RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
IRC: Ypres-Rallye

Für Duval war nach 200 Metern Schluss

Loix knapp vor Meeke und Kopecky. Duval und Vouilloz flogen gleich auf SP 1 ab. Wittmann übertraf erneut die Erwartungen, belegt bereits Rang zehn.

Michael Noir Trawniczek

Die schnellen Asphaltstraßen würden „die absolute Konzentration der Fahrer verlangen, dabei gäbe es „Passagen, die dem Unvorsichtigen zum Verhängnis werden können", heißt es auf der offiziellen IRC-Website. Gleich auf der ersten Wertungsprüfung der Ypres-Rallye in Belgien, der 22,5 Kilometer langen SP 1 „Mesen – Sauvegarde“ wurden die ersten „Ungläubigen“ von dieser Rallye abgeworfen – bei warmen Temperaturen und trockenem Wetter.

„Es wird ein großer Kampf“, hat Francoise Duval angekündigt, der nach einem Gastspiel vor rund einem Jahr wieder in die IRC zurückgekehrt ist. Doch nur wenige Meter nach dem Start der SP 1 flog der vom belgischen Importeur eingesetzte und vom Gordon Team betreute Skoda Fabia Super 2000 von der Fahrbahn. Der Wagen wurde bei dem Unfall zu sehr beschädigt, an eine Weiterfahrt war nicht zu denken…

Aber auch der regierende IRC-Champion Nicolas Vouilloz flog gleich auf der ersten Wertungsprüfung von der Strecke, der Peugeot 207 Super 2000-Pilot konnte jedoch seine Fahrt fortsetzen, wenngleich er aufgrund des Unfalls rund drei Minuten verloren hat.

An der gleichen Stelle flog auch die Pilotin eines Mitsubishi Lancer Evo X ab – der Wagen von Melissa Debackere überschlug sich drei Mal, ehe er zum Erliegen kam.

Die Bestzeit fuhr Tabellenleader Kris Meeke vor seinem Peugeot-Markenkollegen Freddy Loix (+ 1,4 Sekunden) und Skoda-Werkspilot Jan Kopecky (+ 9,3 Sekunden) und Bernd Casier (+9,9 Sekunden) im Abarth Grande Punto S000.

Die nächsten Prüfungen, die 26,6 km lange SP 2 „Hollebeke“ sowie die 9,9 km kurze SP 3 „Lille – Eurometropole“ gewann jeweils Loix, der damit vor dem Service die Führung übernehmen konnte. Die Boliden wurden mit Scheinwerferbatterien bestückt, die Wiederholung der drei Prüfungen wurde bei Dunkelheit absolviert.

Vorsicht im zweiten Durchlauf

Meeke, der als Zweiter 5,7 Sekunden hinter Loix sowie 7,2 Sekunden vor Kopecky lag, erklärte, er werde das zweite Rad besonders vorsichtig angehen: „Als ich auf der ersten Prüfung gesehen habe, wie Duval nur 200 Meter nach dem Start von der Strecke flog, war mir das eine Lehre. Bei Dunkelheit ist es noch schwieriger, den auf der Fahrbahn liegenden Schotter und Rollsplit zu erkennen.“ Und auch der führende Loix nickte: „Es macht nichts, wenn wir heute Nacht nicht vorne liegen sollten – morgen am Abend wird zusammengerechnet.“

Lois fuhr auf SP 4, Meeke jeweils auf SP 5 und Sp 6 die schnellste Zeit. Am Ende des ersten Tages, nach sechs Wertungsprüfungen führt Loix die Winzigkeit von 4,9 Sekunden vor seinem Markenkollegen Meeke. Und auch Skoda-Pilot Jan Kopeky liegt als Dritter mit 13,3 Sekunden Rückstand in Schlagdistanz.

Giandomenico Basso im Abarth Grande Punto S2000 belegt mit 56,9 Sekunden Rückstand den vierten Gesamtrang - allerdings liegt Juho Hänninen, der zweite Skoda-Pilot, der es angesichts der frühen Abflüge bewusst ruhig anging, nur noch zwei Zehntelsekunden zurück. Der Belgier Peter Tsojen im Peugeot 207 S2000 belegt mit mehr als einer Minute Rückstand Rang sechs.

Mit 1:40 Minuten Rückstand liegt Josper van den Heuwel in seinem Mitsubishi Lancer Evo X als bester Nicht-S2000-Pilot auf dem guten siebten Rang, dahinter die beiden Italiener Luca Betti und Corrado Fontana, beide in einem Peugeot 207 S2000.

