Histo-Cup: Salzburgring | 10.07.2005
Salzburger Schnürlregen
Bot der Salzburgring am Samstag ungewohnt schönes Wetter, war am Sonntag starker Regen angesagt, die Rennen waren dennoch spannend.
Die Freude unter den anwesenden Piloten über die hervorragenden Wetterbedingungen bei den Rennen am Samstag währte nur kurz. Denn schon am Sonntag zeigte sich über der Naturstrecke des Salzburgringes das gewohnte Bild, sprich: starker Regen samt relativ niedriger Temperaturen.
Die unwirtlichen Verhältnisse konnten aber weder die Stimmung unter den Fahrern, noch die Motivation und schon gar nicht die Vorfreude auf die kommenden Läufe schmälern. Ganz im Gegenteil.
Die trotz des Regens zahlreich erschienenen Zuschauer erlebten zwei tolle Rennen mit rassigen Duellen, spektakulären Drifts und teilweise neuen Siegertypen. Vor allem aber die große Disziplin unter den Piloten sorgte für ein am Ende erneut erfolgreiches und unfallfreies Histo-Cup-Wochenende.
2. Rennen (Klassen nach Anhang K und HC-Classic), Sonntag, 10. Juli 2005
Wegen technischer Probleme an ihren Boliden mussten August Deutsch (Porsche 908) und Paul Singer (Porsche 914) bereits vor dem Start in die Rolle des Zuschauers schlüpfen. Nicht viel besser erging es Karl Böhringer. Er rollte zwar zur Startaufstellung, konnte jedoch wegen eines Zusammenbruchs der kompletten Elektronik an seinem Holbay Ford Escort RS nicht losfahren.
Das Feld ging aufgrund des Regens hinter dem Pace-Car ins Rennen, nach erfolgtem Start setzte sich Wolfgang Schachinger mit seinem BMW 3,0 CSI sofort an die Spitze und gab seine stets souveräne Führung bis zum Schluss auch nicht mehr aus der Hand. Dahinter folgte Martin Sahl mit dem pfeilschnellen Ford Escort BDA. Aufgrund von Zündaussetzern und einem im Nacken sitzenden Gert Keller im BMW 2002 ti verbremste sich der Purkersdorfer in der dritten Runde bei Anfahrt zur ersten Schikane und verabschiedete sich damit nicht nur ins Kiesbett, sondern frühzeitig auch aus dem Spitzenfeld.
Hinter Keller machte Roland Spazierer (Ford Capri 1600 GT) ebenfalls lange mächtig Druck, ein kaputtes Getriebe zerstörte allerdings jegliche Podestansprüche. Zum Mann des Rennens avancierte der Niederösterreicher Günther Kaltenbrunner auf seinem Ford Escort RS 2000.
Von ganz hinten startend bestätigte er seine Vorliebe für Regenrennen, rollte das Feld auf und lieferte eine schnelle Runde nach der anderen – bis ihm eine Runde vor Schluss auf Platz drei liegend und Gert Keller im Visier gehörige Zündaussetzer einen Strich durch die Rechnung machten. Am Ende reichte es dennoch für den guten, aber ungeliebten vierten Gesamtrang. Einen Platz davor landete der solid fahrende, allerdings ebenfalls mit Problemen kämpfende Welser Kurt Ploier auf dem BMW 320-4 E21.
In der Klasse der 1600er nach Anhang K sah es lange nach einem Doppelsieg für Alfa Romeo Giulia-Pilot Jürgen Pippig aus. Doch ein Dreher machte alle Hoffnungen zunichte, Neueinsteiger Ingo Gerstl (Alfa Romeo Giulia Sprint) nützte die Gunst der Stunde und siegte vor Calimero (ebenfalls Alfa Romeo Giulia S), Pippig belegt am Ende Rang drei.
Wie schon am Vortag musste Porsche 911-Pilot Christoph Pfeifhofer wegen Problemen an der Elektronik frühzeitig das Rennen beenden.
