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W4 Rallye: Titelkampf um den 2WD-Staatsmeister
Harald Illmer

Drei Fahrer haben noch Chancen

Die morgen stattfindende Rallye W4 2021 gilt als Showdown um den Champion bei den zweiradgetriebenen modernen Fahrzeugen. Drei Piloten rittern um den Titel, einer ist der Favorit und einige andere mischen trotzdem mit.

Der Rallye-Staatsmeistertitel 2021 in der Topklasse ist gegessen. Der Oberösterreicher Simon Wagner steht schon vor der finalen W4-Rallye, die morgen, Samstag, um 7.20 Uhr in Fuglau startet und gegen 17.45 Uhr ebendort auch wieder zu Ende geht, verdientermaßen fest.
Während also bei den modernen Allradlern stressbefreiter und vielleicht gerade deshalb hochklassigster Rallyesport in Reinkultur zu sehen sein wird, ist in der 2WD-Staatsmeisterschaft, also den zweirad-getriebenen Boliden, das Nervenkostüm einiger Piloten doch ein wenig angespannter. Auch wenn diesen Umstand jeder der drei noch möglichen Titel-Kandidaten taktisch geschickt verwirft. Genauer gesagt stehen der Tscheche David Stefan sowie die beiden Steirer Roland Stengg und Fabian Zeiringer im Fokus der Meisterschaftsentscheidung. Alle drei haben noch die Möglichkeit, sich die Trophäe eines Staatsmeisters umzuhängen.

Der Tscheche David Stefan überraschte heuer mit bemerkenswerten Leistungen, vor allem aber auch als Vielfahrer. Die Rallye W4 ist die 15. des 31-jährigen Peugeot-208-Rally4-Piloten in diesem Jahr. Dass er dabei bisher zwölf Mal ins Ziel kam, beweist seine Konstanz. In der ORM holte er in Weiz den 2WD-Sieg, bei der 3-Städte-Rallye Platz 3 in dieser Klasse, führt somit auch in der Gesamtwertung mit 43 Punkten. Beweise für seine Klasse auf Asphalt lieferte David Stefan bislang zur Genüge. Wie sich der Tscheche auf Schotter macht, ist allerdings auch für seine Konkurrenten noch ein Rätsel, das sich im Waldviertel aber vermutlich auflösen wird.
Nur drei Zähler hinter dem schnellen David Stefan findet sich Roland Stengg in der Liste. Der 27-jährige Sohn von Ex-Staatsmeister Willi Stengg befindet sich trotz Platz zwei in der Favoritenrolle und stellt sich dieser auch.

Roland Stengg: „Ohne Umschweife, ich habe sicher die meiste Schotter- und auch Waldviertel-Erfahrung von uns drei. Ich habe hier auch immer einen guten Speed gefunden. Einzig mit dem neuen Opel Corsa Rally4 bin ich noch nicht auf Schotter unterwegs gewesen. Da ist vom Drehmoment und vom Turbo her sicher eine gewisse Gewöhnungsphase gegenüber meinem früheren Opel Adam R2 möglich. Aber die Favoritenrolle macht mich nicht wirklich nervös. Ich versuche einfach, alle Rechenspiele auszuschalten, mein Potenzial abzurufen und fehlerfrei durch die Rallye zu kommen. Auch wenn mir der Staatsmeistertitel schon sehr wichtig wäre. Schließlich wäre es mein erster Titel überhaupt.“

Den Vorteil von Roland Stengg sieht auch Fabian Zeiringer. Der ehemalige ÖSV-Kader-Skirennläufer ist mit 25 Jahren der Unroutinierteste im Titelkampf-Trio, hat elf Punkte Rückstand auf den führenden David Stefan und verfügt mit seinem Peugeot 208 R2 auch motorisch über einen unterlegenen Boliden. Doch gerade diese Nachteile sieht er auch als zumindest kleine Chance.

Fabian Zeiringer: „Ich sehe mich in der Titeljagd in der Außenseiterrolle. Zum einen bin ich im Waldviertel noch nie gefahren, zum anderen hab‘ ich auf Schotter relativ wenig Erfahrung, bin gerade einmal im Schneebergland am Start gewesen. Da ist mir der Roland doch um einiges voraus. Meine Chance ist also, dass ich nicht wirklich mit etwas rechne. Deshalb kann ich ohne Druck an die Sache rangehen. Ich schau einfach, dass ich eine saubere Rallye ins Ziel bringe und lasse mich überraschen, was dann am Ende herauskommt.“

Der Showdown in der 2WD-Staatsmeisterschaft verspricht also jede Menge Brisanz. Vor allem, weil es rundherum noch einige interessante Starter gibt, von denen jeder einzelne ein Zünglein an der Titelkampf-Waage sein könnte. Der Wiener Nikolai Landa im Ford Fiesta Rally4 oder der Niederösterreicher Daniel Mayer im Peugeot 208 R2 sind nur zwei davon. Und ein ganz starker Mann kommt aus Deutschland. Der frischgebackene 2WD-Meister in der DRM Alexander Merkel will mit Christina Ettel als Copilotin in seinem Opel Corsa Rally4 ebenfalls vorne mitmischen.
Ein Zusatzzuckerl winkt dem Sieger aus dem Duell Roland Stengg – Fabian Zeiringer übrigens auch noch. Wer am Ende vorne liegt, darf sich gleichzeitig auch Staatsmeister in der Junioren-Klasse 2021 nennen.

Zeitplan und technische Daten der Rallye W4 2021

8 Sonderprüfungen mit insgesamt 110,02 Kilometer
Etappenkilometer: 194,29
Gesamtkilometer: 304,31

Samstag, 6. November

7.20 Uhr Start der Rallye in Fuglau
7.45 Uhr SP 1 GH Staar – Brenntenberg I 12,65 Kilometer
8.25 Uhr SP 2 RK Weinbergdorf Schiltern I 15,62 Kilometer
9.12 Uhr Regrouping In, St. Leonhard
9.32 Uhr Regrouping Out, St. Leonhard
9.40 Uhr SP 3 GH Staar – Brenntenberg I 12,65 Kilometer
10.20 Uhr SP 4 RK Weinbergdorf Schiltern II 15,62 Kilometer
11.10 Uhr Regrouping In, Fuglau
12.15 Uhr Service Out, Fuglau
13.05 Uhr SP 5 RK Manhartsberg I 18,28 Kilometer
14.15 Uhr SP 6 Altenburg – MJP Arena I 8,46 Kilometer
15.10 Uhr SP 7 RK Manhartsberg II 18,28 Kilometer
16.17 Uhr Regrouping In Fuglau
16.57 Uhr Service Out Fuglau
17.10 Uhr SP 8 Altenburg – MJP Arena II (Powerstage) 8,46 Kilometer
17.45 Uhr Ziel und Ende der Rallye MJP Arena Fuglau

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