BMW X3 2.0d - im Test | 03.02.2005
Kleiner Bruder, ganz groß
Weniger ist manchmal mehr, manchmal mindestens ebenso gut. Letzteres gilt für den BMW X3 mit dem kleinen Dieseltriebwerk, der seine Sache gut macht.
Manfred Wolf
Eigentlich ist der BMW X3 2.0 d ja „der kleine Bruder vom kleinen Bruder“. Während der X5 das BMW-Flaggschiff in der SUV-Oberliga ist, spielt der X3 in der Zweiten Liga – größenmäßig, zumindest. Preislich blieb nämlich auch der kleinere SUV bislang nichts schuldig: So steht der 3.0 Liter-Diesel mit 47.400,- Euro in der Preisliste, der große Bruder X5 mit demselben Aggregat kostet lediglich 3.900,- Euro mehr. Nicht gerade das, was man eine klare preisliche Abgrenzung nennen kann.
Dieses Bild dürfte spätestens der X5-Nachfolger zurechtrücken, der – sie haben es erraten – um einiges teurer ausfallen dürfte. Kurzfristig fand BMW aber eine, besonders für Österreich angenehme Lösung. Die Münchner verbauen einfach das „kleine“ 2.0 Liter-Dieseltriebwerk in den X3, was den Grundpreis auf 39.100,- Euro drückt und stolze 12.200,- Euro Differenz zum X5-Diesel bzw. noch immer beachtliche 8.300,- Euro Differenz zum 3.0 Liter-X3-Diesel ergibt.
Nun kennen wir ja alle Sprüche wie „Weniger ist mehr“, „Billiger muss nicht schlechter sein“. Trifft das auch auf den X3 mit schwächerer Motorisierung zu? Schließlich hat der kleine BMW-SUV viele seiner ausgezeichneten Kritiken auch deshalb bekommen, weil er bei guter Geländetauglichkeit unglaublich viel Fahrdynamik bzw. Fahrspaß vermittelt. Daran ist der Motor nicht gerade unbeteiligt, wie wir wissen. Die 150 Pferdestärken des Vierzylinders geben sich alle Mühe, den 1.820 Kilogramm schweren Allradler so flott wie möglich zu bewegen. Und das gelingt ihnen recht gut, durch das üppige Drehmoment und die harmonische Leistungsentfaltung ist der Fahrspaß noch immer ausreichend vorhanden – lediglich auf langen Autobahn-Bergaufstücken geht über kurz oder lang die Puste aus.
Innen gilt wie bei allen BMW-Fahrzeugen: Verarbeitung, Haptik, Optik, alles bestens. Aber: Wer umfangreiche Ausstattung oder gar Luxus will, muss bezahlen. Und das nicht zu knapp. Mit dem unvermeidlichen „Österreich-Paket“ (inklusive Dachreling, Klimaautomatik, Multifunktionstasten am Lenkrad, Skisack, Ablagepaket mit Armauflage vorne, CD-Radio und Lederlenkrad) um 2.112,- Euro ergibt sich ein Einstandspreis von 41.212,- Euro. Kommen dann, wie bei unserem Testwagen der Fall, einige weitere Goodies (u.a. Einparkhilfe, 17-Zoll-Leichtmetallräder, Sportsitze und Xenon-Licht) hinzu, ergibt sich ein Gesamtpreis von 46,676,80 Euro.
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