RALLYE

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Kahle gewinnt die Rallye, Gaßner holt den Titel

Matthias Kahle gewinnt das Saisonfinale vor Sandro Wallenwein und Manfred Stohl. Hermann Gaßner holt sich mit einer taktischen Fahrt den Titel.

Mit einem echten Rallye-Krimi endete die Saison der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) bei der ADAC-3-Städte-Rallye rund um Straubing. Nach 233,94 Kilometern lagen die Skoda-Werkspiloten Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Octavia WRC) im Ziel mit einem deutlichen Vorsprung von 1.37,2 Minuten auf Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Lancer EVO VII) in Führung.

Vorausgegangen war ein dramatischer Schlagabtausch Kahles mit dem österreichischen Team Manfred Stohl / Ilka Minor (Mitsubishi Carisma EVO VII), bei dem die Führung zwischen dem vierfachen Deutschen Meister und dem Gruppe-N-Weltmeister von 2000 mehrfach wechselte.

Ein abgerissener Turboschlauch kostet Stohl den Sieg

Erst ein abgerissener Turboschlauch am Carisma entschied auf der 16. von 17 Wertungsprüfungen das Duell und brachte Wallenwein sogar noch den zweiten Rang ein. Stohl / Minor beendeten die Rallye auf der dritten Position.

Riesenfreude herrschte beim Team von Hermann Gaßner: Dem Surheimer reichte bei seiner Heimrallye mit Co-Pilot Siggi Schrankl der siebte Platz im Gesamtklassement, um sich nach 1995 zum zweiten Mal die Deutsche Rallyemeisterschaft zu holen.

Obwohl Kahle sich mit seinem Sieg die volle Punktzahl gutschreiben lassen konnte, beendete er die Saison um sieben Zähler geschlagen als Vizemeister. Spannung auch in der Super-1600-Klasse, in der Citroën-Youngster Rainer Jostes und Co-Pilot Jan Enderle im Citroën Saxo Super 1600 bis kurz vor Schluss vorne lagen, dann aber mit Motorschaden ausfielen. Es siegten Horst Rotter / Dieter Hawranke (Opel Corsa Super 1600), die damit Vizemeister ihrer Klasse wurden.

Der Deutsche-Rallye-Staatsmeister 2003 heißt Hermann Gaßner

„Herzlichen Glückwunsch an Hermann Gaßner“, war das sportliche-faire Fazit von Matthias Kahle nach der ADAC-3-Städte-Rallye. „Heute hat es für uns mit viel Glück zum Sieg gereicht. Das Auto ist heil geblieben, die Rallye war sehr turbulent – ich bin froh, im Ziel zu sein. Der Fight mit Stohl hat sehr viel Spaß gemacht."

"Immerhin haben wir hier den fünften Sieg der Saison geholt und sind mit Skoda Markenmeister geworden – und das ist bestimmt nicht die schlechteste Bilanz.“ Der Fight um Sekundenbruchteile mit Stohl um den Gesamtsieg wurde erst auf der 16. von 17 WPs entschieden, als der Österreicher rund vier Minuten durch einen abgerissenen Turboschlauch verlor. Der zuvor durch eine defekte Servolenkung zurückgefallene Kahle konnte so doch noch vorbeiziehen.

„Unbeschreiblich erleichtert“ war im Ziel der frisch gebackene Champion Hermann Gaßner. „Was für ein Super-Gefühl! Natürlich war der Hintergedanke an die Meisterschaft während der ganzen Rallye vorhanden. Aber man darf dann nicht zu vorsichtig fahren, sonst verlässt einen die Konzentration.“

Die gute Saisonbilanz für Skoda machte Maik Stölzel mit Co-Pilot Thomas Windisch perfekt: Der Zwickauer sicherte sich mit dem vierten Platz bei der ADAC-3-Städte-Rallye im Skoda Octavia WRC die Privatfahrer-Meisterschaft denkbar knapp mit einem Punkt Vorsprung vor Armin Holz / Jörn Limbach (VW Golf Kit-Car).

