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Eine Rolle zum Saisonabschluss

Die deutsche Rallyemeisterschaft beendete die Saison mit einem Schotter-Festival der Extraklasse, auch das Duo Marti/Bayer war dabei.

Rund um Straubing/Bayern startete der letzte Lauf zur DM, der auch als EM-Lauf gewertet wurde. Unter den 68 Startern (aus 12 Nationen) der ADAC-3-Städte Rallye waren auch der Schweizer Chris Marti und seine steirische Co-Pilotin Dany Bayer.

Nach dem ersten gemeinsamen Einsatz vor zwei Wochen in Admont, wollte man mit dem Mitsubishi EVO VI eine positive Fortsetzung wiederholen. Das schweiz-österreichische Duo machte sich zwar keine allzu großen Illusionen, denn das genannte Starterfeld war einfach zu stark (darunter viele finnische Teams, die „Schotter routiniert“ sind).

Also setzte man sich nur ein Ziel: die 750 km lange, zu über 90 % aus Schotter bestehende Rallye zu genießen und das Fahrzeug ohne Kratzer ins Ziel zu bringen.

Das Team freute sich auf die bevorstehende Veranstaltung, die überaus interessante und sehr anspruchsvolle Sonderprüfungen aufweist. Die SP´s sind einerseits mit Passagen versehen, die man mit Höchstgeschwindigkeit fährt, wechseln sich aber mit sehr selektiven, kurvigen Stellen ab.

Donnerstagmorgen herrschte bereits kleine Aufregung im Team. Die Co-Pilotin litt an einem akuten Brustwirbelsäulen-Syndrom und konnte sich kaum bewegen. Die Besichtigung der Strecke konnte zwar absolviert werden, doch musste Bayer anschließend in ärztliche Behandlung.

Die Ärzte machten die Steirerin schließlich fit, dem Start am nächsten Tag stand somit nichts mehr im Wege. Um 15:00 Uhr rollten Marti/Bayer über die Startrampe.

Die anfänglichen Sonderprüfungen bewältigte das Team zwar mit großem Respekt und Vorsicht, kam aber tadellos mit den gestellten Anforderungen und dem, von der Gaßner-Crew perfekt betreuten, Gruppe N-Boliden zurecht. Nach dem ersten Veranstaltungstag lag man überraschenderweise ganz beachtlich im Mittelfeld des Gesamtklassements.

Am Vormittag des zweiten Tages verbesserte sich die Crew weiterhin deutlich und fuhr auf den 22. Platz (11. Gruppe N4) vor – und dies, obwohl das erste Mal auf Schotter unterwegs. Somit konnten sogar einige starke Teams überholt werden.

Die anschließende, von allen Teilnehmern respektierte Königs-Sonderprüfung „Oberhinkofen“ (eine 19 km lange Wertungsprüfung auf einem Truppenübungsplatz) wurde Marti/Bayer dann aber zum Verhängnis.

Der EVO VI geriet auf dem holprigen Untergrund in einer sich stark verengenden „R3+“ aus der Ideallinie. Durch den extrem rollenden Schotter konnte Marti trotz großer Bemühungen und fahrerischer Kunst den Mitsubishi nicht mehr halten und auf die Innenbahn bringen. So musste er, voll quer stehend, den „Anker werfen“…

Die Vollbremsung verminderte die Geschwindigkeit zwar sehr effizient, doch blieb ein Rad an einem kleinen Wall hängen, in dessen Folge sich der Wagen überschlug und an einem Baum hängend am Dach liegen blieb. Zwei Meter mehr Platz – und man wäre weitergefahren.

Von einem Aufprall war nichts zu spüren und so machten sich Fahrer und Co-Pilotin unverletzt daran, aus der etwas ungewöhnlichen Lage herauszukommen.

Das Fahrzeug lag so unglücklich, dass es erst nach der Veranstaltung mit Hilfe der Service-Crew von Gaßner-Motorsport und der heimischen Feuerwehr geborgen werden. Somit hat der Saisonabschluss für das Team leider ein jähes Ende genommen.

Da für Dany Bayer die Teilnahme am letzten ÖM-Lauf (Wald4tel-Rallye im Raum Horn/NÖ, Anfang November) aus Zeitgründen nicht möglich ist, beginnt für die 28-jährige Kaindorferin die wohlverdiente Winterpause bereits jetzt. „Nach 10 Rallyes in 8 Monaten werde ich mich in den kommenden Monaten ein bisschen vom Rallye-Stress erholen“, grinst sie: „Und mich verschärft um einen neuen Co-Platz für die kommende Saison kümmern.“

An Angeboten scheint es ja nicht zu mangeln, wie man hört. Stellt sich nur die Frage, bei wem Dany nächstes Jahr auf dem „heißen Stuhl“ Platz nimmt. Der nächste Einsatz ist jedenfalls schon fix geplant: Bereits Anfang Jänner wird sie das Gebetsbuch wieder in den Händen halten: Dann steht die internationale Jänner-Rallye im Raum Linz/Freistadt auf dem Programm.

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