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Rallye-WM: Australien

Sébastien Loeb feiert wichtigen Sieg

Sébastien Loeb kehrt zurück auf die Siegerstraße, Hirvonen musste Platz zwei gegen Sordo verteidigen. Armindo Araujo sichert vorerst PWRC-Titel.

Michael Noir Trawniczek

Sehr zeitig am Morgen wurde der letzte Tag der Australien-Rallye begonnen – rund 120 Wertungskilometer aufgeteilt auf zehn Sonderprüfungen warteten auf die Protagonisten. Mikko Hirvonen musste als erstes Auto auf die Strecke, lediglich auf der abschließenden SP 35 „Repco“ wurden die zehn World Rally Cars in umgekehrter Reihenfolge auf die Strecke gesandt.

Sébastien Loeb nützte seine gute Startposition von Beginn an und setzte sich an die Spitze. Mikko Hirvonen war nach den ersten beiden Prüfungen hinter Dani Sordo auf Rang drei abgerutscht. „Ich war wohl noch nicht richtig wach“, vermerkte der Ford-Werkspilot. Doch auch Sordo verpasste auf SP 26 eine Haarnadelkurve.

Auf SP 28 konnte Hirvonen mit einer Bestzeit den zweiten Platz zurückerobern. Die Reihung blieb auf den folgenden Prüfungen unverändert – doch auf SP 32 konnte Sordo erneut Platz zwei übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Loeb bereits zwölf Sekunden Vorsprung herausgearbeitet.

Doch auf SP 33 setzte Hirvonen zum Konter an und belegte wieder den zweiten Platz. Daran sollte sich bis zum Schluss auch nichts mehr ändern.

Als der führende Citroen ins Ziel kam, kletterten Sébastien Loeb und sein Co-Pilot Daniel Elena auf das Dach des C4, um den für die WM so wichtigen Sieg begeistert zu feiern. Loeb erklärte: „Dieser Sieg hier ist ein guter, denn wir haben schon lange nicht mehr gewonnen. Und es ist sehr gut, dass wir jetzt nur noch einen Punkt hinter Mikko liegen.“

Loeb nur noch einen Punkt hinter Hirvonen

Ein erschöpfter Mikko Hirvonen musste sich bis zum Schluss gegen Sordo wehren – hätte er den zweiten Platz an den Spanier verloren, wäre er seine WM-Führung schon jetzt los geworden und nicht erst bei der kommenden Asphaltrallye in Spanien, wo Loeb als gesetzter Sieger gilt. Schließlich fehlt dem regierenden Weltmeister nur noch ein WM-Zähler auf den führenden Ford-Piloten.

Hirvonen erklärte: „Das war eine jener Rallyes, wo du von Beginn an Vollgas geben musst. Ich konnte Loeb nicht mehr abfangen, Citroen hat gestern auf Taktik gesetzt und ich habe Séb nicht mehr schlagen können.“

Auch wenn er Hirvonen am Ende nicht bezwingen konnte, war Dani Sordo mit seiner Leistung zufrieden: „Ich habe versucht, Mikko hinter mir zu halten, aber das ist wirklich schwierig, es ist nicht unmöglich, aber sehr, sehr schwierig.“

Citroen Junior Sébastien Ogioer, der am Samstag noch auf Podestkurs unterwegs war, konnte am Ende den guten vierten Platz erringen. Der Franzose erklärte: „Wir haben gestern einen Fehler gemacht, aber sonst lief es gut – wir konnten mit den Stars der WRC mithalten.“

Jari Matti Latvala konnte auf der ersten Prüfung des Tages gegen Ogier kämpfen, doch auf der nächsten Prüfung gab es ein massives Reifenproblem, der Reifen löste sich von der Felge, was den Finnen Platz 4 und rund 50 Sekunden gekostet hat. Latvala musste sich in der Folge mit Platz 5 zufrieden geben und erklärte im Zielraum der letzten SP: „Wir hatten einen guten Start, doch die Reifenschäden haben all unsere Chancen zerstört.“

Hinter dem Ford-Werkspiloten beendete Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson die Rallye auf dem sechsten Platz, direkt vor seinem Stallkollegen Henning Solberg, der den dritten Tag der Australien-Rallye mit einem gebrochenen Daumen absolvierte und abermals mit vielen technischen Problemen zu kämpfen hatte.

Solberg erklärte: „Mit der Performance bin ich nicht zufrieden - aber angesichts dessen, was alles passiert ist, bin ich mit der Platzierung zufrieden. Auf SP 28 hatten wir einen Dreher und mussten danach lange Zeit vor und zurück fahren, ehe wir endlich die Fahrt fortsetzen konnten.“ Auf SP 32 kamen beide Stobart Ford-Piloten kurz von der Strecke ab – Solberg hatte einen defekten Bremszylinder…

Platz acht erging an Munchi’s Ford-Pilot Federico Villagra, der sich naturgemäß über den WM-Punkt freuen konnte.

Armindo Araujo ist beinahe PWRC-Weltmeister

Auf Gesamtrang neun beendete Haydden Paddon im Mitsubishi Lancer Evo IX die Rallye. Der neuseeländische Champion kassiert keine PWRC-Punkte – doch der 22-jährige konnte sämtliche PWRC-Größen schlagen und wurde vor allem als einer der fünf Pirelli Star Driver für 2010 auserkoren, da in Australien zugleich das Shootout für den Bereich Asia Pacific abgewickelt wurde.

Mit Platz 2 in der Gruppe N konnte Martin Prokop, ebenfalls auf einem Evo IX unterwegs, die PWRC-Wertung gewinnen, der Tscheche erklärte: „Wir haben entschieden, nur die PWRC-Wertung zu gewinnen, weil wir zuvor rund zwanzig Sekunden verloren haben.“

Das Ehepaar Richard und Sara Mason im gelben Subaru Impreza sowie Markenkollege Cody Crocker belegten in der PWRC die Plätze zwei und drei.

So richtig gejubelt hat jedoch der Vierte, Armindo Araujo: Mit seinem vierten Platz konnte er genügend WM-Punkte gutschreiben, um vorzeitig den PWRC-Titel einzusacken, obwohl er beim Finale in Wales aussitzen wird. Allerdings läuft noch eine Berufung von Nasser Al-Attiyah gegen dessen Disqualifikation bei der Akropolis-Rallye. Sollte es jedoch bei dem aktuellen Punktestand bleiben, wäre Armindo Araujo der Nachfolger von Andi Aigner als PWRC-Weltmeister.

Ergebnis und WM-Stände finden Sie in der Navigation oben rechts.

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