Mit tollen Einzelerfolgen glänzten außerdem zwei Gruppe-N-Teams: Olaf Dobberkau / Roland Bauer (Mitsubishi Lancer EVO VII) und ihre polnischen Markenkollegen Michal Solowow / Maciek Baran konnten als Beste der Gruppe N über zwei Liter zum zweiten Mal in der Saison dem neuen Meister-Duo Gaßner / Schrankl den Sieg in der Klasse der seriennahen Allrad-Fahrzeuge abjagen.

Super-1600-DM verabschiedet sich mit tollem Kampf aus der Saison

Jubel gab es nach der ADAC-3-Städte-Rallye auch im Team von Horst Rotter / Dieter Hawranke (Opel Corsa Super 1600). Sie konnten nach einem spannenden Kampf mit Rainer Jostes / Jan Enderle (Citroën Saxo Super 1600) zum dritten Mal in dieser Saison die Tageswertung in ihrer Division gewinnen.

Die Entscheidung fiel dabei denkbar knapp auf der vorletzten Prüfung, auf der Jostes mit technischen Problemen ausfiel. Die vorzeitig gekürten Super-1600-Meister Carsten Mohe / Lutz H. Uhlig schieden bereits in der zweiten Wertungsprüfung mit einem Motordefekt am Renault Clio Super 1600 aus.

Ruben Zeltner holt Titel im Mitropa Rallye Cup

Zum vorletzten Saisonlauf trat der Mitropa Rallye Cup bei der ADAC 3-Städte-Rallye an. In der „Rallye-Europameisterschaft der Privatfahrer“ konnte sich Ruben Zeltner mit Bruder Thomas im Co-Piloten-Sitz vorzeitig als Meister feiern lassen. „Riesig! Wir haben hier beim vorletzten Lauf zum Mitropa-Cup schon den Sack dicht machen können und den Titel geholt“, freute sich der Österreicher. „Damit haben wir das Ziel erreicht, das wir uns vor der Saison gesetzt hatten.“

Stimmen im Ziel

Manfred Stohl / Ilka Minor (Mitsubishi Lancer EVO VII)
„Uns ist auf der vorletzten Prüfung der Turboschlauch abgerissen. Ich musste aussteigen und den Defekt beheben. Das hat natürlich sehr viel Zeit gekostet. Schade, bis dahin ist es so gut gelaufen.“

Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Mitsubishi Lancer EVO VII)
„Was für ein Super-Gefühl! Ich bin unbeschreiblich erleichtert. Natürlich war der Hintergedanke an die Meisterschaft während der ganzen Rallye vorhanden. Aber man darf dann nicht zu vorsichtig fahren, sonst verlässt einen die Konzentration. Auf dem Zeitplan unseres Teams für heute Abend haben wir vorher keinen Programmpunkt eingetragen. Jetzt bin ich gespannt, was passiert.“

Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Octavia WRC)
„Herzlichen Glückwunsch an Hermann Gaßner. Heute hat es für uns mit viel Glück zum Sieg gereicht. Das Auto ist heil geblieben, die Rallye war sehr turbulent – ich bin froh, im Ziel zu sein. Der Fight mit Stohl hat sehr viel Spaß gemacht. Immerhin haben wir hier den fünften Sieg der Saison geholt und sind mit Skoda Markenmeister geworden – und das ist bestimmt nicht die schlechteste Bilanz.“

Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Lancer EVO VII)
„Es ist super gelaufen, das Ergebnis ist einwandfrei. Vor der Rallye war mein Ziel ein Platz unter den ersten Fünf. Das hat geklappt, obwohl ich von Beginn an eher pessimistisch war – zumal es anfangs nicht rund lief. Aber wir konnten das Auto ständig verbessern. Dass Manfred dann noch zurückgefallen ist war natürlich um so besser für uns und hat uns einen gelungenen Abschluss beschert.“

