RALLYE

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Mühlsteinrallye: Bericht Blei
Christian Salzmann

Das Gelbe vom Blei

Die Waldviertler Brüder Jürgen und Franz Blei konnten bei der Mühlstein-Rallye 2023 einen nahezu maximalen Erfolg landen. Dabei kam ihnen sehr viel Glück zu Hilfe, zugleich waren es auch viele Anstrengungen vor und während des Wettbewerbs-Einsatzes, die zu dem guten Endergebnis geführt haben. Der Sieg in der Kategorie 7.2 war trotz der im Lauf der Rallye sehr stark dezimierten Konkurrenz hart erarbeitet, dank der Zuverlässigkeit der Technik war der Ablauf jedoch relativ entspannt und von einigem Spaßfaktor begleitet.

Als Jürgen und Franz Blei mit ihrem gelben Opel Astra die erste Prüfung der Mühlstein-Rallye 2023 beendet hatten, war Vieles wie erwartet: Das langjährig aktive Privatteam aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya war auf dem recht schlichten, aber keineswegs farblosen zweiten Platz in der Wertungsklasse 7.2 zu finden. Dass Niki Schelle und Melanie Kalinke mit dem Suzuki Ignis Super 1600, das unbestritten mit Abstand schärfste Konkurrenzteam innerhalb der Kategorie, wie auf wundersame Weise haushoch enteilt war, wurde von den Waldviertlern gelassen zur Kenntnis genommen. Es war klar – irgendwie.

Gegen die Verfolger, die ausschließlich im BMW-Lager zu finden waren, konnten sich die Opel-Brüder jedoch vom Beginn weg durchsetzen, wenn auch am Anfang noch eine relativ starke Gegenwehr zu erkennen war. Vor allem durch Andreas Wirl und Jürgen Pilz, die mit einem Rückstand von 5,6 Sekunden auf der ersten SP noch relativ gut den Anschluss halten konnten. Der Rückstand auf das Astra-Team wuchs jedoch auf den folgenden Prüfungen zusehends an. Auch die beherzte Fahrt von Erwin Kollingbaum mit dem alten BMW 325i, der auf der zweiten SP Drittschnellster und auf der vierten Prüfung sogar Zweitschnellster in der Kategorie war, konnte den beständig schnellen Ritten von Jürgen und Franz Blei nicht genügend entgegensetzen. Selbst Andreas Wirl und Sebastian Fraissl waren da mit ihren doch etwas moderneren und stärkeren E36-Typen letztendlich machtlos, überdies mussten sie die Rallye vorzeitig durch Ausfälle zwei Prüfungen vor Schluss beenden.

Maßgeblich rennentscheidend war natürlich noch ein weiterer Umstand: Niki Schelle, der unter normalen Umständen vom Vorsprung her in unerreichbarer Ferne gewesen wäre, kam auf der vierten Prüfung von der Strecke ab und verlor dadurch die Führung in der Klasse. Die ging damit geradewegs an Jürgen und Franz Blei.

Die waren fortan damit beschäftigt, ihre Position so sicher als möglich zu „verwalten“. Dies wurde spürbar dadurch erleichtert, dass kurzfristig aufgetretene Schwierigkeiten mit der Bremse, die sich auf der zweiten und dritten Prüfung bemerkbar gemacht haben, effizient beseitigt werden konnten. Ein Tausch der Bremsflüssigkeit sowie der Beläge im ersten Service sorgte wieder für ein klagloses Verzögern unter allen Anforderungen.

Letztendlich war die Klassenführung so sicher, dass sie auch durch zwei Ausritte nicht mehr gefährdet werden konnte: Offenbar hatte das Team hier mehr Glück als der abrupt aus dem Wettbewerb gerissene Top-Dominator aus Bayern. Ein sehr schönes Ergebnis für die eifrigen Vertreter des MSC Thayaland, deren intensive Arbeiten am Auto sich offenbar gelohnt haben. In der Gesamtwertung der Rallye ging sich der für das doch schon etwas ältere Auto respektable 31. Platz aus, der sechste Platz unter den ARC-Konkurrenten ist ebenfalls sehr prächtig.

Der noch sehr junge Club war noch durch ein weiteres Team vertreten: Rene Kiehtreiber und Christian Eisenmagen waren mit einer neuntschnellsten Gesamtzeit auf der ersten Prüfung sehr hoffnungsvoll gestartet, mussten aber aufgrund von Schwierigkeiten am Getriebe des Mitsubishi Lancer Evo V größere Platzverluste hinnehmen und schließlich nach der dritten Prüfung ganz aufgeben. Immerhin deutete der fulminante Start in die Veranstaltung auf einige mögliche starke Auftritte bei künftigen Starts hin.

Für Jürgen und Franz Blei war die Mühlstein-Rallye in jedem Fall ein Erfolgserlebnis, das für eine Intensivierung der Aktivitäten schon in der nächsten Zeit spricht. Mit dem zudem in Perg erreichten zweiten Platz in der offiziellen Wertung „C2“ in der Austrian Rallye Challenge, nur 15,1 Sekunden hinter Harald Ruiner/Ramona Charvat mit dem Nissan 350 Z, ist die Motivation gestiegen, eventuell beim bevorstehenden Lauf in Aspang schon wieder „Blei“ zu geben. Um es dort wiederum artgemäß „brennen“ zu lassen. Die Entscheidung wird demnächst fallen.

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