Wittmann übertrifft die Erwartungen

Franz Wittmann und Bernhard Ettel haben an diesem Freitagabend erneut die Erwartungen übertroffen, auch die eigenen. Dass Josper van den Heuwel im schnelleren Evo X vor den Österreichern liegen wird, damit hat man bei Stohl Racing gerechnet.

Während Wittmann zunächst hinter dem belgischen, ortskundigen Evo IX-Piloten Stephane Lhonny lag, konnte er schon nach den ersten drei Prüfungen, auf Rang 14 liegend als zweitbester Nicht-S2000-Pilot ein positives Resümee ziehen: „Mit diesem Auftakt kann ich sehr zufrieden sein. Die S2000 und natürlich der Mitsubishi Evo X von Japser van der Heuvel sind für mich kein Thema. Dass ich mich aber auch bis jetzt gegen die anderen belgischen Ypern Spezialisten wie Lhonnay und Lietaer, die jeden Zentimeter der Strecke kennen, als absoluter Neuling in Ypern ein bisschen absetzen konnte, stimmt mich zuversichtlich.“

Nach dem zweiten Durchlauf der drei Prüfungen fand sich Wittmann auf dem tollen zehnten Gesamtrang wieder – mit 1:15 Minuten Rückstand auf den Neunten Fontana sowie 41,4 Sekunden Vorsprung auf den Elften, Peugeot S2000-Pilot Krum Donchev.

Wittmann erklärte nach dem ersten Tag der Ypres-Rallye: „Mit dem ersten Tag kann ich hier in Belgien mehr als zufrieden sein. Was mich besonders freut, wir werden morgen als Gesamt-Zehnte als erstes Auto auf der Strecke sein. Das ist für mich bei meinem ersten Antreten bei dieser Rallye eine große Ehre aber sicher auch ein Nachteil, da wir zum ersten Mal in Belgien am Start sind. Damit habe ich keine Anhaltungspunkte um mich an den Spuren von möglichen Vorfahrern zu orientieren.“

Wittmann fügte hinzu: „Außerdem erwarte ich, dass noch von rückwärts einige S2000 Autos, die heute Probleme hatten, noch nach vor kommen werden. Japser van der Heuvel, mit dem bärenstarken Mitsubishi X ist für mich kein Thema, ebenso natürlich die S2000 Autos. Mich freut der zehnte Platz und das wir zweitbestes Nicht S2000 Auto sind.“

Das IRC-Debüt des Proton Satria Neo Super 2000 mit Guy Wilks am Steuer verlief bislang wenig zufrieden stellend – auf der vorletzten SP verlor Wilks fast sechs Minuten. Auch der Opel Corsa S2000 rangiert im Nirgendwo. Der erfahrene Belgier Patrik Snijers lag in seinem VW Polo S2000 nach SP 5 auf dem elften Gesamtrang.

Am Samstag sind noch zehn Wertungsprüfungen zu absolvieren, der Tag wird um 12.51 Uhr mit der 21,86 km langen SP 7 „Langemark“ eröffnet.



Stand nach Tag 1

 1. F. Loix/F. Miclotte        Peugeot S2000       1:03,46,4
 2. K. Meeke/P. Nagle          Peugeot S2000       +     4,9 
 3. J. Kopecky/P. Stary        Skoda S2000         +    13,3
 4. G. Basso/M. Dotta          Abarth S2000        +    56,9
 5. J. Hänninen/M. Markkula    Skoda S2000         +    57,1
 6. P. Tsjoen/E. Chevaillier   Peugeot S2000       +  1:09,2
 7. J. v. d. Heuvel/M. Kolman  Mitsubishi Evo X    +  1:41,0 
 8. L. Betti/P. Capolongo      Peugeot S2000       +  2:40,6
 9. C. Fontana/C. Cassina      Peugeot S2000       +  2:41,4
10. F. Wittmann/B. Ettel       Mitsubishi Evo IX   +  3:57,1

News aus anderen Motorline-Channels:

IRC: Ypres-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

„Vollgassreini-Projekt“

Mit 50 Copilot werden - wie geht das?

Ein 50-jähriger Rallyefan erfüllt sich den Traum, Copilot zu werden - via Social Media lässt er seine wachsende Fangemeinde am „Vollgassreini Projekt“ teilhaben…

Am Samstag wurde in Neuzeug der für Christof Klausner wiederaufgebaute Audi quattro präsentiert - im Gedenken an seinen verstorbenen Bruder wird Thomas Klausner den Boliden bei der quattrolegende zum ersten Mal pilotieren.

ERC, Gran Canaria: Etappe 1

Wagner hofft auf Sprung nach vorne

Simon Wagner nach der ersten Etappe der Gran Canaria Rallye auf Platz 14 - Hermann Neubauer auf Platz 23. Waldherr Motorsport mit Chancen in der ERC4.

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans