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Stohl knabbert an Kahles Stoßstange

Matthias Kahle kämpft mit Händen und Füßen gegen Manfred Stohl, Walleinwein ist Dritter, die Zeltners auf Rang vier, Gaßner auf Meisterkurs.

Äußerst spannend verläuft das Finale zu Deutschen Rallye Meisterschaft bei der 3-Städte-Rallye. An der Spitze liegt zwar erwartungsgemäß Matthias Kahle im Skoda Octavia WRC, doch Manfred Stohl im Mitsubishi Evo VII setzt dem amtierenden Meister gehörig zu.

Zwischendurch lag der Wiener sogar vor dem WRC, nach sieben Prüfungen beträgt der Abstand gerade einmal 3,7 Sekunden. Stohl ist übrigens nicht der einzige Österreicher. Auf Gesamtrang drei sorgt Pauli Zeitlhofer für die richtige Ansage bei Sandro Wallenwein, den vierten Platz hält das österreichische Brüderpaar Ruben und Thomas Zeltner.

Die beiden Kärntner sind auf dem besten Wege, den Mitropa-Cup für sich zu entscheiden. Apropos Entscheidung, die steht in der Deutschen Meisterschaft ja bekanntlich noch aus.

Gesamt-Leader Hermann Gaßner geht's betont ruhig an: „Wir gehen kein Risiko ein.“ Co-Pilot Siggi Schrankl ergänzt: „Bestes Indiz ist: Ich habe heute noch nicht geschwitzt.“ Dennoch ist der Bayer auf Titelkurs, er liegt hinter dem nicht punkteberechtigten Polen Solowow und dem Dänen Poulsen sowie Ronnie Amm auf Rang vier der Gruppe N.

Während Manfred Stohl also Matthias Kahle gehörig utner Druck setzt, ist dieser froh, dass die erste Etappe vorbei ist: "Die Streckenführung liegt mir nicht, lange Geraden und dann ein Abzweig, ich freu mich schon auf morgen."

In der Klasse A6 ist ein heißer Dreikampf zwischen Rotter im Opel, Jostes im Citroen und dem Schweden Andersson in einem betagten Proton entbrannt, das Trio liegt nach der ersten Etappe innerhalb von nur sechs Sekunden.

Falls sich übrigens jemand über die Mitsubishi-Monotonie in Österreich beschwert, unseren deutschen Nachbarn geht's da nicht besser. Mit Ausnahme der beiden Skoda WRC's von Kahle und Stölzel liegen auf den ersten 17 Plätzen nur Evo's...

Stimmen im Ziel der ersten Etappe

Manfred Stohl / Ilka Minor (Mitsubishi Lancer EVO VII)
Beifahrerin Ilka Minor: "Ich hatte nicht erwartet, dass wir so dicht vorne dran sind. Auf den Schotter morgen freue ich mich schon, das ist eigentlich Manfreds Welt. Das wird sicherlich noch richtig spannend."

Hermann Gassner / Siggi Schrankl (Mitsubishi Lancer EVO VII)
"Wir blenden den Gedanken an die mögliche Meisterschaft aus. Man schaut zwar auf die Zwischenergebnisse und informiert sich, was die Konkurrenten machen. Und natürlich versuchen wir, in unserer Klasse gut auszusehen. Aber nervös machen lasse ich mich nicht. Morgen ist noch ein langer Tag, und auf Schotter wird es für uns sicherlich nochmal vernünftig vorwärts gehen."

Matthias Kahle / Peter Göbel (Skoda Octavia WRC)
"Der Kampf mit Manfred Stohl ist natürlich eine gute Sache. Aber wir versuchen hier vor allem, die volle Punktzahl zu erreichen. Auf einen unnötig riskanten Kampf können wir uns da nicht einlassen. Aber wir wollen natürlich unsere Zeiten fahren – schließlich sind wir hier nicht angereist, um uns verblasen zu lassen."

Horst Rotter / Dieter Hawranke (Opel Corsa Super 1600)
"Ohne den Ausritt lägen wir jetzt deutlicher vor Rainer Jostes. So ein Mist! Aber immerhin: Der Unfall bei der Rallye Thüringen ist aus dem Kopf – ich hatte vor der 3-Städte-Rallye Angst, dass das Auto eher mit mir fährt, als ich mit dem Auto. Aber das ist zum Glück nicht passiert, ich kann hier wirklich frei auftrumpfen."

Rainer Jostes / Jan Enderle (Citroen Saxo Super 1600)
"Ich war heute zeitweise Erster in der Klasse – das ist natürlich ein Riesen-Gefühl. Ich freue mich auf den Fight morgen. Auf den Schotter-Prüfungen und den Wald-Passagen der zweiten Etappe wird es mit den Super-1600ern sicherlich nicht einfacher. Aber eigentlich ist mir das Fahren auf reinem Schotter lieber, als dieser dauernde Wechsel zwischen Schotter und Asphalt. Heute hatten wir auf befestigten Abschnitten mit den Schotter-Reifen teilweise gigantische Bremswege."

Olaf Dobberkau / Roland Bauer (Mitsubishi Lancer EVO V)
"Ich hab es verpatzt. Wir waren auf WP 6 extrem schnell unterwegs, dann habe ich mich verbremst und bin über eine Kreuzung geradeaus gerutscht. Anschließend standen wir im Acker. Obwohl ich einen weiten Bogen zurück auf die Strecke machen musste, waren wir im Ziel noch zwei Sekunden schneller als Hermann."

Zwischenstand nach der 1. Etappe:

1. KAHLE / GÖBEL, D/D, SKODA, 0:57:14.9
2. STOHL / MINOR, A/A, MITSUBISHI, 0:03.7
3. WALLENWEIN / ZEITLHOFER, D/A, MITSUBISHI, + 1:13.3
4. ZELTNER / ZELTNER, A/A, MITSUBISHI, + 1:21.1
5. STÖLZEL / WINDISCH, D/D, SKODA, + 1:35.1
6. SOLOWOW / BARAN, PL/PL, MITSUBISHI, + 2:28.9
7. POULSEN / FREDERIKSEN, DK/DK, MITSUBISHI, + 2:33.3
8. AMM / TONN, D/D, MITSUBISHI, + 2:35.8
9. GAßNER / SCHRANKL, D/D, MITSUBISHI, + 2:39.8
10. DOBBERKAU / BAUER, D/D, MITSUBISHI, + 2:45.9

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