Rallye-ÖM: Bosch-Rallye | 06.05.2008
Entscheidung in SP1
Ein Kunststück der besonderen Art ist dem Rallyeteam um Manuel Bauer bei der Bosch-Rallye im Raum Pinggau (Stmk.) gelungen.
...nämlich das Endergebnis für sich bereits in der ersten Sonderprüfung vorwegzunehmen. Wie das?
Bereits nach etwa 3 Kilometern, in einer Kombination „rechts 2 durch Unterführung in links 2 Abzweig“ hatte sich das vorher gestartete Auto in den angrenzenden Graben geparkt. Manuel Bauer, voll motiviert in die Prüfung gestartet, sah sich plötzlich mit folgenden unerwarteten Eindrücken konfrontiert: „Einer „links 2“, in der so viel steirische Erde auf der Straße liegt, als hätte man sie mit LKWs herangekarrt; einem mit gelber Flagge bewaffneten Streckenposten der unvermittelt im Aktion tritt; und einem in etwas sonderbarer Lage geparkten Auto unmittelbar neben der Strecke."
Der Fiesta von MB-Racing brach aus und ordnete sich direkt hinter dem Golf auf der Böschung ein. Große Hektik, der Fiesta hatte glücklicherweise sein linkes Vorderbein noch auf bzw. über der Straße.
O-Ton Bauer: „Die Idee, den fliegengewichtigen Copiloten auf den Kotflügel zu platzieren und mit seinen knapp 60 kg gegen die 960 kg des Autos ankämpfen zu lassen, war vielleicht nicht die beste des Tages“ - mit einem entsprechenden Wechsel (Pilot auf den Kotflügel, Copilot hinters Lenkrad) und der Hilfe einiger Zuschauer gelang es aber, das Auto wieder flott zu bekommen.
Die Rallye war gerettet, das Ergebnis aber dahin. Mit schwer angeknackstem Selbstvertrauen wurden die restlichen 3 SPs des Tages mit eher mäßigen Zeiten absolviert, dazu kam noch, dass man in SP 3 mit Rennreifen fürs Trockene unterwegs war, es aber ausgerechnet am Start der SP zu schütten begann.
Bauers Resümee: “Ein Tag zum Vergessen.“
Die weiteren Sonderprüfungen wurden zum besseren Kennenlernen des neuen Renngerätes und für Abstimmungstests genutzt. Deutliche Fortschritte waren im Laufe des Tages erkennbar, und in den letzten Prüfungen wurden bereits wieder beachtliche Zeiten erzielt.
Das Auto und das Mechanikerteam lieferten perfekte Leistungen ab. In der Fiesta-Trophy konnte der in Melk auf der Rundstrecke erkämpfte 4. Platz trotzdem gehalten werden, und das Team konzentriert sich bereits auf die Castrol-Rallye in 3 Wochen.