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Kreim nach Final-Sieg DRM-Vizemeister

Skoda-Junior Fabian Kreim gewinnt die 3-Städte-Rallye und krönt sich zum Vizemeister. Champion Zeltner scheidet vorzeitig aus. Niki Schelle wird dritter.

Fotos: ADAC Motorsport

Das gemeinsame Finale von Deutscher Rallye-Meisterschaft (DRM) und ADAC Rallye Masters war eine Triumphfahrt für den neuen Vizemeister 2015: Skoda-Junior Fabian Kreim holte mit Co-Pilot Frank Christian bei der ADAC 3-Städte-Rallye den souveränen Sieg und damit die entscheidenden Punkte, um sich den zweiten Platz in der Meisterschaft zu sichern. Das Duo markierte im Skoda Fabia R5 auf allen zehn Sonderprüfungen (SPs) die Bestzeit und lag nach 121,77 SP-Kilometern 2:20,60 Minuten vor Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser. Der bereits vor dem Saisonfinale als Meister feststehende Ruben Zeltner dagegen hatte Pech und musste seinen Porsche 911 GT3 mit einer defekten Antriebswelle vorzeitig abstellen. Ein anderer Porsche-Pilot konnte dafür einen Überraschungscoup landen: RTL2-Moderator und Ex-DRM-Teilnehmer Niki Schelle fuhr mit Co-Pilot Jan Enderle beim Gaststart im 911 GT3 den dritten Platz auf dem Podium ein.

"Ich hätte niemals geglaubt, dass ich zwei Jahre nach meinem ersten Start im ADAC Opel Junior Cup diesen Erfolg hole", freute sich der frisch gebackene Vizechampion Fabian Kreim nach der Zieldurchfahrt der ADAC 3-Städte-Rallye im bayerischen Kirchham. Der fünfte Rallye-Sieg in der laufenden Saison sicherten ihm endgültig den - unerwarteten - zweiten DRM-Platz. "Das Jahr stand eigentlich im Zeichen der Eingewöhnung und des Lernens. Dieser Erfolg freut mich riesig." Dabei ließ der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Kreim von Beginn an keinen Zweifel an seinen Ansprüchen auf den obersten Platz auf dem Podium und setzte sich bereits auf den beiden spektakulären Nachtprüfungen am Freitagabend in Führung. Auch auf den acht SPs am Samstag, darunter die mit 28,5 km Distanz längste Prüfung im gesamten Meisterschaftskalender - holte er jede Bestzeit. Am Ende lag er 2:20,6 Minuten vor Gaßner/Thannhäuser, die damit das schnellste Team aus dem ADAC Rallye Masters waren. Kreim: "Wir waren heute schnell und kontrolliert unterwegs, haben aber nicht alles riskiert und zugesehen, dass wir ins Ziel kommen." 

In dem stark besetzten Starterfeld mit 114 Teilnehmern mussten eine Reihe Teams den selektiven Prüfungen in Ostbayern Tribut zollen. Der prominenteste Ausfall war dabei der bereits feststehende Champion: Ruben Zeltner rollte mit Ehefrau Petra mit einem Defekt an der Antriebswelle aus und schmunzelte über seinen 911er im markanten schwarz-weißen Streifendesign: "Unser 'brüllendes Zebra' hat mir vermutlich die Ankündigung, es eventuell verkaufen zu wollen, übel genommen. Beim Beschleunigen ist die Antriebswelle gebrochen. In diesem Moment habe ich zu Petra gesagt, dass wir Riesenglück hatten, dass wir schon bei der Rallye Baden-Württemberg den Meistertitel fix gemacht haben." Seinen zweiten Titel in Folge feiert Zeltner mit dem ganzen Team und den Teilnehmern aus DRM und ADAC Rallye Masters bei der traditionellen Siegerehrung im "Haslinger Hof" bei Kirchham am Samstagabend.

Und Grund zu feiern hat Zeltner: "Der Meistertitel dieses Jahr war viel emotionaler als im vergangenen Jahr, weil wir viel härter kämpfen mussten. Den Titel auch noch gemeinsam mit meiner Ehefrau zu holen, war natürlich das i-Tüpfelchen." Auch ein starker "Local Hero" musste als Ausfall notiert werden: Maximilian Koch hinterließ mit Lisa Brunthaler im Skoda Fabia S2000 bei seinem Gaststart einen starken Eindruck. "Ich hatte nicht erwartet, am Ende der ersten Etappe auf Platz zwei zu liegen - das war ein toller Erfolg", freute er sich über seinen starken Start. Am Samstag hielt er zunächst Anschluss an die Podiumsplatzierungen, rollte dann aber nach SP 7 aus. Ähnlich erging es Porsche-Pilot Rainer Noller, der am Samstagvormittag den dritten Platz von Koch erobert hatte, dann aber von einem defekten Getriebe gestoppt wurde. 
 
Strahlende Gesichter gab es nach dem Saisonfinale der höchsten deutschen Rallyeliga im Team von Niki Schelle. Der Moderator der RTL2-Sendung Grip erwies sich bei seinem Gaststart im Porsche 911 GT3 als extrem schnell und landete schließlich auf dem dritten Platz. "Das hätte ich nie erwartet!", freute er sich anschließend. "Als ich am Freitagabend schon schnell unterwegs war, häuften sich plötzlich die SMS der Freunde und Bekannten, die wegen mir eigens zur Rallye kommen - da stieg unverhofft der Druck." Doch der Ex-Rallye-WM-Pilot zeigte, dass er nichts verlernt hat. "Der Spaßfaktor war enorm, das Auto hat riesige Laune gemacht - ich habe mich sehr gefreut, hier in meiner bayerischen Heimat dabei zu sein." Auch sein Urteil über die Entwicklung der Meisterschaft fiel positiv aus: "Im Vergleich zu meinen aktiven Zeiten in der DRM ist die Markenvielfalt deutlich gewachsen. Mit dem Porsche auf den SPs unterwegs zu sein macht Riesenlaune. Auch das ganze Umfeld hier bei der ADAC 3-Städte-Rallye, etwa der tolle Servicepark und die Begeisterung der Zuschauer, hat mir sehr gefallen."

Und die Markenvielfalt dürfte auch im kommenden Jahr weiter wachsen. Denn Hermann Gaßner junior absolvierte mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer den ersten Wettbewerbseinsatz mit dem gerade erst homologierten Toyota GT86. Der DRM-Champion von 2009 war zufrieden mit dem Hecktriebler, der ab der kommenden Saison als Plattform für ambitionierte Breitensportler angeboten wird: "Das Auto fährt sich im Wettbewerb richtig gut. Ich brauche noch ein wenig Zeit, um wirklich ans Limit gehen zu können - gerade auch mit dem noch ungewohnten Heckantrieb. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden." Der Lohn seines Einsatzes: Gesamtplatz neun und die ersten jemals erzielten DRM-Punkte für den japanischen Rallyeboliden.

Meisterschafts-Endstand nach 12 Läufen, Top 3
1.Zeltner, Ruben / Zeltner, Petra, Porsche 911 GT3, 187 Punkte
2. Kreim, Fabian / Christian, Frank, Skoda Fabia R5, 179 Punkte
3. Wallenwein, Mark / Kopczyk, Stefan, Skoda Fabia R5, 129 Punkte

Endstand nach 10 Sonderprüfungen (121,77 Kilometer)
1. Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen), Skoda Fabia R5, Div. 1 1:06:33,3 Stunden.*
2. Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser (Surheim / Ufering), Mitsubishi Lancer Evo VIII, Div. 2 + 2:20,6 Minuten.
3. Niki Schelle / Jan Enderle (Böbing / Edenkoben) Porsche 911 GT3, Div. 1 + 4:06,0 Minuten.*
4. Thomas Wallenwein / Tanja Neidhöfer (Stuttgart / Elz) Skoda Fabia R5, Div. 1 + 5:33,1 Minuten.*
5. Jiri Tosovsky / Josef Kral (CZ), Skoda Fabia S2000, Div. + 6:14,6 Minuten.*
6. Urs Flum / Cornelia Flum (CH-Merishausen), Mitsubishi Lancer, Div. 2 + 6:38,2 Minuten.
7. Martin Kainz / Sandra Hauer (Vaterstätten / Surberg), Mitsubishi Lancer, Div. 2 + 6:51,3 Minuten.
8. Thomas Holzer / Nicole Holzer (Bobing), Opel Adam R2, Div. 5 + 7:14,2 Minuten.*
9. Hermann Gaßner Junior / Ursula Mayrhofer (Surheim / A-Sierning), Toyota GT86 R3, Div. 4 + 7:22,8 Minuten.*
10. Tim Novak / Uros Ocvirk (Slovenien), Skoda Fabia R2, Div. 5 + 7:47,5 Minuten.*

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