Renn-Ergebnis:
1. Wolfgang Schachinger – BMW 3,0 CSI
2. Gert Keller – BMW 2002
3. Kurt Ploier – BMW 320-4 E21
4. Günther Kaltenbrunner – Ford Escort RS 2000
5. Willi Theussl – Lotus Elan
Ergebnisse in den einzelnen Klassen:
Anhang K:
bis 1600 ccm-Klasse (Periode F):
1. Ingo Gerstl – Alfa Romeo Giulia Sprint
2. Calimero – Alfa Romeo Giulia S
3. Jürgen Pippig – Alfa Romeo Giulia S
bis 2500 ccm:
1. Guido Kiesselbach – BMW 2002 ti
über 2500 ccm:
1. Wolfgang Schachinger – BMW 3,0 CSI
2. George Komaretho – Ford Mustang Boss
Histo-Cup:
bis 1300 ccm:
1. Manfred Mühlberg – NSU 1300 TT
bis 1600 ccm:
1. Alex Wechselberger – Alfasud Trofeo
2. Robert Jambrits – Ford Capri 1600 GT
3. Roland Spazierer – Ford Capri 1600 GT
bis 2500 ccm (Periode G bis 1971):
1. Gert Keller – BMW 2002
2. Willi Theussl – Lotus Elan
3. Martin Sahl – Ford Escort BDA
bis 2500 ccm (Periode H bis 1976):
1. Kurt Ploier – BMW 320-4 E21
2. Günther Kaltenbrunner – Ford Escort RS 2000
3. Gregor Nell – Ford Escort GT
2. Rennen (Klassen nach HC-Classic und Youngtimer), Sonntag, 10. Juli 2005
Ohne zwei prominenten Protagonisten des Histo-Cup startete der zweite Lauf. Hausherr Michael Steffny musste wegen eines Motorschadens an seinem BMW 2002 tii das Rennen ebenso wie Peter Mücke (Getriebedefekt am tollen Gruppe 5 Ford Capri RS 3100) nur von der Tribüne aus mit ansehen. Auch Stefan Wallner (gebrochenes Schaltgestänge am knallgelben BMW 323 E21) fand sich nur in der Zuschauerrolle.
Der Start verlief dann erfreulich problemlos, Samstag-Sieger Richard Weber auf dem wunderschönen BMW M3 wurde seiner Favoritenrolle gerecht und zeigte gleich wer Herr im Ring ist. Er schaffte einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg und verwies Stefan Ertl (Porsche 964 RS) sowie Josef Piribauer (Porsche 930 3,3 Turbo) am Ende deutlich auf die Plätze. Gerhard Wiesenauer auf dem BMW M3 konnte gegen Ende des Rennens zwar Boden auf den drittplatzierten Piribauer gut machen, der Wiener Zahnarzt hatte die Situation aber jederzeit im Griff und konnte stets das Tempo erhöhen.
Wie schon im ersten Lauf gab es auch hier einen Mann des Tages. Christian Schallenberg, am Pannoniaring wegen eines Getriebeschadens noch Zuschauer, pflügte als letzter startend bemerkenswert flott durchs Feld und belegte am Ende mit seinem BMW 2002 den erstaunlichen zwölften Gesamtrang. Ein ähnlich hervorragendes Kunststück gelang Porsche 911 RS-Pilot Franz Irxenmayr, der wie Schallenberg Platz um Platz gutmachte und im Ziel sogar über Platz zehn strahlen konnte. Beide Piloten fighteten teilweise in einem Pulk von bis zu sechs Autos.
Weniger gut lief es für Dietmar Oberdorfer. Sein Alfa Romeo Giulia 2000 S streikte mit Zündaussetzern, der Bayer Heinz Bethke musste seinen Alfa Romeo GTA wegen eines Getriebeschadens schon frühzeitig an der Box abstellen. Exzellente Fahrzeugbeherrschung und tolle Drifteinlagen zeigten Peter Eissner-Eisenstein mit seinem Porsche 911 RSR sowie der aufopfernd kämpfende Christian Schneider mit dem heikel zu bewegenden Alfa Romeo GTV-6.
Renn-Ergebnis:
1. Richard Weber – BMW M3
2. Stefan Ertl – Porsche 964 RS
3. Josef Piribauer – Porsche 930 3,3 Turbo
4. Gerhard Wiesenauer – BMW M3
5. Gerhard Mangelberger – BMW M3
Ergebnisse in den einzelnen Klassen:
Histo-Cup:
über 2500 ccm:
1. Norbert Lenzenweger – BMW 3,5 CSI
2. Peter Eissner-Eisenstein – Porsche 911 RSR
3. Franz Irxenmayr – Porsche 911 RSR
Spezialtourenwagen bis 2500 ccm:
1. Christian Schallenberg – BMW 2002
2. Norbert Müller – Alfa Romeo GTV Bertone
3. Klaus Möst – BMW 323 E21
Supertourenwagen über 2500 ccm:
1. Christian Neunemann – Porsche 911 RS
2. Christian Schneider – Alfa Romeo GTV6
3. Kurt Hassmann – VW Käfer Cup
Youngtimer bis 2500 ccm:
Gruppe N:
1. Johannes Kraft – BMW M3
2. Georg Steffny – BMW 325i
3. Stephan Lipp – BMW 325i
Gruppe A:
1. Richard Weber – BMW M3
2. Gerhard Wiesenauer – BMW M3
3. Gerhard Mangelberger – BMW M3
Youngtimer über 2500 ccm:
Gruppe A:
1. Stefan Ertl – Porsche 964 RS
2. Josef Piribauer – Porsche 930 3,3 Turbo
Nächste Rennen 2005:
• 05.-07. August Hockenheim (D) Porsche GTP
• 26.-28. August Hungaroring (H) Fönixe Motorsport
• 16.-18. September Salzburgring MSC-Wolfsberg
• 30.-02. Oktober Monza (I) Porsche GTP