RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Jännerrallye 2023: Bericht RRA
Fotos: Harald Illmer

Race Rent Austria: Doppelsieg in der Protoklasse!

Race Rent Austria feiert bei der Jännerrallye den Doppelsieg in der Protoklasse. Aber auch gelungene Debüt- und Comeback-Rallyes. Wolfgang Schmollngruber ist stolz auf seine Racer...

Das lang ersehnte Comeback der Jännerrallye hat für das Race Rent Austria-Team mit einer Schrecksekunde begonnen - mit dem Crash von Markus Stockinger und Johann Rainer Moser beim Shakedown, die bei dem heftigen Einschlag glücklicherweise unverletzt blieben. Dass Stockinger noch am gleichen Tag sein Auto zerlegte, um den Schaden ermessen zu können, ist geradezu typisch für den Racer...

Eine Eigenschaft, die Race Rent Austria-Teamchef Wolfgang Schmollngruber imponiert. „Ganz genau. Mir taugt es, wenn Fahrer richtig motiviert sind und sie diese Motivation auch nicht gleich verlieren, wenn einmal etwas nicht so klappt, wie sie es sich vorgestellt haben. Oder auch wenn Piloten, die nur selten fahren, dennoch eine gewisse Motivation an den Tag legen. Da kann ich Markus Huber und Horst Höllwirth nur gratulieren, die nach längeren Pausen wieder ins Cockpit zurückgekehrt sind. Großartig auch das Debüt von Philipp und Mario Haneder, die besonnen und fokussiert ihre erste Rallye gefahren sind und sich gut steigern konnten.“

Schmollngruber fügt hinzu: „Oder auch Christian Kornherr, der als Teilnehmer des Christof Klausner Memorial gleich mehrmals Reparaturen benötigte und dennoch stets motiviert geblieben ist, der nicht einfach das Handtuch geworfen hat. So stelle ich mir echte Racer vor!“

Große Freude bereiteten „Schmolli“ auch Mario Traxl und Stefan Traxler, die in der Protoklasse einen Doppelsieg einfahren konnten: „Mario Traxl ist seit drei Jahren nicht mehr im Auto gesessen und fuhr zum ersten Mal mit unserem Ford Fiesta Proto - der 21. Gesamtrang und der Sieg in der Protoklasse sprechen für sich - daran trägt sicher auch der erfahrene Copilot Michael Gallistl einen Anteil. Auch Stefan Traxler fuhr zum ersten Mal den Fiesta Proto - und es hat mich gefreut, dass er und sein Copilot Lukas Hablesreiter ihren heftigen Überschlag vom Vorjahr so schnell verdaut haben.“

Traxl/Gallistl: „Einfach weiterfahren“ - Klassensieg!

Seit der Jännerrallye 2020 saß Mario Traxl nicht mehr im Rallyeauto - und: Er pilotierte heuer zum ersten Mal einen Ford Fiesta Proto. Mario gibt ganz offen zu: „Anfangs war es ein Bisschen schwierig - doch dann ist es immer besser geworden, ich habe mich dann sehr gut an das neue Fahrzeug gewöhnt und von da an war es eine problemlose Rallye für mich und meinen Beifahrer Michael Gallistl. Die Technik des Fiesta Proto hat exzellent funktioniert.“

Das kuriose Sekundenduell mit Stefan Traxler (Traxl versus Traxler) ging nach einem Dreher von Traxler für Traxl aus, der sich über Platz 21 und den Sieg in der Protoklasse freuen durfte: „Es war ein super Duell mit Stefan Traxler. Auf der letzten SP hatten wir aber ein Riesenglück: Wir haben einen Kanaldeckel erwischt und es ist eine Felge zerbrochen. Wir haben im Auto nur einen Schlag gespürt und haben gehofft, dass wir es ins Ziel schaffen. Ich dachte: Ich fahre einfach weiter, solange das möglich ist - und das hat uns letztendlich den Klassensieg eingebracht. Bei der Jännerrallye 2024 sind wir ganz sicher wieder am Start.“

Traxler/Hablesreiter: „Noch Luft nach oben“

„Ich fand das Duell mit Mario Traxl extrem cool und ich möchte ihm zu seinem Klassensieg gratulieren“, sagt Stefan Traxler, der sich bei seinem Debüt im Ford Fiesta Proto über seinen 23. Gesamtrang und Platz 2 in der Klasse „irrsinnig gefreut“ hat. Traxler sagt: „Wir haben uns am Samstag gedreht und sind auf eine Leitplanke aufgeritten - somit war das Duell mit Traxl entschieden.“

