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"Waldherr“-liche Tage in Admont!

Intensivkur an Team und Fahrzeug vor der Steiermark-Rallye: Diese Vorbereitungen wurden bei der Rallye in Admont eindeutig belohnt!

Nur zwei Wochen nach dem zweiten Gesamtrang bei der BP Ultimate Rallye ging es für das VW Motorsport Team Austria bzw. Andreas Waldherr/Richard Jeitler diesmal in der Region Admont in die nächste Runde zur Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft 2008.

Andreas Waldherr: "Wir haben in den vergangenen zwei Wochen wirklich alles mobilisiert um hier in der Steiermark ein bestmögliches Paket rund um unseren VW Polo S2000 zu schnüren. Gemeinsam mit Experten von Motorenspezialist Lehmann Motorsport in Liechtenstein, Technikern der Firma Pankl, Jack de Keijzer sowie Yannick Willocx (beide Rene George Rally Sport) und natürlich meinem ganzen Mechanikerteam, haben wir den VW Polo nochmals modifiziert und weiter optimiert. Zusätzlich habe ich auch im mentalen Bereich mit meiner persönlichen Betreuerin Gerda Wagner wieder einiges weiter gebracht und mich wirklich optimal auf diese Rallye eingestellt.“

Nicht weniger als 12 Bestzeiten in 13 gefahrenen Sonderprüfungen und ein verdienter zweiter Gesamtsieg in der laufenden Saison mit dem VW Polo S2000 sind ein eindeutiger Erfolgsbeweis!

Feuerwerk statt Strohfeuer

Die Rallye begann mit einem kurzen, aber nicht unwichtigen Prolog am Freitag. Schwierigste äußere Bedingungen stellten alle Teams vor eine wichtige Reifenfrage. Auch das Team Waldherr/Jeitler griff zu einer neuen – noch unerprobten – Reifenmischung, an die man sich nur kurz gewöhnen konnte.

Aber Rang zwei auf diesem 2,7 Kilometer-Sprint, hinter dem neuen Staatsmeister Raimund Baumschlager, schaffte das nötige Selbstvertrauen und vor allem das Vertrauen in die Reifenwahl für einen erfolgreichen Start in den langen Rallye-Samstag.

Und dieses Vertrauen in die eigenen, aber auch in die technischen, Möglichkeiten war die solide Basis für eine überzeugende Dominanz in allen Samstag-Prüfungen. Bereits auf der ersten Sonderprüfung, dem Rundkurs-Klassiker in Treglwang, übernahmen Waldherr/Jeitler die Gesamtführung in der Rallye und sollten sie bis zur letzten Sonderprüfung auf die Kaiserau nicht mehr abgeben.

Der VW Polo S2000 selbst lief in dieser Rallye mit einer noch nie dagewesenen Performance. Lediglich die eine oder andere zu forsch gefahrene Strohballenschikane hinterließ Spuren am Fahrzeug. Aber selbst das nahm der Polo seinem Chauffeur nicht übel und bestach mit einer technischen Beständigkeit und einem Speed, die viel Hoffnung für die Zukunft machen.

Dazu nochmals Andreas Waldherr: „Der Erfolg bei dieser Rallye hat sehr viele Väter – angefangen von VW, über unseren Teamchef Dr. Czekal, unsere Technikpartner und natürlich mein perfektes Serviceteam – aber einen besonderen Anteil hat natürlich mein Co-Pilot Ricci Jeitler, der wieder einen perfekten Job hingelegt hat und umso schöner ist es jetzt natürlich diesen Erfolg, auf den wir alle so lange hingearbeitet haben, gemeinsam zu genießen.“

Diesel-Sieg für Spielbichler

Einen schönen Erfolg gab es für das VW Motorsport Team Austria auch noch in der Dieselwertung zu feiern: Der Gröbminger Bernhard Spielbichler sicherte sich mit seinem Co-Piloten Christoph Friesenegger, vier Jahre nach seinem Rallyedebüt, mit dem VW Golf V TDi den Sieg in der Diesel-Wertung und erklomm so erstmalig den obersten Podestplatz.

Spielbichler unterstrich bei seiner Heimrallye seine aufstrebende Form und vor allem seinen Einsatzwillen. Bei schwierigsten Streckenbedingungen gelang es ihm – nicht zuletzt auf Grund einer perfekten Arbeit seines Co-Piloten – den VW Golf in einer ausgewogenen Mischung aus Taktik und Geschwindigkeit über die Prüfungen zu bringen und letztendlich den verdienten ersten Erfolg einzufahren.

Dass auch der VW Golf V TDi problemlos die Strapazen der Admont Rallye überstand, unterstreicht auch die erfolgreiche Entwicklungs- und Detailarbeit, die die PS-Schmiede Waldherr dem Fahrzeug angedeihen hat lassen.

Frust für Weber

Die dritte Paarung im Team, Erich Weber und Martin Pucher, zeigten im Prolog noch eine durchaus zufriedenstellende Leistung. Doch leider führte eine sportlich nicht nachvollziehbare Umreihung bei den Startzeiten für den Samstag durch die Rallyeleitung zu großem Unmut, weil dadurch die Chancengleichheit in der Dieselwertung nicht mehr gegeben war.

Gerade bei diesen schwierigen Bedingungen ist jeder Platz, den man gegenüber Mitbewerbern zurückgereiht wird, natürlich problematisch, insbesondere dann wenn man am Prolog schneller war. So entschloss man sich aus Protest ob dieser Entscheidung auf einen Startverzicht am Samstag.

Gemeinsam mit dem Team von VW Motorsport Austria wird Erich Weber wohl in Zukunft wieder auf die Rund- bzw. Langstrecke setzen, aber der silberne Rallye-VW Golf V TDi steht nach dem Vorfall bei der Admont Rallye bereits für Interessenten zur Disposition bzw. zum Verkauf. Der nächste Lauf zur österreichischen Rallyemeisterschaft 2008, die Waldviertel Rallye, findet am 7. und 8. November 2008 statt.

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