
WRC: Rallye Monte-Carlo | 27.01.2018
Nach SP 10: Ogier zieht davon, Sordo out
Nächtlicher Schneefall machte den heutigen Vormittag in den französischen Seealpen zur Rutschpartie samt Reifenlotterie.
Fotos: Photo4/Red Bull Content Pool
Sebastien Ogier (Ford) hat seine Gesamtführung bei der Rallye Monte Carlo, bei den ersten beiden Sonderprüfungen am Samstagmorgen deutlich ausgebaut. Auf teilweise schneebedeckten Straßen nahm der amtierende Weltmeister seinem Verfolger Ott Tänak (Toyota) in Summe mehr als 45 Sekunden ab und liegt nun in der Gesamtwertung 1:03.4 Minuten vor dem Esten. Nachdem der bisher drittplatzierte Dani Sordo (Hyundai) nach einem Abflug ausschied, belegt nun Jari-Matti Latvala (Toyota; +1:41,1 Minuten) den letzten Podiumsrang.
Über Nacht hatte es in den französischen Seealpen geschneit, sodass die Straßen der Sonderprüfungen am Morgen mit Schnee bedeckt waren. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt taute der Schnee jedoch, und es bildete sich nach wenigen Fahrzeugen eine Fahrspur heraus. Im letzten, tiefer gelegenen Teil der ersten Sonderprüfung war der Schnee teilweise komplett abgetaut und die Straßen nass. Dennoch gingen alle Fahrer mit Spikes in die Prüfung - und suchten dennoch verzweifelt nach Grip.
"Das war wirklich schwierig. Wir haben uns auf einer Geraden gedreht", sagt Andreas Mikkelsen (Hyundai). Der Norweger ging nach seinem Ausfall am Freitag als elfter Fahrer auf die Strecke und fand damit die besten Bedingungen vor. Davon wusste Mikkelsen bei der ersten Sonderprüfung des Tages zu profitieren. Auf dem 29,16 Kilometer langen Abschnitt "Agnieres en Devouly - Corps" fuhr er die Bestzeit und war 22,2 Sekunden schneller als Ogier.
Der meinte im Anschluss: "Das war eine der schlimmsten Prüfungen meines Lebens. Es war unglaublich schwierig. Ich habe versucht, den Spuren im Schnee zu folgen, aber die waren überall." Doch Grund zur Aufregung hatte Ogier nicht, denn seinen Verfolgern in der Gesamtwertung nahm er über eine halbe Minute ab und baute seine Führung damit deutlich aus, da Tänak mehr als eine Minute langsamer war.
Zum Verhängnis wurden die Bedingungen bei der neunten Sonderprüfung Sordo, der bis dahin Gesamtdritter und damit bester Hyundai-Fahrer war. Der Spanier rutschte nach starken Zwischenzeiten von der Straße und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Für Hyundai droht der Saisonauftakt nach den Problemen von Mikkelsen und Neuville damit zum Debakel zu werden.
Bei der zweiten Wertungsprüfung des Tages, dem 16,87 Kilometer langen Abschnitt "St. Leger les Melezes - La Batie Neuve" zeigte sich dann ein ähnliches Bild. Zu Beginn waren die Straßen schneebedeckt, doch zunehmend kam der Asphalt durch. Die Bestzeit sicherte sich Tänak, der damit seinen Rückstand verkürzte, aber nicht zufrieden war. "Wir haben Probleme mit den Dämpfern, sie fühlen sich ziemlich fest an. Das müssen wir im Service überprüfen", sagt der Este.
Dazu haben er und alle anderen Teilnehmer nun die Gelegenheit. Nach dem Service im Gap werden ab 11:57 Uhr die beiden Sonderprüfungen vom Vormittag noch einmal gefahren. Nach einem weiteren Service am Nachmittag folgt dann zum Abschluss des Tages ab 16:09 Uhr die zweite Durchfahrt der Sonderprüfung "Bayons - Breziers", die zum ersten Mal am Donnerstagabend gefahren worden war.