
IRC: Argentinien | 21.03.2010
Hänninen-Festspiele in Argentinien
Der Skoda-Pilot war in Argentinien nicht zu bremsen – Juho Hänninen gewinnt vor seinen Markenkollegen Guy Wilks und Jan Kopecky.
Michael Noir Trawniczek
Auch am zweiten Tag der Argentinien-Rallye auf den Schotterstraßen rund um Carlos Paz flog Juho Hänninen von einer Bestzeit zur nächsten. Lediglich die rund elf Kilometer lange SP 13 „Valle Hermosos – Casa Grande“ und die abschließende Superspecial-Prüfung ging an seinen Skoda-Teamkollegen Jan Kopecky. Hänninen markierte an den beiden Rallyetagen insgesamt elf von 14 möglichen SP-Bestzeiten.
Juho Hänninen feiert somit einen klaren und überlegenen Sieg bei der Argentinien-Rallye, der Skoda-Pilot zog von Beginn an davon, vergrößerte seinen Vorsprung sukzessive – Guy Wilks im britischen Skoda Fabia S2000 belegt mit exakt 51 Sekunden Rückstand Platz zwei.
Meeke im Pech
Vom Pech verfolgt scheint an diesem Rallyewochenende Kris Meeke zu sein: Probleme schon beim Shakedown, am Samstag wurde ihm eine ungünstige Startposition zugewiesen, am Sonntagmorgen verlor er wegen eines Elektronikproblems an seinem Peugeot gleich einmal 22 Sekunden auf die Bestzeit von Hänninen.
Trotz allem konnte Meeke immerhin den dritten Platz belegen – doch auf der letzten echten Wertungsprüfung verlor er wegen eines gebrochnen Lenkarms und einem Aufhängungsschaden mehr als drei Minuten und rutschte somit auf Platz sechs ab.
Schlimmer noch: Auf der Verbindungsetappe mussten Meeke und sein Co-Pilot Paul Nagle aufgeben. Argentinien kann der regierende IRC-Champion somit als Streichposten abschreiben.
Seinen dritten Rang übernahm der Tscheche Jan Kopecky, sodass mit Juho Hänninen, Guy Wilks und Kopecky drei Skoda Fabia S2000-Piloten auf dem Podest stehen. Ein schöner Erfolg für den tschechischen Automobilhersteller, der bereits angekündigt hat, er werde zur Saisonmitte bei einer der europäischen IRC-Rallyes eine modifizierte Version des Fabia S2000 zum Einsatz bringen. Die neue Variante wird ein "Facelift" und eine auf 1820 Millimeter erhöhte Breite aufweisen.
Peinlicher Villagra
Federico Villagra, der im Vorfeld der Rallye allen Ernstes Siegansprüche stellte (und offenbar dem Irrglauben unterlag, ein WRC-Hinterherfahrer könne auf einem Top-S2000 die IRC-Elite ärgern), wurde bei seinem Auftritt im neuen Ford Fiesta S2000 sogar von Gabriel Pozzo geschlagen, und der fährt einen herkömmlichen Subaru Impreza WRX. 10,3 Sekunden hinter Pozzo sowie mehr als fünf Minuten hinter Hänninen beendet der Munchi’s Ford-Pilot seine Heimrallye und sein gleichzeitiges IRC-Debüt auf Rang fünf.
Stohl Racing-Pilot Daniel Oliveira konnte sich nach seinem gestrigen Abflug und dem Rückfall auf den letzten Platz des Gesamtklassements zunächst auf Platz 24 vorarbeiten, schien ab SP 11 jedoch nicht mehr im Klassement auf.
In der IRC-Tabelle baut Hänninen seine Führung aus – der Finne führt mit 24 Zählern vor Wilks mit 19 sowie Kopecky mit 15 und Meeke mit 10 Punkten. Als nächste Rallye steht die kurzfristig eingeschobene „Rally Islas Canarias“ in Spanien auf dem Programm, auf den Kanaren wird von 29. April bis 1. Mai auf Asphalt gefahren.
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