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Herczig gewinnt "Sprint-Rallye"

Norbert Herczig gewinnt die Budapest-Rallye vor Asi Aschenbrenner und Tamas Turi, die Red Bull Rallye Junioren schlagen sich hervorragend.

Text & Fotos: Daniel Fessl

Zahlreiche Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

Der 6. Lauf zur Ungarischen Rallyemeisterschaft hat mit der Donaumetropole nur mehr den Namen gemein, es gibt zwar einen Prolog am Freitagabend in der neuen Sportarena von Budapest, die Rallye selbst findet aber 100 km nordöstlich von Budapest, in Salgotarian am Samstag und noch ein Stück weiter östlich in Eger am Sonntag, statt.

Da die Budapest Rallye auch wieder zum FIA-Cup zählt gab es wieder die allseits sehr beliebte Pause zwischen den WRC/A8 Startern und dem restlichen Feld...

Doch damit nicht genug, die Veranstalter entschlossen sich sogar für die ungarische Meisterschaftswertung nur den Samstag heranzuziehen, was aus dieser eigentlich tollen Rallye mit durchaus anspruchsvollen Strecken, eine mickrige Ein-Tages-Veranstaltung mit neun 9 Sonderprüfungen machte. Der Sonntag wurde dann auch nur mehr von einem Rumpfstarterfeld von traurigen 27 Autos in Angriff genommen.

Doch zurück zum Samstag, mit Ausnahme von Tamas Tagai, der mit seinem Skoda Octavia WRC beim WM-Lauf in Finland sein Glück versuchte, waren natürlich alle Spitzenfahrer am Start. Als Gaststarter konnte man den Tschechen Karel Trneny mit einem Toyota Corolla WRC verpflichten, eine Premiere feierte der Hyundai Accent WRC in der ungarischen Meisterschaft.

Das Auto wurde vom ehemaligen Gruppe N Piloten Otto Michna eingesetzt, er kam aber bei seiner ersten Ausfahrt mit einem Worldrallycar nie wirklich zurecht, sein bestes Resultat war eine 12. SP-Zeit auf der 5. Prüfung, auf SP 7 musste er den Hyundai nach zahlreichen Drehern und Ausrutschern an enttäuschender 39. Stelle mit über 10 Minuten Rückstand abstellen.

Ebenfalls am Start war das Red Bull junior Team mit Andreas Aigner/Timo Gottschalk und Quirin Müller/Klaus Wicha, diesmal betreut vom alten und neuen Österreichischen Meister „Mundl“ Baumschlager.

Am Samstag wurden bei zunächst strahlendem Sonnenschein drei SP`s jeweils dreimal gefahren. Da es sich für die ungarischen Starter quasi um eine „Sprintrallye“ handelte wurde vom ersten Meter an voll angegriffen, was natürlich auf Kosten des Materials ging, davon aber später mehr.

Auf den ersten drei Prüfungen war jeweils Tamas Turi (Octavia) der schnellste, er konnte zu Beginn der Saison die beiden ersten (Asphalt-)Rallyes für sich entscheiden und fühlt sich hier merklich wohler als auf losem Untergrund. Turi’s schärfste Verfolger waren der Sieger der Veszprem Rallye Norbert Herczig/ Skoda, der Vorjahresmeister Balasz Benik/ Focus WRC und der einzige Nicht-WRC-Pilot im Spitzenfeld, „Asi“ Aschenbrenner mit seinem Gruppe A Mitsubishi.

Der Erste, der dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste, war Gergely Szabo. Er machte seinem Ruf als Quertreiber auf den ersten drei Prüfungen wiederum alle Ehre, zum Leidwesen seiner zahlreichen Fans musste er aber den Octavia WRC nach der dritten SP mit Getriebe und Kupplungsschaden abstellen.

Mit einem Reifenschaden auf SP 3 und dem damit verbunden Zeitverlust von über 30 Sekunden verlor Benik relativ früh den Kontakt zur Spitze, auf der 5. Wertungsprüfung schlug dann der Defektteufel auch beim bis dahin führenden Turi zu. Eine gebrochene Befestigung des Kühlventilators kostete ihm neben 1,5 Minuten auch die Führung in der Rallye. Sein Skoda Markenkollege Herczig profitierte vom Pech Turi’s, er setzte sich nach sechs gefahrenen SP´s an die Spitze. Zweiter war Asi vor Benik und Gastfahrer Trneny, Turi lag mit 1,10 Rückstand auf Platz 5.

Auf den letzten drei Prüfungen war zweimal Turi der schnellste, einmal fuhr Asi die schnellste Zeit, doch Herczig belegte jeweils den zweiten Platz und verteidigte damit seine Führung. Norbert Herczig feierte damit seinen zweiten Sieg in Folge und mausert sich in seinem ersten Jahr im WRC vom Newcomer zum ernsthaften Titelkandidaten!

