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24h-Rennen: Nürburgring

Die "Grüne Hölle" hatte kein Erbarmen

Peter Nemecek, Helmut Wakolbinger, Johann Schachinger und Dr. Franz Berndorfer fuhren das Rennen ihres Lebens, eine defekte Ölpumpte beendete nach 18 Stunden die Fahrt...

Ein Wochenende wie auf einer Hochschaubahn erlebte das Team des MSC Rottenegg mit den Piloten Peter Nemecek, Helmut Wakolbinger, Johann Schachinger und Dr. Franz Berndorfer.

Gleich das erste Training begann mit einem Tiefpunkt als bereits in der 4. Runde die Vorderachse durch einen ungewöhnlichen defekt k.o. ging. Da die Ursache des Defekts nicht eindeutig geklärt werden konnte, und das Team bereits in den Jahren zuvor auf der Nordschleife Vorderachsprobleme hatte, wurde kurzerhand eine nagelneue serienmäßige Vorderachse eingebaut. Damit war das Nachttraining gerettet.

Durch die Wetterkapriolen die bereits am Freitag begannen konnte das Team jedoch keine schnelleren Zeiten mehr fahren und musste sich somit mit einem 11. Platz bei den Dieseln und dem 171. Startplatz zufrieden geben.

Da man jedoch um das Potential der Fahrer und des Teams Bescheid wusste rechnete man sich einen Platz von 5 – 8 in der Klasse aus und ging entsprechend zuversichtlich ins Rennen.

Da beim Start des Rennens die Wetterbedingungen in kürzest möglichen Abständen wechselten, begann das Team den Eifel – Marathon auf Rallye – Intermediates, welche noch in der Nacht vorher bei der Rallyetruppe von Manfred Stohl organisiert und nach Deutschland gebracht worden waren. Alleine durch diesen Schachzug gewann Startfahrer Helmut Wakolbinger innerhalb der ersten drei Runden ca. 50 Platze in der Gesamtwertung.

Da das Wetter weiterhin verrückt spielte, wurde von Rennleiter Georg Gruber die strikte Anweisung an alle vier Piloten ausgegeben, dass in den ersten 23 Stunden, nicht renngefahren sondern eher ferngefahren wird. Dass die Dieseltreter sich auch wirklich daran hielten, beweist die Tatsache , dass der BMW 320d, keine Schramme oder Delle hat, niemals im Kiesbett war, ja nicht einmal einen Dreher aufzuweisen hat.

Der BMW lief um die Nordschleife wie ein Uhrwerk und so war man um sieben Uhr früh bereits auf Platz 5 bei den Dieseln und auf Platz 81 gesamt. Dazu hatten sicher auch die perfekten Boxenstops beigetragen, die die Crew um Bergglüher Alfred Fischer und Andreas Stibal jedes Mal hinlegte.

Nach dem Boxenstop um etwa 08:30 Uhr war man in der Box bereits guter Dinge, da die Strecke wieder einmal aufzutrocknen begann und der BMW mit Johann Schachinger am Steuer immer besssere Rundenzeiten lieferte. Doch kurz vor 09:00 Uhr machte eine defekte Ölpumpe den Traum vom Durchkommen in der Eifel zunichte. Obwohl Motorentuner Kurt Ritzberger, der ebenfalls extra in die Eifel angereist war, noch verzweifelt versuchte eine Weiterfahrt zu ermöglichen, hatte der Motor doch schon Schaden genommen und war daher nicht mehr einsatzfähig.

Mit trauriger Mine verabschiedete man sich aus der grünen Hölle, ohne jedoch zu vergessen, dass das Team perfekt gearbeitet hat.

Rennleiter Gruber meinte: „Wir kamen hierher, um unser Bestes zu geben und dann erst aufs Ergebnis zu schauen. Nun wir haben wirklich unser Bestes gegeben und niemand kann uns einen Vorwurf machen. Die Fahrer fuhren das Rennen ihres Lebens."

"Wenn ich nur daran denke, welche Superstars aus F1, Le Mans, DTM usw. in den letzten Stunden nicht in der Lage waren ihre Fahrzeuge auf der Straße zu halten, dann kann ich auf meine vier Piloten nur genauso stolz sein wie auf unsere Mechanikercrew, deren Professionalität auf allerhöchstem Niveau liegt. Es ist schon etwas besonderes so ein Team leiten zu dürfen, und daher um so bitterer jetzt ohne gewertetem Ergebnis heimfahren zu müssen. Aber ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wiederkommen um mit der Nordschleife abzurechnen.“

Der neue Pilot Dr. Franz Berndorfer will allerdings gar nicht mehr so lange warten und plant noch für heuer einige Einsätze im VLN Langstreckenpokal. Dabei könnte es bei den Piloten zu einem Generationenwechsel im Hause Schachinger kommen, aber das gibt es dann auf motorline.cc genauestens zu lesen, wenn es fix ist.

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