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WRC: Korsika-Rallye

Latvala stürmt zur knappen Führung

Ogier schnellster in der Marathon-Prüfung – Latvala mit Getriebeproblemen übernimmt Führung von Evans hauchdünn um nur zwei Sekunden.

Fabian Bonora

Am Samstagnachmittag wurde die Frankreich-Rallye endlich zur echten Asphalt-Rallye. Auf einer komplett aufgetrockneten Strecke brannte Sebastien Ogier eine Bestzeit in den Asphalt der Straßen der Mittelmeerinsel. Bei der längsten Prüfung der Rallye fand ein Führungswechsel statt, denn VW-Teamkollege Jari-Matti Latvala kann dem M-Sport Ford-Piloten Elfyn Evans um gerade einmal zwei Sekunden die Führung abknöpfen.

Fast eine halbe Stunde Vollgas und maximale Attacke bedeuteten die 48,46 Kilometer der sechsten Sonderprüfung. Mit einer Zeit von 28:14.2 Minuten war Ogier 8,7 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Latvala. Jedoch kündigen sich bei Jari-Matti Getriebeprobleme an: „Es war okay, aber wir hatten ein Problem mit dem Getriebe. Ich hatte beim herunterschalten Probleme und habe dadurch meinen Rhythmus verloren." Ein ähnliches Problem hatte Sebastien Ogier ja gestern Abend, Latvala muss zittern, ob er heil in den Service zurückkommt.

Sekundenfight um die Spitze

Danach folgt schon Elfyn Evans mit nur 3,7 Sekunden Rückstand auf den Finnen und unterbindet somit die Dreifach-Bestzeit von Volkswagen. Für den M-Sport Piloten bedeutet dies Gesamtplatz zwei nach dem zweiten Tag der Korsika-Rallye. Der Waliser fuhr allerdings nicht ganz problemlos durch die Sonderprüfung: „Das Auto hat sich sehr stark bewegt, es war schwierig, Vertrauen zu finden. Dafür ist die Zeit noch ganz gut."

Andreas Mikkelsen ist im Ziel nur genau eine Sekunde langsamer als Evans: „Wir haben versucht eine gute Pace zu behalten, aber ich war zu vorsichtig in der finalen Sektion. Zu viel untersteuern, aber eine saubere Fahrt ohne große Fehler.“ Der VW-Pilot startet im Moment auf dem letzten Podiumsplatz mit 30,8 Sekunden Rückstand in den dritten Tag auf Korsika.

Meeke erkämpft Platz vier

Kris Meeke scheint die unsichere Fahrerfrage bei Citroen wohl anzuspornen. Mit konstant guten Zeiten erkämpft sich der Brite den vierten Platz von Kevin Abbring und holt wieder das Maximum aus seinem DS3 WRC heraus. Im Ziel zeigt sich der Citroen-Pilot zufrieden: „Die erste trockene Prüfung der Rally. 90% Prozent gleicher Grip. Ich bin glücklich über den Rhythmus, viel mehr wäre nicht drin gewesen.

Kevin Abbring fiel am Nachmittag weiter zurück und liegt nun auf Rang fünf mit 1:00,1 Minuten Rückstand. Die starke Vorstellung des Niederländers wurde anscheinend vom Setup gebremst: „Wir waren zu konservativ mit dem Setup, wir hätten es mehr wie ein Rennauto abstimmen sollen.“

Mads Östberg (Citroen), Hayden Paddon (Hyundai), Bryan Bouffier, Stephane Sarrazin und Ott Tänak (alle Ford) sind die weiteren Top10-Plätze. Robert Kubica beendete erneut keine ganze Rallye, zwei Reifenschäden auf SP5 stoppten den Polen.

Delecour: „Langweilig mit dem Porsche“

In der RGT-Klasse schied Romain Dumas (Porsche GT3) in fünften Sonderprüfung aus, Francois Delecour (ebenfalls Porsche) übernahm die Führung, war im Ziel allerdings äußerst aufgeregt: „Das ist heute eine Schotter-, keine Asphalt-Rallye. Mit dem Porsche ist es so langweilig, ich habe keine Traktion. Es ist schwierig. Ich fühle, dass wir in jeder Kurve Zeit verlieren. Habe Dumas auf der SP gesehen, das war kein Platten.“

In der WRC2 führt der Ford-Pilot Julien Maurin die Führung erobert, nachdem Pontius Tidemand in der fünften Sonderprüfung mit seinem Skoda Fabia R5 ausgefallen war. Die beiden Skoda-Teamkollegen Esapekka Lappi (+16,8 Sekunden) und Armin Kremer vom BRR Baumschlager Rally Team (+1:26,1 Minuten) liegen auf den Plätzen dahinter.

Die Frankreich-Rallye wird morgen früh um 07:25 Uhr mit der Sonderprüfung Sotta-Chialza (36,71 Kilometer) fortgesetzt. Es werden drei SPs und 94,91 Kilometer ohne Service-Pause gefahren. Die Power Stage startet um 12:08 Uhr. Die Wettervorhersage ist weitesgehend schön, also erwartet uns ein spannender Sekundenkrimi um den Sieg.


       
Pos Fahrer              Team               	Zeit/Rückstand
 1. Jari-Matti Latvala	Volkswagen Motorsport		1:42:24.8
 2. Elfyn Evans		M-Sport World Rally Team	2.0
 3. Andreas Mikkelsen	Volkswagen Motorsport II	30.8
 4. Kris Meeke		Citroen WRT			53.6
 5. Kevin Abbring	Hyundai Motorsport		1:00.1
 6. Mads Östberg	Citroen WRT			1:05.7
 7. Hayden Paddon	Hyundai Motorsport 		1:25.5
 8. Bryan Bouffier	M-Sport World Rally Team	1:37.2
 9. Stephane Sarrazin	First Motorsport		1:51.6
10. Ott Tänak		M-Sport World Rally Team	1:53.9

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