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WRC Rallye Japan 2022: Hyundai-Doppelsieg beim Toyota-Heimspiel

Thierry Neuville gewinnt die Rallye Japan 2022 vor seinem Teamkollegen Ott Tänak: Toyota erlebt eine schwierige Heimrallye - Emil Lindholm WRC2-Champion

Das Comeback der Rallye Japan in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2022 endet an diesem Sonntag mit einem Hyundai-Doppelsieg und einer schmerzhaften Niederlage in der Heimat für Toyota. Nach 19 Wertungsprüfungen triumphierte beim Saisonfinale Thierry Neuville vor seinem Teamkollegen Ott Tänak. Lokalmatador Takamoto Katsuta (Toyota) rettete als Dritter die japanische Ehre.

Rang vier ging an Elfyn Evans (Toyota), der am Schlusstag durch einen Reifenschaden um die Chance auf seinen ersten Saisonsieg gebracht wurde. Fünfter wurde sein Teamkollege Sebastien Ogier vor Gus Greensmith (Ford).

Gesamtrang sieben ging an den Sieger der WRC2-Wertung, den Luxemburger Gregoire Munster (Skoda). Die Top 10 komplettierten mit Teemu Suninen (Hyundai), Emil Lindholm und Heikki Kovalainen (beide Skoda) drei weitere WRC2-Piloten.

Ex-F1-Pilot Kovalainen mit WM-Punkt bei WRC-Debüt

Rang drei in der Klasse reichte Lindholm zum Titelgewinn in der "zweiten Liga" der WRC, während Formel-1-Rennsieger Kovalainen bei seinem Debüt in der Rallye-WM einen Meisterschaftspunkt gewann.

"Das ist ein tolles Gefühl!", sagt Neuville nach seinem zweiten Saisonsieg und dem fünften für Hyundai. "Es war kein einfaches Wochenende und kein einfaches Jahr, aber mit einem Sieg aufzuhören und das ganze Wochenende über einen guten Speed zu zeigen, ist eine tolle Art, die Saison zu beenden."

Neuville war bei der WRC-Rückkehr der Rallye Japan nach zwölf Jahren Pause vom ersten Tag weg an der Spitze gefahren. Am Freitag entwickelte sich zunächst ein Dreikampf um die Führung. Evans lag nach dem Freitag vorne, Neuville und Weltmeister Kalle Rovanperä (Toyota) folgten dahinter mit 3,0 beziehungsweise 5,1 Sekunden Abstand.

Reifenschäden bei allen Toyota-Werksfahrern

Am Samstag verabschiedete sich Rovanperä nach einem Ausrutscher mit folgendem Reifenschaden aus dem Kampf um die Spitze, der weiter zwischen Neuville und Evans tobte und sich am Sonntag bei zeitweilig nassen Bedingungen zuspitzte. Bei der ersten WP des Schlusstages verkürzte der Toyota-Pilot den Rückstand auf Neuville auf 0,6 Sekunden.

Doch dann fing sich Evans bei der zweiten WP das Sonntags einen Reifenschaden ein und verlor 1:46,7 Minuten auf Neuville, womit die Entscheidung gefallen war. "In einer Rechtskurve bin ich wohl ein bisschen zu weit hinausgekommen. Der Aufschrieb war richtig, aber ich habe ihn nicht rechtzeitig bekommen, um das Auto rechtzeitig abzubremsen. Da konnte ich nichts machen", berichtet der Waliser.

Anschließend musste Neuville den Sieg nur noch nach Hause fahren. Im Ziel hatte er 1:11,1 Minuten Vorsprung auf Tänak, der sich mit einem Podiumsresultat von Hyundai in eine ungewisse Zukunft verabschiedet.

Podium in der Heimat für Takamoto Katsuta

"Es ist gut, auf dem Podium zu stehen. Am Ende war es extrem knifflig. Bei den letzten beiden Veranstaltungen auf Asphalt hatten wir nicht allzu viel Speed, aber trotzdem haben wir einige Rallyes gewonnen und einige Podiumsplätze eingefahren", bilanziert Tänak. "Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich werde nach Hause zurückkehren und wir werden sehen, was in den nächsten Wochen passiert."

Sehr zur Freude der zahlreichen Fans an den Strecken gelang Katsuta in seiner Heimat das zweite Podiumsresultat seiner WRC-Karriere. Der Nachwuchsmann war der einzige Toyota-Pilot, der ohne größere Probleme durch die Rallye kam und war dementsprechend glücklich.

"Ein großes Dankeschön an das Team und alle Unterstützer auf der Etappe und auch auf den Straßenabschnitten", so der Japaner. "Leider hatten meine Teamkollegen viele Probleme." Das betraf auch Ogier, der am Freitag durch einen Reifenschaden knapp drei Minuten und damit beim ersten Start mit seinem neuen Beifahrer Vincent Landais die Chance auf ein Podiumsresultat verloren hatte.

Sordos Hyundai fackelt am Freitag ab

Nach dem Rücktritt von Paul Nagle war auch M-Sport-Pilot Craig Breen in Japan mit einem neuen Beifahrer unterwegs, doch der erste Start mit James Fulton verlief unglücklich. Am Freitag verbremste sich Breen bei der vierten WP, durchbrach eine Leitplanke und rutschte einen Abhang hinunter. Trostpflaster für den Iren war am Schlusstag der Sieg bei der Powerstage.

Insgesamt mussten drei der 19 geplanten WP aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Dafür verantwortlich war am Freitag auch ein Brand am Hyundai von Dani Sordo. Bei der zweiten WP hatte das Auto aus ungeklärter Ursache Feuer gefangen und war vollständig ausgebrannt. Sordo und sein Beifahrer blieben unverletzt.

Für Negativschlagzeilen sorgte ein gefährlicher Zwischenfall am Freitag, als ein ziviler Pkw bei der vierten WP während der noch laufenden Prüfung in entgegengesetzter Richtung auf die Strecke fuhr. Die FIA hatte im Anschluss gedroht, bei einem weiteren Zwischenfall dieser Art die Rallye abzubrechen.

Am 19. Januar 2023 geht's in Monte Carlo weiter

Die Titelentscheidungen in der Top-Klasse waren schon vor dem Saisonfinale zugunsten von Rovanperä und Toyota gefallen. Die WRC verabschiedet sich nun in eine kurze Winterpause.

Die Saison 2023 beginnt traditionell mit der Rallye Monte-Carlo, die vom 19. bis 23. Januar 2023 ausgetragen wird.

Motorsport-Total.com

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