien aber letzten Endes nichts auszumachen, denn eine Corvette C6.R parkte mit 0,241 Sekunden Vorsprung auf der Poe Position. Mike Hezemans kassierte die zehnte "Pole" seiner GT-Karriere im gelben Carsport-Auto. Nur 0,421 Sekunden dahinter aber schon Jetalliance Racing: Karl Wendlinger nahm sich die Aufgabe der Qualifikation vor und fuhr den Aston Martin in überzeugender Manier auf die Außenposition in Reihe 1.

Der Vitaphone-Maserati von Tomas Biagi und Mika Salo (er ersetzt diesmal den erkrankten Michael Bartels) reihte sich auf Rang 3 ein, Biagi klagte etwas über den manglnden Topspeed gegen die Astons und die Corvette - aber das gehört in gewisser Weise auch zum Handwerk.

Robert Lechner beendete das Qualifying im Aston Nr. 36 auf Rang 12, einen Platz vor Philipp Peter.

Das Rennen – Start: 12 Uhr Ortszeit – wird sowohl in Premiere, als auch im DSF am Sonntag live übertragen (13 Uhr).

GT2: Mansellmania!

Der Medienstar des Weekendes ist aber "il leone", Nigel Mansell bei seinem Debüt im GT-Sport. Die Box des schottischen Ferrari-Teams wurde von Reportern belagert, für "Nige" und seinen Co-Driver Chris Niarchos schaute am Schluss der 19. Klassenrang heraus, insgesamt startet der immer noch riesig populäre Ex-Weltmeister vom 25. Platz.

Die Show können ihm seine Teamkollegen nicht stehlen, die Pole Position holten sie sich aber: Tim Mullen/Andrew Kirkaldy waren das schnellste GT2-Team. Die Mansellmania in Silverstone bleibt trotzdem ungebremst.

Über den Wolken: Citation Cup

Am Rande des Rennwochenendes in Silverstone präsentierte der nicht zuletzt dank der österreichischen Firma Jetalliance mit der GT-Szene in Berührung gekommene Flugzeughersteller Cessna ein bedeutendes Sponsorpaket – angesprochen werden die ambitionierten „Gentlemen“ (und Ladies) des Sportes, und die aufstrebenden Newcomer.

Der Citation Cup innerhalb der GT1-Klasse lockt nicht nur mit attraktiven Trophäen: Pro Rennen erhält das Siegerteam in diesem Cup (in den sich keine Profi-Rennfahrer einschreiben dürfen) 10.000 Euro in Form von Chartermeilen mit Jetalliance, das entspricht drei Flugstunden.

Jetalliance-Chef Lukas Lichtner-Hoyer, einer der Edelprivatiers der FIA-GT-Meisterschaft, fährt selbst nicht in dieser Wertung; er teilt sich seinen Aston Martin ja mit dem Vollprofi Robert Lechner. Sieben Teams sind beim Rennen in Silverstone bereits eingeschrieben.

In der GT3-Europameisterschaft wiederum bekommt der Jahressieger ab 2008 materielle Unterstützung in Richtung eines GT1- oder GT2-Cockpits, nämlich 150.000 Euro in bar und bis zu 40 Sätze Rennreifen, im Ganzen ein Wert von einer guten Viertelmillion Euro. Damit sollte es sich bereits erfolgreich bei den Teams der größeren Klassen anklopfen lassen.

GT-Invasion

Neben der internen Wertung des Citation Cup hat die FIA-GT-Package mittlerweile noch mit drei weiteren Attraktionen aufzuwarten: Die schon erwähnte GT3-Europameisterschaft hat 40 Starter, mit beeindruckender Markenvielfalt vom Porsche 997 über den Ford Mustang bis zu Exoten wie Ascari KZ-R und Ford GT. Die Rennen mit Fahrerwechsel gehen über eine Stunde.

In dieser „Formel 2“ der Supercars ist mit S-Berg Racing ein österreichisches Team am Werk, Skistar Hans Knauss teilt sich einen der drei Lamborghini Gallardo mit Werner Gröbl.

Unterhalb dieser Klasse gibt es jetzt die GT4: Bei diesen nur mild modifizierten Autos war nur ein Dutzend Autos zu sehen, die beiden Aston Martin N24 in auffälligem Senfgelb hatten die Schlagzeilen für sich. Und dazu machen die “GT90s“ ihre Aufwartung, die Gran-Turismo-Youngtimer der 1990er erinnern an die verrückten Tage von Porsche 911 GT1 & Co.

GT3-Rennen: Knauss & Co. auf der Acherbahn

Zuerst gab es eine komödiantische Einlage, als nach Protesten und Gegenprotesten die Autos in der stationären Startaufstellung (!) mit Wagenhebern umgeschlichtet werden mussten. Irgendwann erfolgte dann doch einen Start, und da war es mit dem Humor vorbei.

Startfahrer Hans Knauss und sein Teampartner Werner Gröbl nahmen das Rennen vom fünften Platz unter die Räder, Knauss klopfte anfänglich an die Tür zu den Top 3, bevor er einige Plätze einbüßte. Bis zum Beginn der Boxenstop-Zeit arbeitete sich der ehemalige ÖSV-Star wieder einige Positionen vor, der Stop war etwas zu wenig flott.

Gröbl verbesserte sich dann wieder auf Platz 7 und war zeitweise der beste der Lamborghini, in den letzten Runden ging es dann wieder abwärts: Platz 11 war die Ausbeute am Ende einer hektischen Stunde.

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