Ruben Zeltner / Thomas Zeltner (Mitsubishi Carisma EVO VI)
„Riesig! Wir haben hier beim vorletzten Lauf zum Mitropa-Cup schon den Sack dicht machen können und den Titel geholt. Damit haben wir unser Saisonziel erreicht. Aber es war ein Zittersieg, der am seidenen Faden hing. Mit dem defekten Winkelgetriebe haben wir es nur ganz knapp bis in den Service geschafft, das hätte keinen Meter länger gehalten. Schade eigentlich, denn ich hatte mich schon auf den Fight mit Sandro gefreut.“

Maik Stölzel / Thomas Windisch (Skoda Octavia WRC)
„Das war extrem knapp. Auf der letzten Prüfung war unsere Gegensprechanlage defekt und wir mussten auf der laufenden WP wechseln. Trotzdem ließ sich das nicht beheben und ich musste auf Sicht fahren. Dazu kam, dass ab dem dritten Durchgang in Oberhinkofen der Turbo defekt war. Wir haben uns mit letzter Kraft ins Ziel gerettet.“

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Int. ADAC-3-Städte-Rallye – 7. Lauf zur DRM 2003, Endstand nach 17 Wertungsprüfungen (233,84 km)

1. Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Octavia WRC): 2:12.31,9 Std.
2. Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Lancer EVO VII): + 1.37,2 Min.
3. Manfred Stohl / Ilka Minor (Mitsubishi Lancer EVO VII): + 3.27,2 Min.
4. Maik Stölzel / Thomas Windisch (Skoda Octavia WRC): + 3.53,3 Min.
5. Olaf Dobberkau / Roland Bauer (Mitsubishi Lancer EVO V): + 3.55,0 Min.
6. Michal Solowow / Maciek Baran (Mitsubishi Lancer EVO VII): + 3.56,2 Min.
7. Hermann Gaßner / Siegfried Schrankl (Mitsubishi Carisma Evo VII): + 4.25,3 Min.
8. Joachim Carlström / Bosse Holmstrand (Mitsubishi Carisma Evo V): + 4.39,6 Min.
9. Ronny Amm / René Thonn (Mitsubishi Lancer EVO VI): + 4.40,8 Min.
10. Kristian Poulsen / Ole Frederiksen (Mitsubishi Lancer EVO VII): + 4.58,1 Min.

Punktestände DRM nach 7 von 7 Läufen

Fahrerwertung

1. Hermann Gaßner / Siegfried Schrankl: 247 Punkte
2. Matthias Kahle / Peter Göbel: 240 Punkte
3. Carsten Mohe / Lutz H. Uhlig: 194 Punkte
4. Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer: 167 Punkte
5. Maik Stölzel / Thomas Windisch: 166 Punkte
6. Armin Holz / Jörn Limbach: 165 Punkte
7. Peter Corazza / Steffen Rothe: 154 Punkte
8. Horst Rotter / Dieter Hawranke: 145 Punkte
9. Olaf Dobberkau: 126 Punkte
10. Michael Stapel / Ute Haase: 99 Punkte
10. Lars Mysliwietz / Jörg Bastuck: 99 Punkte

Super-1600-DM

1. Carsten Mohe / Lutz H. Uhlig: 52 Punkte
2. Horst Rotter / Dieter Hawranke: 40 Punkte
3. Rainer Jostes / Jan Enderle: 16 Punkte

Markenwertung

1. Skoda: 438 Punkte
2. Opel: 209 Punkte
3. Citroën: 133 Punkte

Privatfahrer-Wertung

1. Maik Stölzel / Thomas Windisch: 166 Punkte
2. Armin Holz / Jörn Limbach: 165 Punkte
3. Peter Corazza / Steffen Rothe: 154 Punkte

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