RALLYE

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Turbulente 13. SP

Unglaubliches Finish im Wechselland, Waldherr out, Baumschlager gewinnt vor Benedict und Winter, Böhm gewinnt die Dieselklasse.

Was in der Weltmeisterschaft noch Zukunftsmusik ist und spätestens im Herbst 2010 realisiert werden wird, lebte der 3. Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft schon einmal den außergewöhnlich zahlreich erschienenen Fans auf den schnellen Sonderprüfungen im steirischen Wechselland lange Zeit vor.

Nur wenige Kilometer fehlten, und drei S2000-Fahrzeuge von drei verschiedenen Marken hätten es auf’s Stockerl geschafft.

Sportlich wurde das Geschehen vom achtfachen Staatsmeister Raimund Baumschlager und seinem Skoda Fabia Werksauto dominiert, der zehn der 13 Sonderprüfungen über 168,32 km für sich entschied und damit seinen bereits dritten Sieg bei dieser Veranstaltung einfuhr.

Womit er nun mit den anderen Dreifach-Siegern Raphael Sperrer und Achim Mörtl gleichgezogen hat. „Eine starke Sache, beim zweiten Einsatz gleich zu gewinnen. Das zeigt uns, dass wir beim Testen haargenau in die richtige Richtung gearbeitet haben. Für die Staatsmeisterschaft bedeutet es, dass wir einen gesunden Polster inne haben, da mit Waldherr und Stohl unsere beiden schärfsten Rivalen ausgefallen sind.“

Vorjahressieger Andreas Waldherr musste spätestens nach den vier Prüfungen am Samstag Vormittag erkennen, dass der lupenreine Werks-Škoda Fabia seines Rivalen einfach eine Nummer zu groß seinen privat eingesetzten VW Polo war. Und dann blieb das Auto in der allerletzten Sonderprüfung auch noch ohne jede Vorwarnung stehen. Eine erste Analyse brachte ein Problem mit der Elektronik zutage.

„Ich habe alles versucht und kann mir und anderen nichts vorwerfen. Höchstens dem Raimund, weil er gar so fest auf’s Gas gestiegen ist. Aber neues Spiel, neues Glück. Anfang Juni geht’s bei der Castrol-Rallye in die nächste Runde und wir wollen noch den einen oder anderen Meisterschaftslauf in diesem Jahr gewinnen.“

Im wahrsten Sinne des Wortes eine gewichtige Rolle auf dem Stockerl spielte dadurch die neue Nummer 2, der Wiener Gastronom Waldemar Benedict, der die mit weitem Abstand beste Leistung seiner Karriere bot und sich in seiner betont zurückhaltenden Art mindestens so freuen konnte wie der Gesamtsieger.

Im letzten Moment noch extrem heiß umkämpft war der Platz drei der beiden Mitsubishi-Piloten Mario Saibel aus Wien und Patrick Winter aus Schlierbach. Letztendlich setzte sich der jüngere Winter um sieben Sekunden durch und feiert damit den größten Triumph seiner Karriere.

Lokalmatador Willi Stengg benötigte nach einer längeren schöpferischen Pause einige Zeit, um wieder das nötige Gefühl für’s Autofahren an der Rutschgrenze zu bekommen und belegte mit seinem Subaru Impreza Platz 5. Rang sechs ging an Routinier Walter Kovar, Hannes Danzinger holte sich P7 und ist einmal mehr schnellster Fronttriebler.

Mit Rang acht fährt auch Alexander Tazreiter einen Achtungserfolg ein, der zwar durch den sensationellen dritten Platz von Patrick Winter etwas überschattet wird, dennoch sehr hoch einzuschätzen ist. Tazreiter ist derzeit übrigens auf dem dritten Platz in der Meisterschaft!

Und es ist kein Zufall, dass auch dieser EVO IX aus der Racing-Schmiede von Eddy Schlager kommt, zudem ist es dem Team gelungen mit der Firma "Gourmetfein Leberkäse" einen neuen Sponsor in die Rallye-Szene zu holen, gerade in Zeiten wie diesen eine schöne Bestätigung.

Bester Pilot eines zweiradgetriebenen Autos wurde nach einem etwas turbulenten Freitag und einem umso stärkeren Samstag VW Golf-Erdgas-Pilot Hannes Danzinger aus Böheimkirchen auf Platz 7.

Die Division II der Staatsmeisterschaft wurde erneut zu einer sicheren Beute von Daniel Wollinger aus Laßnitzhöhe (Ford Fiesta) vor dem Niederösterreicher Alois Handler (Peugeot 206) und dem Purkersdorfer Lukas Langstadlinger (Ford Fiesta). Letzterer gewann damit auch die Wertung zur Ford Fiesta-Trophy.

In der Diesel-Kategorie mußte Michael Kogler feststellen, dass Testkilometer zwar das eine sind, Rallye-Kilometer aber das andere und durch nichts zu ersetzen. Nach zahlreichen Einstell- und Abstimmungsarbeiten am VW Scirocco belegte er mit 48 Sekunden Rückstand auf Lokalmatador Michael Böhm (Fiat Grande Punto) Platz 2, verteidigte damit aber seine Führung in der Staatsmeisterschaft mit Erfolg.

Die Wertung im Suzuki-Cup ging an Mario Klammer aus der Breitenau, die Wertung zur Historic-Staatsmeisterschaft holte sich der Mostviertler Konrad Friesenegger (Opel Kadett C GT/E), der damit den ersten Sieg seiner Karriere einfuhr.

Von einem überragenden sportlichen Erfolg kann Organisationschef Willi Stengg sen. allein aufgrund des enormen und bei der Bosch-Rallye noch nie dagewesenen Publikumsinteresses sprechen. Zusätzlich lief die Rallye aber pünktlich wie die sprichwörtliche Schweizer Uhr, sprich ohne auch nur eine Minute Verspätung exakt im Zeitplan. Ein Erfolg, der ohne hunderte freiwillige Helfer und Funktionäre nicht zu erzielen gewesen wäre.

Von 55 gestarteten Teams erreichten 41 das Ziel. Prominentester Ausfall neben Waldherr war Ex-Weltmeister Manfred Stohl, dessen Subaru Impreza schon am ersten Tag einer defekten Getriebewelle zum Opfer fiel.

ÖM-Stände:

Division I: 1. Baumschlager 57, 2. Stohl 31, 3. Tazreiter 22, 4. Waldherr 20, 5. Danzinger 20, 6. Kovar 19

Division II: 1. Wollinger 40, 2. Handler 34, 3. Kitzler 20, 4. Werner 20, 5. Ryznar 17, 6. Klammer 15

Diesel: 1. Kogler 54, 2. Böhm 40, 3. Spielbichler 17, 4. Jaitz und Leitner je 14, 6. Unegg 12

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