
WRC: News | 10.02.2015
Burns als Vorbild
Jari-Matti Latvala will sich der Taktik bemächtigen, die einst Richard Burns mit nur einem Sieg zur WM-Krone führte: „Ruhig bleiben, Punkte holen.“
Jari-Matti Latvala kennt hinter dem Steuer eines Rallyeautos scheinbar nur die Devise "Vollgas!". Nach einem gelungenen Start in die Saison 2015 und dank der verlockenden Perspektive eines Titelkampfes gegen Volkswagen-Kollege Sebastien Ogier schlägt der Finne aber sanftere Töne an. Bei der Schweden- Rallye am kommenden Wochenende will er nicht alles auf die Karte Sieg setzen, sondern einen taktischen Ansatz wählen - wie beim Auftakt in Monte Carlo, als er nicht volles Risiko ging.
Im Gespräch mit wrc.com meint Latvala: "Wenn ich merke, dass ich den Speed und das Vertrauen nicht habe, um um den Sieg zu kämpfen, dann ist es hinsichtlich der WM wichtiger, die Situation zu verstehen, ruhig zu bleiben und Punkte zu holen", erklärt er. "Der vierte oder fünfte Rang würden mich in eine gute Position für Mexiko bringen und dort ist es wieder eine ganz andere Geschichte." Schließlich besitzt Schweden als einzige reine Eis- und Schneerallye des Rallye-WM-Kalenders ein Alleinstellungsmerkmal.
Latvala gibt zu bedenken, dass er in Mittelamerika im Falle eines Sieges den Streckenputzer spielen müsste, sagt aber: "Andererseits schenkt keiner den Sieg her, wenn er in Reichweite ist." Die Reife hat der als Bruchpilot verschrieene 29-Jährige dem Mentaltrainer Christoph Trier zu verdanken, der mit ihm zusammenarbeitet. Ob er ihm zu der Strategie geraten hat, sich an das 2001er Erfolgsrezept zu halten? "Es ist wie damals, als Richard Burns Weltmeister wurde", zieht Latvala Parallelen. "Er gewann nur eine Rallye, war aber sehr, sehr konstant. Für mich lautet die Devise in diesem Jahr, mich an diese Taktik zu halten."