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Wie geht der „Sechskampf“ aus?

Im 1. Teil drehte sich alles um Reglement, Citroen, Skoda & Ford. Im 2. Teil: Was können Subaru, Peugeot, Mitsubishi und Manfred Stohl erreichen?

Subaru will den WM-Titel zurückerobern

Vize-Weltmeister Petter Solberg ist als einer der wenigen Spitzenpiloten seinem Team treu geblieben, er soll natürlich den WM-Titel zurückerobern. Wer den Norweger dabei unterstützen wird, war lange Zeit völlig offen.

Gerüchte sprachen auch einem gewissen Manfred Stohl Chancen zu. Österreichs einziger WM-Fahrer versteht sich blendend mit Pirelli und auch mit den Subaru-Granden, fuhr schon im letzten Jahr Reifentests im aktuellen Werksauto. Doch aus dem „Abenteuer Subaru“ wurde nichts. Die Chancen standen laut Manfred Stohl nicht schlecht, ein Vertrag scheiterte aber daran, dass er im Falle eines Engagements keine Garantie gehabt hätte, als echter zweiter Werksfahrer nominiert zu werden – da ließ sich der Wiener Rallyeprofi auf kein Risiko ein.

So kamen andere zum Zug: Stephane Sarrazin wurde als erster Werksfahrer bekanntgegeben, kurz darauf folgte auch die Auflösung des Rätsels, wer sich mit Sarrazin den Platz im zweiten Werks-Subaru teilen würde. Der Australier Chris Atkinson ist der Glückliche. Somit hat Subaru zwei junge, engagierte und schnelle Nachwuchspiloten neben dem mittlerweile routinierten Solberg: Einer, nämlich Sarrazin, ein ausgewiesener Asphalt-Spezialist mit viel Potential auf Schotter, einer, nämlich Atkinson, ein ausgewiesener Schotter-Spezialist mit großen Möglichkeiten auf Asphalt. Diese interessante Kombination könnte eine weise Entscheidung gewesen sein, das Potential zum zukünftigen Weltmeister haben wohl beide.

Doch die WM wird in diesem Jahr wohl nur von Petter Solberg auf Platz eins beendet werden können. Man kann davon ausgehen, dass der Norweger und das Subaru-Team alles dafür tun werden, um die WM-Krone von Citroen und Sebastien Loeb zurückzuerobern.

Peugeot: Vor dem Rückzug noch schnell Weltmeister?

Wie in Teil 1 unserer Saisonvorschau bereits erwähnt, gab der PSA-Konzern bekannt, sich nach dem Ende der Saison 2005 aus der Rallye-WM zurückziehen zu wollen. Insider und Experten sind nach wie vor mehr als skeptisch, dass dies tatsächlich passiert bzw. dass davon wirklich beide Marken betroffen sind. Hart treffen würde so ein Rückzug den ersten Mann bei Peugeot: Nein, nicht Corrado Provera. Marcus Grönholm war gemeint. Der lange Finne ist seit langen Jahren bei den Franzosen unter Vertrag, wurde 2000 und 2002 mit den „Löwen“ Weltmeister.

2004 wurde mit dem 307 ein nagelneues WRC eingeführt, nach einigen Anlaufschwierigkeiten, vorwiegend technischer Natur, hat Peugeot-Star Marcus Grönholm bewiesen, dass der 307 WRC doch konkurrenzfähig ist. Man kann nur hoffen, dass der „Marketing-Gag“ eines Coupe/Cabrios als Rallyeauto tatsächlich so schnell ist, wie der Sieg von Grönholm in Finnland vermuten lässt.

Auch den neuen Teamkollegen des Finnen, den Esten Markko Märtin, wird die Rückzugs-Nachricht alles andere als glücklich gestimmt haben. Märtin kündigte wie Duval bei Ford den Dienst und wechselte zu Peugeot, um dort den WM-Titel zu holen – wie es aussieht, wird er dafür nur ein Jahr Zeit haben…

Wie stark kehrt Mitsubishi zurück?

Mitsubishi kehrt im Jahr 2005 voll in die WM zurück, die Japaner setzten bei jeder Veranstaltung mindestens zwei Autos ein. Es gab Zeiten, da war die Kombination Mitsubishi/Mäkinen nicht zu schlagen. Doch die Japaner verschliefen den Beginn des WRC-Zeitalters und haben sich von diesem „Kulturschock“ nie so richtig erfangen.

Mit dem Mitsubishi Lancer WRC05 soll das alles vergessen sein. Als Fahrer verpflichtete man Harri Rovanperä, der nach seinem Peugeot-Abgang bei den Japanern ein neues Zuhause gefunden hat. Er „verdrängt“ dabei den bisherigen Stamm-Piloten Gilles Panizzi, der sich im Laufe der Saison mit Gigi Galli im Cockpit abwechseln muss. Wie der Peugeot 307 WRC rollt übrigens auch der Mitsubishi Lancer WRC in der nächsten Saison auf Pirelli-Reifen. Damit statten die Italiener bereits drei Teams mit ihrem „schwarzen Gold“ aus.

Kann Manfred Stohl die Werkspiloten ärgern?

Den 15. Dezember 2004 wird Manfred Stohl nicht so schnell vergessen. An diesem Tag wurde offiziell verkündet, dass der 32jährige Wiener das größte WRC-WM-Programm bestreiten wird, das je ein Österreicher absolvieren durfte. Noch dazu mit einem ganz besonderen World Rallye Car: Der Citroen Xsara, der direkt im Werk in Paris für Stohl angepasst und auf den neusten Stand der Technik gebracht wurde, ist das Sardinien-Auto von Sebastien Loeb aus dem Jahre 2004.

„Ich bin fast sprachlos. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Natürlich weiß ich, was jetzt von mir erwartet wird. Ich habe aber keine Angst, mich dieser Herausforderung zu stellen“, so Stohl in einer ersten Stellungnahme. Auch wenn sich sein neues Arbeitsgerät bei den ersten Testfahrten als äußerst schwierig zu beherrschen erwies, kann man Vollprofi Stohl durchaus zutrauen, mit den besten Piloten der Welt in den Werksautos mitzuhalten – wenn schon nicht bei den Asphalt-Rallyes, dann bestimmt auf Schotter, wo es nur wenige Fahrer gibt, die so viel Gefühl für den rollend-rutschigen Untergrund haben, wie ihn.

Zehn von insgesamt 16 WM-Rallyes wird Stohl bestreiten: Ein Grund mehr, sich die Show der Rallye-WM auf keinen Fall entgehen zu lassen…

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