Lobend erwähnt Traxler die „souveräne Arbeit meines Copiloten Lukas Hablesreiter“, am Freitag hat das Duo „geschaut, dass wir reinfinden - wir haben uns Zeit gelassen und dann wurde es immer besser“. Eines versichert Stefan: „Wir fuhren nicht am letzten Zacken - da ist noch Luft nach oben.“ Und: „Wir wollten an den Stellen, wo ganz besonders viele Fans standen, diesen auch etwas bieten - da haben wir dann weniger streng auf eine saubere Linie geschaut. Die Rallye war gut organisiert, die Fans waren ein Wahnsinn.“

Stockinger/Moser: „Mein schlimmster Crash“

„Das war mit Sicherheit mein schlimmster Crash - ich bin zunächst einmal froh, dass niemandem etwas passiert ist. Dass wir heil aus dem Auto gestiegen sind und auch sonst niemand verletzt wurde“, erzählte Markus Stockinger im Race Rent Austria Live Rallye Radio am Samstag.

Stockinger: „Der Speed war an dieser Stelle relativ hoch und es war eine schlechte Stelle, um neben die Strecke zu geraten - es war eine schnelle Linkskurve mit einem leichten Cut, über die Asphaltkante haben wir einen leichten Impuls bekommen und so habemn wir die Hinterachse verloren, dann ist es dahiungegangen, einen Gegenpendler wollte ich noch einfangen aber das hat nichts mehr gebracht. Du versuchst dann, mit verschieenen Lenkmanövern noch das Auto abzufangen - nach dem Einschlag war ich froh, dass mein Copilot Johann Rainer Moser unverletzt ist.“

Noch am gleichen Tag hat Markus Stockinger seinen Mazda 2 Proto komplett zerlegt, um den Schaden einschätzen zu können: „Hundertprozentig kann ich es noch nicht sagen - es schaut noch nicht so schlecht aus. Ich glaube, dass wir das Auto noch retten können...“

Leitner/Matusch: ORM-Trophy - ein verwunderter „Sieger“

„Bis auf ein Hoppala - wir haben uns fast gedreht, es gab fünf Gegenpendler, die ich abfangen konnte - haben wir eine solide Leistung gebracht“, attestiert Rudolf Leitner seinen Start bei der Jännerrallye, bei der er gemeinsam mit Roland Matusch seinen Ford Fiesta Proto im neuen Design pilotiert hatte.

Dass er die neue ORM-Trophy für Piloten ab 50 Lebensjahren gewonnen hat, begeistert Leitner ganz und gar nicht: „Wir waren die einzigen, die sich dafür eingeschrieben haben. Dabei hätte es 16 potentielle Einschreibungen gegeben. Als kleines Team haben wir es wertgefunden, die Junioren zu unterstützen.“ Der Hintergrund: Die Einschreibgebühr in der ORM-Trophy kommt dem Sieger der Junior-ORM zugute. Warum sich so wenige Fahrer eingeschrieben haben, wundert Rudolf Leitner, der die Sache auch innerhalb der Jännerrallye gGmbH, in der er vertreten ist, besprechen wird...

Richtig begeistert war Rudolf Leitner von dem regen Zuschauerinteresse beim großen Comeback dieser Kultrallye: „Es war wie in den Achtzigerjahren. Auf dem Weg zur SP hast du eine große schwarze Traube vernommen, acht Kilometer lang waren geparkte Autos zu sehen, auf der Verbiindungsetappe haben hunderte Leute uns zugewunken, die Rallye war auch perfekt organisiert. Das Christof Klausner Memorial war ebenfalls ein voller Erfolg, es waren so viel mehr Leute an den Strecken, die auch bis zu den CKM-Startern geblieben sind.“

Dermaßen motiviert erklärt Leitner: „Unser nächster Start wird bei der Blaufränkischland-Rallye sein.“

Huber/Katzensteiner: Comeback gelungen

Die Rallye St. Veit 2015 war sein bislang letzter Rallye-Einsatz - gemeinsam mit Silke Katzensteiner gab Markus Huber im RRA Mitsubishi Lancer Evo IX sein Comeback im Rallyesport - bei einer denkbar schwierigen Jännerrallye.

