
ARC: Niederbayern-Rallye | 03.09.2008
Neuer Erfolg, neuer Mut
Nach zwei ergebnislosen Rallyes kann sich der Gastwirt und Baumeister aus Waidmannsfeld wieder über einen Sieg und Punkte freuen.
Das Glück ist zu Oliver Berger zurückgekehrt: Mit ihm freute sich auch die Rallye-Gemeinschaft Triestingtal, unter anderem vertreten durch Ex-Beifahrer-Weltmeister Peter Müller und Hannes Kriessl, die ihm beim Zieleinlauf in Außernzell einen herzlichen Empfang bereiteten. Damit gelang der Anschluß an die erfolgreiche erste Saisonhälfte, die fast durchgehend durch erste Plätze bei den Historischen bestimmt war.
Erst ab dem fünften ARC-Lauf wurde die großartige Serie unterbrochen: Ein Stoß gegen einen Baum bei der Mühlviertel-Rallye ließ das Stimmungsbarometer nach unten fallen, beim BRK-Rallyesprint versagte gleich zweimal die Technik, ehe noch eine Wertungsprüfung zu Ende gefahren werden konnte. Niedergeschlagenheit machte sich bei den Teammitgliedern breit, die Gott sei Dank nicht lange auf die erlösende Trendwende warten mussten: Bei der Niederbayern-Rallye war das Ergebnis wieder nach Wunsch.
Während Gerold Neumayr und auch Oskar Hebenstreit ihre Escorts schon früh abstellen mussten, konnte Oliver Berger an seine Erfolgsserie anschließen, die bei der Rallye Weiz geendet hatte. Diesmal rollte der Escort wieder willig bis ins Ziel, und auch er selbst leistete sich keinen Fehler. Dabei war vor allem der Vormittag etwas anstrengend, denn die Lenkung neigte zum Ausschlagen, was es vor allem auf den schnellen Prüfungen, die besonders viel Präzision und Konzentration erforderten, schwierig machte, sicher auf der Strecke zu bleiben.
Aber es gelang, und der deutlich stressfreiere Nachmittag machte es erst recht möglich, ungefährdet durchzufahren und dabei auch noch ein bisschen etwas zu zeigen: Die Rallyefans in Bayern zeigten sich erfreut über den spektakulären, beherzten Fahrstil des großen Aufsteigers der Austrian Rallye Challenge 2008, und natürlich auch die angereisten Landsleute, die den kombinierten DRS/ARC-Lauf nahe der österreichischen Grenze interessiert verfolgten. Dabei war es sicher auch ein wenig hilfreich, dass Oliver Berger schon 2006 bei der Niederbayern-Rallye am Start war und damals ebenfalls sichere Punkte geholt hatte.
Diesmal ging’s noch besser, denn seit damals hat der treue Escort-Besitzer einiges an Erfahrung dazugewonnen. Daß Andreas Wetzelsperger, der große Führende bei den Historischen, in jeder Phase seine Überlegenheit ausspielte, ist keine große Überraschung – der Nationalheld aus Bayern, der mit seinem BMW 2002 auch wagenmäßig zu seinen weißblauen Wurzeln zurückgekehrt ist, fuhr auch schon bei den großen deutschen Meisterschaftsläufen auf Gesamtsieger-Niveau. Und für den Punktegewinn in der ARC war das unbedeutend – da reichte auch ein zweiter Platz.
Auffallend auch: Es war der erste gemeinsame Erfolg mit Silke Huber, der jungen Oberösterreicherin – nach den zwei glücklosen Rallyes, bei denen Silke Huber bereits ihre Klasse als Beifahrerin beweisen konnte, hat nun endlich alles gepasst, und nach der bekannt erfolgreichen Zeit mit Peter Brandstätter darf sie nun auch an der Seite von Oliver Berger den verdienten Ruhm in Form von Pokalehren genießen. Vielleicht auch bei der Herbst-Rallye in Leiben, dem letzten Lauf zur Austrian Rallye Challenge, der in diesem Jahr noch ausständig ist.
Kurz vor dem Ende der Saison ist die Spannung in Sachen Meisterschaft an ihrem Höhepunkt angelangt, und mit seiner guten Vorstellung bei der Niederbayern-Rallye hat sich auch Oliver Berger noch einmal in den Ring der (zumindest theoretischen) Favoriten zurückgereiht. So oder so – ein Start bei diesem Klassiker der Austrian Rallye Challenge gilt als Pflicht, ein Fehlen eines jeden ARC-Stars, der etwas auf sich hält, beinahe als unanständig (es sei denn, er hat davor sein Auto zu Schrott verwandelt – ist leider auch einigen passiert bei der Niederbayern-Rallye 2008), vor allem da es sich bei dieser Rallye um die Lieblingsrallye von Oliver Berger handelt, dies kann aber auch sein, da es nicht nur seine erste Rallye im Jahr 2005 war, sondern weil er dort seinen ersten Sieg feiern konnte, die Presse titelte im Jahr 2006… „Oliver Berger durfte über seinen Historic Sieg durchaus stolz sein, schließlich besiegte er dabei einen ausgewachsenen Porsche…“
In der Zwischenzeit auch wieder einmal ein Dank an die Sponsoren. Soviel Rückhalt ist motivierend – bestimmt auch bei der Herbst-Rallye…