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ERC/ORM: Jännerrallye 2013

Der Geheimfavorit blüht auf

Vor den zwei längsten Wertungsprüfungen des Bewerbs führt der Franzose Bryan Bouffier, der Österreicher Hannes Danziger steht vor seinem ersten EM-Klassensieg.

Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Nach einem vom Wetter her „verrückten“ ersten Tag wurden die Piloten der 30. Internationalen Jännerrallye in Freistadt heute Früh von weit stabileren Witterungsverhältnissen begrüßt.

Dementsprechend gut gerüstet starteten die Fahrer in die zwar nassglatten, aber sonst durch relativ milde Temperaturen eis- und schneefreien restlichen acht Sonderprüfungen des ersten Europameisterschaftslaufs des Jahres.

Wie schon am Freitag zogen die ersten Drei das Hauptaugenmerk auf sich, wobei sich Raimund Baumschlager aus taktischen Gründen („Mir sind die Punkte für die heimische Meisterschaft zu wichtig“) geschickt aus dem Kampf um den Gewinn des EM-Laufs zurückzog, um dann urplötzlich doch wieder mittendrin zu sein. Denn der überlegene Vorjahrssieger Jan Kopecky brachte seinen Skoda S2000 aus der 15 Sonderprüfung links vorne nur auf der Felge raus, verlor dadurch fast eine Minute und war verwundert. „Ich weiß weder wo, noch wie ich mir den Reifenschaden zugezogen habe.“ Tatsache ist, dass Baumschlager dadurch auf kurzfristig auf den zweiten Platz hinter den schon im Vorfeld der Jännerrallye als Geheimtipp gehandelten Bryan Bouffier vorrücken konnte. Der 34-jährige Franzose blühte auf dem Mühlviertler Asphalt zusehends auf und liegt vor den zwei längsten Sonderprüfungen der Rallye (je 25 Kilometer von Bad Zell nach Aisttal) in Führung. Mittlerweile hat Kopecky den zweiten Platz wieder zurückerobert.

Hinter dem Spitzentrio tobt der Kampf um die Plätze. Hier dreht Beppo Harrach auf. „Wir haben unseren Mitsubishi immer wieder umgebaut, nun scheinen wir die richtige Mischung gefunden zu haben. Jetzt macht die Rallye auch richtig Spaß“, meinte Österreichs Ex-Meister, nachdem er die 15 Wertungsprüfung sogar gewonnen hatte und dem vor ihm auf dem fünften Platz liegenden polnischen Champion Kajetan Kajetanowicz mächtig zusetzt. In Rückspiegel von Harrach liegt der Peugeot von Francois Delecour auf Rang sieben Der französische Altstar ist enttäuscht. „Ich hatte gleich in der Früh einen Dreher, bin sehr unglücklich mit meinen Auftritt hier.“

Zu Ende ist die Rallye leider für Lokalmatador Martin Fischerlehner. Der gute Elftplatzierte des gestrigen Tages touchierte auf der SP 12 einen Holzstoß und verbog sich den Querlenker seines Mitsubishi. Pech hatte auch Hermann Neubauer. Der Salzburger klagte nach dem Umbau seines Suzuki Swift 1600 von Schotter- auf Asphalt-Setup: „Das Auto ist für mich leider unfahrbar. Ich finde überhaupt keinen Halt auf der Straße.“ Unmittelbar danach war Schluss. Neubauer verlor auf SP 14 kurz die Kontrolle über sein Fahrzeug, und riss sich an einem Kanaldeckel ein Vorderrad aus.

In der 2WD-Wertung steuert Hannes Danzinger seinem ersten Triumph in einem EM-Lauf zu. Der Niederösterreicher liegt mit seinem Renault Clio zwei Sonderprüfungen vor Schluss unangefochten in Führung, ist in der Gesamtwertung sogar drittbester heimischer Pilot.

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