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Rally Serras de Fafe (ERC): Vorschau Wagner
Butschell

Simon Wagner beim ERC-Auftaktthriller

Simon Wagner und Gerald Winter starten beim sensationell stark besetzten Saisonauftakt der Rallye-Europameisterschaft, der portugiesischen Rally Serras de Fafe (10. - 12. März).

Die Rallye-Europameisterschaft (ERC) feiert heuer ihr 70-jähriges Bestehen - die Jubiläums-Saison wird mit der legendären portugiesischen Rally Serras de Fafe e Felgueiras (10. bis 12. März) eröffnet. Bei dem Schotter-Event hat sich die komplette Elite der Europameisterschaft angesagt - und weil die Sonderprüfungen auch beim portugiesischen WM-Lauf gefahren werden, sind auch viele WRC2-Piloten dabei. Satte 37 Teams kämpfen mit ihren rally2-Boliden um ERC-Punkte, insgesamt sind 44 Fahrzeuge der Rally2-Kategorie am Start, die teilnehmenden Teams kommen aus 21 verschiedenen Nationen!

Inmitten dieser „celebration of international rallying talent“, wie es die offizielle ERC-Website zum Ausdruck bringt, befinden sich Simon Wagner und Gerald Winter also in allerbester Gesellschaft. Simon Wagner bestätigt: „Die Nennliste zu dieser Rallye ist wirklich sensationell. Weil die Prüfungen auch beim portugiesischen WM-Lauf gefahren werden, nutzen auch WRC2-Fahrer diese Chance, Piloten wie Craig Breen gehören zur Welt-Elite.“
„Wäre diesmal mit Top 10-Ergebnis zufrieden“

Auch im Vorjahr wurde die ERC-Saison mit der Schotter-Rallye rund um Fafe eingeläutet - Simon Wagner und Gerald Winter starteten aber erst bei der zweiten Saison-Rallye auf den Azoren - und konnten dort einen sensationellen dritten Platz einfahren, den ersten von zwei Podiumsplätzen in der ERC. Der zweifache Rallye-Staatsmeister erklärt: „Wir sind da ohne jede Erwartung hingeflogen und konnten gleich einmal zwei Bestzeiten markieren - dass wir auch diesmal auf das Podest gelangen, können wir uns aber aufgrund des hochkarätigen Starterfeldes gleich einmal abschminken. Ich wäre bei dieser Rallye bereits mit einem Top 10-Ergebnis hochzufrieden.“

Dass Simon den Ball „flach hält“, kann der Mauthausener auch begründen: „Da die Rallye seit 2021 im ERC-Kalender vertreten ist und weil eben diese Prüfungen auch in der Weltmeisterschaft gefahren werden, sind wir eines der wenigen Teams, die dort noch keine Erfahrungen gesammelt haben. Zudem ist die Dichte der guten Fahrer hier bereits höher als in der Weltmeisterschaft. Daher ist durchkommen das oberste Ziel - wir wollen Erfahrungen sammeln und dabei so viele Punkte holen, wie es eben möglich ist.“

Werksingenieure an Bord

Erneut werden Simon und Gerry mit dem ungarischen Eurosol Racing Team antreten - als eines von fünf Teams, darunter auch der regierende Europameister Efren Llarena, setzt das Duo Wagner/Winter bereits auf das neue Modell Skoda Fabia RS rally2. Simon: „Natürlich wird unser Einsatz vom Skoda-Werk beobachtet - wir haben auch einen Skoda-Werksingenieur und auch einen Ingenieur von Michelin dabei. Wir sind also sehr gut gerüstet und bereiten uns so gut wie möglich auf die Rallye vor. Wir werden auch einen ganzen Testtag auf einer eigenen Teststrecke absolvieren.“

Denn von Michelin wird in Fafe ein völlig neuer Schotterreifen eingesetzt - die Anwesenheit eines Werksingenieurs ist da naturgemäß besonders hilfreich: „Ingenieure sagen dir, was du noch besser machen kannst und umgekehrt gibst du ein möglichst aussagekräftiges Feedback. Die Schotterstrecken in Fafe sind ähnlich unberechenbar wie auf den Azoren, der Grip wechselt oftmals völlig unerwartet. Man kann bei dieser Rallye ganz leicht falsche Entscheidungen treffen - denn Testen und Entwickeln ist das eine, im Bewerb ist die Challenge nochmals größer. Mir fehlt natürlich auch noch eine gewisse Erfahrung auf Schotter - vor allem international. Daher ist es für uns wichtig, dass wir die komplette Rallye fahren und dabei möglichst viel lernen können. Bei diesem hochkarätigen Feld empfiehlt es sich, zunächst einmal auf Abwarten zu fahren.“

Qualifying ist essenziell

Besonders wichtig ist bei einer solchen Schotter-Rallye jedoch die Startposition, die wiederum vom Qualifying abhängt: „Das Qualifying ist hier essentiell - schließlich hat man je nach Quali-Ergebnis die Wahl der Startposition. Das wollen wir natürlich maximal nützen.“

Dass diese dermaßen stark besetzte Fafe-Rallye einen wesentlichen Meilenstein in seiner Lernkurve darstellt, ist Simon Wagner klar. Daher auch der Fokus auf das Erfahrungen sammeln. Die bevorstehende Rallye ist auch so etwas wie ein Teil des Fundaments der bevorstehenden Saison: „Wir werden die ersten vier ERC-Rallyes absolvieren - je nachdem, wie es dabei läuft, werden wir dann das weitere Programm festlegen. Wichtig wäre, dass wir jedes Mal punkten können - wenn uns das gelingt, ist heuer sehr viel möglich.“

Von Fafe ins Rebenland

Nicht außer Acht lässt Simon Wagner aber auch die heimische Staatsmeisterschaft - schließlich gilt es nun schon zum zweiten Mal, den errungenen Titel zu verteidigen. Simon: „Das wird ganz schön stressig - wir kommen am Montag zurück aus Portugal und schon am Mittwoch geht es wieder los mit der Besichtigung im Rebenland. Doch wir sind ein sehr gut eingespieltes Team - ich bin froh, dass alle unsere bisherigen Partner an Bord geblieben und auch ein paar neue dazugekommen sind.“

Wichtig sind Simon Wagner auch seine Fans, denn sie ermöglichen letztendlich erst mit ihrem Interesse, dass Simon und Gerry solche internationalen Abenteuer in Angriff nehmen können. Simon nickt: „Ich hoffe natürlich, dass mir sehr viele Fans die Daumen drücken werden - über ERC+ sind ja sämtliche Prüfungen live verfolgbar, die Fans können über die Onboard-Kameras bei mir im Cockpit mitfahren, so ein ERC+-Abo zahlt sich ganz sicher aus, denn man kann hier nicht nur die ERC, sondern auch die WRC und die Rallycross-WM mitverfolgen. Natürlich werde ich auch auf meinen Social Media-Kanälen unsere Fans und Freunde informieren.“

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