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ORM: Schneebergland-Rallye

Tomaschek: Hoch mit dem gelben Wagen

Es gibt verschiedene Herangehensweisen an einen ÖM-Lauf, wiewohl ja auch die Budgets der Teams unterschiedlicher nicht sein können.

Foto: Walter Vogler

Es gibt wohl verschiedenste Herangehensweisen an einen österreichischen Rallyestaatsmeisterschaftslauf, wiewohl ja auch die Interessen, die Erwartungen und die budgetäre Grundfestung der Teams unterschiedlicher nicht sein können. Wenn man sich dann, wie im Falle von Norbert Tomaschek und Andreas Schmiedberger, an das Unternehmen Schneebergland-Rallye mit einem Volvo 740 16V heranmacht, ist klar, was man erreichen will: den ultimativen Spaßfaktor im Cockpit und die Herzen der Zuseher – vorweg: beides gelang fabulös.

Man startete gemeinsam mit einem Mercedes 190 im historischen Rallyepokal, der auch bei der Schneebergland-Rallye ausgeschrieben war. Den Mercedes hatte man jederzeit unter Kontrolle. Der Spaß und die sportliche Einstellung waren es, die im ersten Service Gedanken an eine Aufgabe ob der Sinnlosigkeit des Unterfangens ob des Zustandes mancher Streckenabschnitte gleich wieder im Keim ersticken ließen. Der lange schwere gelbe Wagen war es auch, der die Hobbyrallyehistoriker und Rallyekinder der 80er Jahre, die damals nach WM-Rallyes sämtliche Register zogen, um sich in der Sendung "Sport am Montag" die Reportagen des Peter Klein im elterlichen Röhren-TV-Gerät ansehen zu können, unweigerlich Parallelen zu einem der Größten der damaligen Zeit erkennen ließ.

So wie Norbert Tomaschek den Zustand der Strecke schilderte, tat das anno 1987 schon ein anderer. Die eben Genannten werden spätestens jetzt den Sager von Walter Röhrl im Zuge der Safari 1987, ebenfalls mit einen langen schweren gelben Wagen, im inneren Gehörgang wiederfinden: "Du foast ewig mit zwahundat grod aus, oda mitn ersten Gong über soiche Stana, woas tua i Rindviech do?" Die "Zwahundat" konnte die Schneebergland-Rallye zwar nicht bieten, aber die "großn Stana", welche die Allradmeute ausgrub, und speziell die in kürzester Zeit auf den neu aufgeschütteten Straßen entstandenen Spurrillen werden wohl ähnlich derer gewesen sein, welche die Unmutsäußerungen von Röhrl zu einer Coverstory für Norbert Tomaschek machten.

Tomaschek meinte: "Wir waren als vorletztes Auto quasi der Gräder, wir fuhren fast nur auf den Rutschblech und schoben die Rillen fallweise wieder zu, aber durch das Bedenken, welches Raimund [Baumschlager; Anm.] bezüglich der Befahrbarkeit äußerte, waren unsere 'Bemühungen' wohl zu wenig." Äußert ein Spitzenfahrer Unmut über die Strecke, fragt man sich, was sich eigentlich das Hinterfeld denken muss. Dieses Problem gab es aber nicht nur bei der Schneebergland-Rallye, es gab bei stärkeren Regenfällen in der jüngeren Vergangenheit auch Bedenken im Spitzenfeld, welche gar zu einer Neutralisation von Sonderprüfungen führten – das Hinterfeld wird in solchen Fällen eher weniger befragt.

Zurück zur Schneebergland-Rallye und dem weiteren Auftritt Tomascheks: Irgendwo befreite sich zwanglos der Endtopf vom Rest der Schalldämpferanlage, was den Volvo zu einem inferioren Sound verhalf, alerdings Beifahrer Schmiedberger auch zur massiven Dezibelanhebung seiner Ansage zwang. Netterweise brachte der Schlusswagen das Utensil ins Service zurück – auch ein Vorteil des Auftritts mit dem Volvo: Ein Endtopf "Made in Sweden" ist wohl leichter seinem Besitzer zuzuordnen als der x-te Endtopf "Made in Japan". Schlussendlich fuhr man einen sicheren Klassensieg nach Hause und bewies, abgesehen von dem einen Endtopf, die Zuverlässigkeit eines Rallyewagens mit Kult- und Spaßfaktor zu einem Minibudget.

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