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Keferböck/Minor nach Freitag: „Bedingungen so schwer wie schon lange nicht“

Johannes Keferböck und Ilka Minor erlebten in ihrem Skoda Fabia Rally2 evo einen extrem anspruchsvollen Freitag...

Mit insgesamt über 100 Sonderprüfungskilometern - aufgeteilt auf fünf Prüfungen, drei davon zeitig am Morgen - war der Freitag wohl der schwierigste Tag der Rallye Monte Carlo 2021. Vor allem auch deshalb, weil die Streckenbedingungen ständig wechselten, auch innerhalb der SPs.

Österreichs jahre- oder eigentlich jahrzehntelanger Fixstern am WRC-Himmel, Ilka Minor gibt jedenfalls ganz offen zu: „So, auf diese Art, mit diesen schwierigen und unberechenbaren Bedingungen habe ich die Monte nicht in Erinnerung, das ist auch für mich eine neue Erfahrung.“ In der Praxis heißt das einerseits extrem matschig mit „Schlamm ohne Ende“, wie es Johannes Keferböck beschreibt, dann wieder Eis - und dazu, dem frühen Fahrbetrieb geschuldet, Nebel. Und der wiederum hat kein Erbarmen mit einem Oberösterreicher, der bis zu seinem sensationellen Jännerrallye-Sieg 2018 zehn Jahre lang de facto nur in Freistadt fuhr, sich im gleichen Jahr in seiner erste vollen ORM-Saison zum Vizemeister küren, 2019 ORM-Dritter werden konnte und aber im Vorjahr nicht wirklich das betreiben konnte, was Rallyefahrer brauchen wie der Fisch das Wasser: Rallyes fahren. Johannes nickt: „So richtig im Renntempo fuhr ich zuletzt vor einem Jahr.“ Weshab man im Vorfeld der Monte einen Zweitagestest fahren wollte, was jedoch die Corona- respektive Quarantäne-Regeln vereitelt haben. Es geht hier auch nicht darum, die Stage-Zeiten sondern lediglich eines zu erklären: Johannes Keferböck fährt diese schwere Rallye nicht in seiner Komfortzone.

Und wie es im Leben so ist, kommt dann - gerade dann nämlich - auch ein Bisschen Pech dazu. Johannes muss lachen: „Auf SP1 war es wirklich komisch. Wir haben dem vor uns gestarteten Auto noch nachschauen können, da hast du 250 Meter bis zu einer Rechts3 (Rechtskurve mit mittlerem Kurvenradius/1 ist eine Haarnadel, 5 ein Vollgasknick, Anmerkung). Als wir eine Minute später dran waren, hat man den Abzweig nicht mal mehr gesehen.“ Im dichten Morgennebel kommt es beinahe zum Crash: „Wir hätten bei einer Brücke fast ein Mäuerchen genommen - da habe ich abgedreht, denn wir wollen hier ins Ziel kommen und haben keinen Grund, das letzte Risiko zu gehen.“

Bei der kniffligen Reifenwahl, die sämtliche der drei Reifenarten zuließen, hatten Johannes Keferböck und Ilka Minor im vom Keane Racing Team eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo den gesamten Tag über ein „glückliches Händchen“, das auf die Namen Franz Wittmann junior und Christina Ettel hört: „Unsere Eisspione - oder sollte ich lieber Gatschspione sagen - machen einen großartigen Job. Und die Strecken sind wirklich super cool - aber eben auch extrem anspruchsvoll. Da ist eine gute Reifenentscheidung wesentlich.“ Was die Monte 2021 Johannes Keferböck bislang unterschlug: einen echten Schneebelag wie ihn der Pilot aus Freistadt kennt: „Angeblich soll es morgen schneien, das wäre natürlich gut.“ Auch am Samstag geht es wieder extrem zeitig in der Früh los - es werden drei Prüfungen zu je rund 20 km absolviert.

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