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Mühlsteinrallye: Vorbericht Hinterreiter
Rainer Binder

Stern-Sehen zum Gern-Sehen

Wenn es darum geht, ein starkes heckgetriebenes Rallyeauto artgerecht zu bewegen, ist Manfred Hinterreiter immer wieder eine erste Adresse. Ganz besonders in seiner Heimat-Gemeinde Schwertberg und der näheren Umgebung davon werden seine Auftritte gerne gesehen. Somit ist die Mühlstein-Rallye für seine Fans und ihn eine willkommene Gelegenheit, sein Können vorzuführen. Seit Kurzem als Copilot mit dabei ist Manfreds Sohn, Dominik Hinterreiter.

Mit „Rallye“ und „Mercedes“ verbinden viele Rallye-Anhänger sehr ansehnliche Erinnerungen. In jüngerer Zeit war es hauptsächlich der Unterhaltungswert, der die Marke mit dem Stern beim Publikum beliebt gemacht hat. Dass das letzte im größeren Stil eingesetzte Rallye-Modell von Daimler-Benz, der Mercedes 190 2,3 E 16V, durchaus auch Qualitäten in Sachen Speed und Wettbewerbsfähigkeit hatte, beweist der Verlauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft des Jahres 1987. Der bekannte deutsche Top-Sportler Harald Demuth konnte in jenem Jahr einige Gesamtsiege im nationalen Championat schaffen und wäre beinahe auch Meister geworden. Der Konkurrent, der ihn damals geschlagen hatte, war niemand Geringerer als Armin Schwarz im Audi, der später Werksfahrer in der Weltmeisterschaft wurde – unter anderem bei Toyota oder Skoda.

Wenn die sportlichste Serien-Version des Mercedes 190 auf der Rallyestrecke erscheint, ist auch heute noch die Begeisterung groß. Natürlich ist gegen die neueren Konkurrenz-Fahrzeuge, vor allem mit Vierradantrieb, kaum anzukämpfen. Aber gegen Wagen, die etwa zur gleichen Zeit produziert worden sind, sind immer noch gute Ergebnisse möglich. Dies zeigte sich etwa beim Comeback von Manfred Hinterreiter im März dieses Jahres, als er trotz widrigster Bedingungen den dritten Platz in seiner Klasse schaffen konnte.

Damit konnte der Schwertberger, dem die lange Covid-Pause ebenso zu schaffen gemacht hat wie vielen Anderen, nahtlos an die Erfolge in seiner bislang besten Saison, dem Jahr 2019, anschließen, als ihm mehrere Platzierungen in den Top-20 der Gesamtwertung gelungen sind. Unter allen Österreichern, die bislang Starts mit einem Mercedes des Typs 190 2,3 E 16V unternommen haben, ist er damit sicher eine Ausnahmeerscheinung im positiven Sinn. Nur Christoph Weber bewegte einen solchen Wagen ähnlich furios und virtuos. Wobei: Manfred Hinterreiter blieb dem Benz treu. Seit seinen ersten Rallye-Starts im Jahr 2007.

Klarerweise wird der Start von Manfred Hinterreiter bei der Mühlstein-Rallye 2022 von Vielen mit großer Spannung erwartet, wie auch von ihm selber. Wie bei der Blaufränkischland-Rallye, wird Sohn Dominik die Beifahrer-Arbeit übernehmen, der seine Bewährungsprobe erfolgreich bestanden hat. Die Konkurrenz in der Klasse 7.2 ist wie im Burgenland sehr klein, aber dafür höchst fein: Mit Niki Schelle im Suzuki Ignis in der Version Super 1600 dürfte ein übermächtiger Gegner am Start sein. Allerdings war Manfred Hinterreiter schon früher öfter für Überraschungen gut, man wird sehen.

Ein großes Ereignis wird es mit Sicherheit sein, wenn Manfred und Dominik Hinterreiter vor ihrem Heimpublikum ihren Stern fliegen lassen. Es spricht einiges dafür.

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