Markus Huber erzählt: „Beim Shakedown haben wir uns gleich einmal gedreht - danach bin ich ein Bisschen vom Gas gegangen. Wir hatten ein perfektes Auto, die Reifen haben auch gepasst, wir haben uns schrittweise herangetastet und hatten keine weiteren Hoppalas mehr. Es wäre weit mehr möglich gewesen - doch die Bedingungen waren schwierig - es war rutschig, es gab viele tiefe Cuts. Doch mir fehlte die Erfahrung und am Samstag schließlich war ich wieder richtig drinnen - doch da war die Rallye eigentlich schon wieder vorbei.“

Eines weiß Markus Huber: „Wir werden heuer sicher noch ein- zwei Rallyes absolvieren und bei der Jännerrallye 2024 sind wir ganz sicher wieder dabei.“

Kornherr/Steinbauer: Dem Driften verschrieben

„Wir waren zum ersten Mal bei der Jännerrallye - wir haben diese Rallye extra wegen dem Driften gewählt, sind im Christof Klausner Memorial an den Start gegangen“, erzählte Christian Kornherr bei seinem Gastauftritt im Race Rent Austria Live Rallye Radio.

Dass es dann gar keinen Schnee gab und die Bedingungen somit eigentlich wesentlich schwieriger wurden, kommentierte Kornherr lachend mit der Feststellung: „Die Jännerrallye hat uns einige Aufgaben gegeben....“

Kornherr, der mit Copilot Roman Steinbauer einen RRA Mitsubishi pilotierte, erzählte von einer aufregenden Rallye mit Höhen und Tiefen: „Am Freitagabend haben wir unsere Lichtergalerie nicht gut eingestellt, das nehmen wir auf unsere Kappe - auch der Aufschrieb war nicht optimal und so sind wir in die Leitplanken abgerauscht - es hat das Vorderrad zurückgeschoben und der Querlenker sowie die Antriebsachse wurden ausgerissen. Das konnte Gott sei Dank von Race Rent Austria repariert werden.“

„Heute ging es super weiter. Auf der letzten Vormittags-Prüfung hatten wir einen Dreher, doch dann ging nichts mehr weiter, da hat es das Getriebe ausgehängt. Auch das wurde von Wolfgang Schmollngruber und seiner Crew wieder in Ordnung gebracht, sodass wir auch die letzten Prüfungen fahren konnten.“

Was Kornherr freut: „Bei den Ausfällen haben wir mit den Zuschauern gesprochen, die waren begeistert von unseren Drifts -- leider wussten nur wenige von dem Voting des Christof Klausner Memorial Bescheid. Aber mir ist wichtig, dass wir am Abend sagen können, dass wir geile Drifts fahren konnten und den Fans eine Freude bereiten konnten.“

Haneder/Haneder: Grandiose Premiere

„Für uns lief es grandios““, erzählt Philipp Haneder, der Sohn von Ernst Haneder, der gemeinsam mit seinem Cousin Mario bei Race Rent Austria seine Rallye-Premiere gab. Philipp gibt ganz offen zu: „Die Rallye war ziemlich schwierig,doch wir haben gut reingefunden, konnten sogar auch verschiedene Reifen ausprobieren, wodurch sich ein hoher Lernfaktor ergab. Alles lief reibungslos, wir haben wenig bis gar keine Fehler gemacht.“ Der Lohn: Platz 26 gesamt - eine beachtliche Leistung für Rookies....

Was Phillip wichtig ist: „Ich möchte mich bei Wolfgang Schmollngruber und dem Race Rent Austria-Team für die tolle, professionelle Betreuung ganz herzlich bedanken.“

Race Rent Austria LIVE Radio zum Nachhören:

Erstmals gab es am Samstag ein Race Rent Austria Live Rallye Radio mit illustren Gästen: Markus Stockinger und Johann Rainer Moser, Iris Gerhard, Fabian Bartel Huemer, Nikolai und Günter Landa sowie Christian Kornherr.

Die Sendung zum Nachhören:
rallye-radio-noir.mixlr.com/recordings/1984936

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Vorschau ZM Racing

Drei Teams vertreten die Farben von ZM-Racing

Neben Fabian Zeiringer (Stmk) und Christoph Zellhofer (NÖ), startet auch der Deutsche Gast Björn Satorius unter der Flagge von Max Zellhofer in Kärnten

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.