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„WRC muss Hauptattraktion bleiben“

Jari-Matti Latvala begrüßt zwar, dass es Serien wie die IRC gibt, wäre aber gegen eine Zusammenlegung mit der für ihn höherwertigen Rallye-WM.

Geht es nach Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, soll die WRC als Weltmeisterschaft die Königsklasse des Rallyesports bleiben. Er beobachtet durchaus, was in der Intercontinental Rally Challenge vor sich geht und begrüßt auch, dass es neben der Rallye-WM andere internationale Rallyeserien gibt.

Aber im Interview mit Auto Bild motorsport betont Latvala: "Meines Erachtens muss die Weltmeisterschaft die Hauptattraktion bleiben. Auch wegen der vielen Teams und den Herstellern, die sich dort engagieren." Auch von einer von FIA-Präsident Jean Todt ins Gespräch gebrachten Zusammenlegung von WRC und IRC hält der junge Finne nichts: "Für mich sind es unterschiedliche Veranstaltungen. Und meiner Meinung nach sollten sie auch nicht miteinander in Konkurrenz treten."

Mit einem neuen Reglement will sich die WRC ab 2011 für die Zukunft rüsten. Die neuen World Rally Cars mit 1,6-Liter-Turbomotoren basieren auf den jetzigen S2000-Boliden. Latvala glaubt durchaus, dass die WM mit ihnen spannender werden könnte: "Am Ende haben die Motoren etwas weniger Leistung, gleichzeitig werden die Autos aber auch einfacher sein. Sie sind nicht so schnell wie die aktuellen WRCs, aber vielleicht geht es mit ihnen in Kurven ein bisschen mehr quer zur Sache. Das steigert den Unterhaltungswert für die Zuschauer."

Zurück in die Gegenwart: In diesem Jahr ist Latvala die klare Nummer zwei bei Ford. In Jordanien musste er für das Team allerdings die Kohlen aus dem Feuer holen, weil Teamkollege Mikko Hirvonen nach einem Fahrfehler zurückgefallen war. Innerlich triumphiert habe er jedoch nicht, als die Hackordnung im Team plötzlich auf den Kopf gestellt war, betont Latvala.

"Mikko ist ein sehr sehr konstanter Fahrer, und er ist immer sehr schnell. Vielleicht hatte er in Jordanien nicht sein bestes Rallye-Wochenende", sagt er. "Aber ich habe mich sehr gefreut, mit Sébastien Loeb um den Sieg kämpfen zu können. Ich schaue nicht so sehr auf Mikko. Für mich ist es von viel größerer Bedeutung, auf Sébastien Loeb zu achten."

Und Rekordweltmeister Loeb sei durchaus schlagbar, betont Latvala: "Aber dafür muss alles zusammenarbeiten und perfekt funktionieren. Du als Fahrer musst fit sein, die Abstimmung des Autos muss hundertprozentig stimmen, und die Wertungsprüfungen sollten möglichst schnell sein. Wenn alles stimmt, ist es möglich."

Erst Nordschleife, dann Panzerplatte

Ende August kommen Latvala und der WRC-Tross zur Rallye Deutschland. Der junge Finne freut sich schon darauf, nicht nur, weil der WM-Lauf seiner Ansicht nach sehr gut organisiert sei. Latvala betont auch, wie anspruchsvoll die Rallye Deutschland ist: "Sie ist vor allem wegen des wechselhaften Wetters schwierig. Regennasse und trockene Prüfungen können sich jederzeit abwechseln. Und es wird viel 'gecuttet', also in den Kurven abgekürzt, weshalb die Kurven mit jedem Auto immer schmutziger werden."

Besonders freut er sich auf die Panzerplatte in Baumholder: "Dort sind meine Lieblingprüfungen bei dieser Veranstaltung. Es geht hoch und runter, und der Streckenbelag ändert fortlaufend seine Qualität. Es erinnert mich ein wenig an die Finnland-Rallye. Natürlich nicht direkt."

Latvala ist aber schon vor dem August in Deutschland aktiv – genauer gesagt schon Mitte Mai. Dann steigt er aber nicht in seinen WRC-Boliden, sondern startet bei den berühmten 24 Stunden auf der Nordschleife des Nürburgrings. Dort fährt er in einem Ford Focus RS, der von einem Studententeam der FH Köln betreut wird. Sein erstes Langstreckenrennen auf der Nordschleife hat Latvala schon hinter sich.

"Es war eine sehr interessante Erfahrung. Die Nordschleife ist sehr anspruchsvoll", berichtet er. "Ich habe ungefähr acht Runden gebraucht, bevor mir der Streckenverlauf geläufig war. Aber wenn du erstmal die einzelnen Kurven kennst, kannst du immer schneller fahren und es wirklich genießen. Doch es ist sehr schwierig, sich die unterschiedlichen Passagen zu merken. Aber auf den letzten Runden war ich schon sehr zufrieden." Positiver Nebeneffekt: "Dadurch kann ich mehr Erfahrung auf Asphalt sammeln, die ich für die Rallye-WM brauche. Die Nordschleife ist für mich wie eine extrem lange und extrem schnelle Wertungsprüfung, also eine gute Übung."

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