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Glück und Pech liegen nahe beisammen

Der ganz große Triumph blieb dem Badener Rallye Klub nach dem Pech von Beppo Harrach verwehrt, auch sonst lief's nicht immer nach Wunsch.

Nur wenige Kilometer haben gefehlt und der derzeit erfolgreichste österreichische Motorsport-Club, der Badener Rallye Klub, hätte beim 2. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft, der Pirelli-Lavanttal-Rallye rund ums kärntnerische Wolfsberg zwei tolle Siege gefeiert – Gesamt und in der Gruppe N.

Es war ein abgefallener Turboschlauch in der vorletzten Sonderprüfung, der Beppo Harrach schließlich den Sieg, den er schon sicher in der Tasche zu haben glaubte, stahl: Die Elektronik schaltete sofort auf Notprogramm um, den Wagen war zum Kriechgang verdammt, 9 min. Zeitverlust, Rückfall vorläufig auf Platz 5 in der Gruppe N. Der Schaden konnte auf dem Weg zur Abschluß-Prüfung von der Crew behoben werden und Beppo war zornig genug, dort gleich einmal die zweitbeste Gesamtzeit hinzuknallen, womit er sich noch auf Platz 4 in der Gruppe N nach vorne schieben konnte.

Hinter dem neuen Gruppe N-Sieger Martin Zellhofer liegt der junge Mann aus Bruck a.d. Leitha nunmehr auf Platz 2 in der Meisterschaft, vor Burgenland-Sieger Hermann Gaßner, der diesmal nicht am Start war, weil er gleichzeitig einen Auftritt in der deutschen Meisterschaft zu absolvieren hatte.

Im Kampf um den Gesamtsieg dieser durch zeitweise starken Regen, Schneefall und tlw. sogar Glatteis unwahrscheinlich anspruchsvollen Veranstaltung spielten die beiden italienischen WRC-Piloten erwartungsgemäß keine Rolle, sodass der Gesamtsieg wieder nur zwischen zwei BRK-Piloten ausgemacht wurde.

Raphael Sperrer war am Ende der 1. Etappe noch ziemlich ratlos ob seines 31 sec.-Rückstandes gegenüber dem früheren Gruppe N-Weltmeister Manfred Stohl, alles änderte sich jedoch in der Eröffnungs-Prüfung des zweiten Tages über den Schulterkogel, als zuerst Stohl sein Auto auf’s Dach legte und unmittelbar darauf auch Sperrer, als er sich am Wagen seines mitten auf der Straße liegenden Konkurrenten über eine Böschung vorbeiquetschen wollte, auf’s Dach plumpste.

Stohl war dann als erstes wieder unterwegs, kurz darauf auch Sperrer mit einem italienischen WRC schon an der Stoßstange. Stohls Vorsprung war jedenfalls so gut wie weg und in der folgenden sehr langen Prüfung über die Weinebene ging Sperrer endgültig vorbei, weil bei Stohl der Turboschlauch abgefallen war.

Stohl setzte über den Schulterkogel dann noch einmal eine Bestzeit, ehe er in der Weinebene einen Holzstoß touchierte, sich das linke Vorderrad abknickte und damit wenig später endgültig das Handtuch werfen musste, da bei weiteren Schäden der Start bei der Zypern-Rallye in zwei Wochen gefährdet gewesen wäre.

Sperrer gewann also mit weit über 6 min. Vorsprung auf den Italiener Claudio de Cecco und setzte damit die schon eineinhalb Jahre dauernde Siegesserie des Badener Rallye Klubs in der Meisterschaft eindrucksvoll fort. Mit diesem Erfolg übernahm der Kirchdorfer vor seiner Heimrallye Anfang Mai auch die ÖM-Führung.

Wiederum eine sehr gute Leistung bot auch wieder der Steirer Alfred Leitner mit seinem Gloggnitzer Co-Piloten Gerhard Bichler im, der in der Gruppe A bis 1.600 ccm hinter dem leistungsmäßig um gut 50 PS überlegenen Kit-Car von Joachim Resch den hervorragenden 2. Platz belegte.

Stefan Reininger verlor schon in der 5. Sonderprüfung das linke Vorderrad, nachdem drei Radbolzen abgebrochen waren, was 10 min. kostete. Seine Aufholjagd am Samstag brachte ihn dann nur noch bis auf Platz 11 in der Gruppe A nach vorne, was keine weiteren Punkte brachte. Ohne diesen Zwischenfall wäre Platz 5 vor Resch durchaus im Bereich des Möglichen gelegen.

Wolfgang „Asterix“ Viakowsky war als Co-Pilot von Urgestein Sepperl Pointinger aus Mauerbach bei Wien unterwegs. Die beiden hatten einmal einen bösen Verbremser, den sie nur mit viel Glück unbeschadet überstanden, belegten am Ende aber den sehr guten 2. Platz in der Wertung für die historische Rallye-Staatsmeisterschaft.

Oldboy Walter Zöckl hatte bei seinem zweiten Auftritt noch weniger Glück als beim ersten, denn er schied noch am ersten Tag mit Getriebeschaden aus. Ein 3. Platz wäre durchaus im Bereich des Möglichen gelegen, noch dazu, wo die Historischen wiederum eine gewaltige Ausfallsquote zu beklagen hatten: Von acht gestarteten Teams erreichten nur drei das Ziel.

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