Der Schlussangriff von Turi blieb ebenfalls nicht unbelohnt und er konnte sich noch an Trneny und Benik vorbei an die dritte Stelle schieben, profitierte allerdings von zwei weiteren Reifenschäden bei Benik, die diesen über drei Minuten kosteten.

Internationale Rallye

Die Starter der Internationalen Rallye, die etwa eine halbe Stunde nach den WRC starteten wurden auf den letzten beiden Prüfungen von heftigen Regenschauer überrascht, an der Spitze lag Csaba Spitzmüller im Gr.N Mitsubishi vor einem erneut begeisternden Robert Butor im Citroen Saxo S1600. Die Red Bull junioren schlugen sich sehr gut und lagen nach dem ersten Tag auf den Plätzen 17 (Aigner/Gottschalk) bzw. 22 (Müller/Wicha).

Am Sonntag hatte sich das Wetter zunächst wieder einigermaßen beruhigt und die bereits erwähnten 27 verbliebenen Starter machten sich auf den Weg über weitere acht Sonderprüfungen. Der Führende nach dem ersten Tag, Spitzmüller, trat zur zweiten Etappe nicht mehr an und so wurde dieser zweite Tag zu einer Demonstration von Robert Butor, der auf allen Sonderprüfungen die Bestzeit markierte und das, obwohl auf den letzten drei SP´s abermals starker Regen einsetzte und Butor ja nur über zwei anstatt vier angetriebener Räder verfügt.

Eine wirklich tolle Vorstellung lieferten die Red Bull junioren ab, sie fuhren auf jeder SP Top-Ten-Zeiten, Aigner war sogar dreimal Zweitschnellster! Müller fuhr ebenfalls eine zweitschnellste und eine drittbeste Zeit, leider musste er seinen Mitsubishi vor der letzen SP mit Differenzialschaden abstellen. Aigner feierte aber mit einem 3. Platz im Gesamtklassement und dem zweiten in der Gr.N sein bisher bestes Resultat.

Ergebnis nat. Rallye

1. Herczig Norbert
Tóth Imre H
H WRC Skoda Octavia WRC *:**:**.*
*:**:**.*
2. [ASI]
[Nándi] H
H A/8 Mitsubishi Lancer 0:00:33.4
0:00:33.4
3. Turi Tamás
Kerék István H
H WRC Skoda Octavia WRC 0:00:58.5
0:00:25.1
4. Vizin László
Táborszki Attila H
H WRC Toyota Corolla WRC 0:02:37.7
0:01:39.2
5. Spitzmüller Csaba
Bahor Bea H
H N/4 Mitsubishi Lancer EVO VI 0:04:23.3
0:01:45.6
6. Benik Balázs
Rácz Bence H
H WRC Ford Focus WRC 0:04:24.6
0:00:01.3
7. Bútor Róbert
Tóth Vilmos H
H A/6 Citroen Saxo Super 1600 0:04:40.6
0:00:16.0
8. Balázs Vilmos
Szeghalmi György H
H N/4 Mitsubishi Lancer EVO VI 0:05:31.2
0:00:50.6
9. Kakuszi Zsolt
Kakuszi Csaba H
H A/6 Volkswagen Polo Super 1600 0:06:10.9
0:00:39.7
10. Keller Péter
Spitzer Gábor H
H A/6 Suzuki Ignis Super 1600 0:06:52.5
0:00:41.6

Meisterschafts-Stand

1. Benik Ford Focus WRC 02 75
Asi Mitsubishi Lancer Evo VI A 75
3. Turi Skoda Octavia WRC 68
4. Herczig Skoda Octavia WRC 62
5. Szabo Skoda Octavia WRC 54

Ergebnis int. Rallye

1. Citroen-Total Rallye Team (H)
Citroen Saxo Super 1600 Bútor Róbert
Tóth Vilmos
H
H A/6 **:**.*
**:**.*
2. Technoteam ASE (H)
Mitsubishi Lancer EVO VI Martin László
Nagy János
H
H N/4 07:04.3
07:04.3
3. Red Bull Rallye Team (D)
Mitsubishi Lancer EVO VI Andreas Aigner
Timo Gottschalk
A
D N/4 07:42.9
00:38.6
4. Daniel Ungur (RO)
Mitsubishi Lancer EVO VI Ungur Daniel
Juhan Petru
RO
RO N/4 08:53.0
01:10.1
5. Minor Suzuki Treff (H)
Suzuki Ignis Super 1600 Ollé Sándor
Benics Kálmán
H
H A/6 13:31.1
04:38.1
6. D-VID Motorsport (H)
Honda Civic Type-R Ábrahám Zoltán
Tóth Gábor
H
H A/7 13:38.4
00:07.3

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