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Rallye Portugal 2024 Sebastien Ogier triumphierte bei der Rallye Portugal 2024
Motorsport Images

Rallye Portugal 2024: 60. WRC-Sieg für Sebastien Ogier

Sebastien Ogier feiert bei der Rallye Portugal seinen 60. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft: Thierry Neuville setzt sich in der WM-Wertung von Elfyn Evans ab

Jubiläumssieg für Sebastien Ogier in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC): Der Toyota-Pilot gewann am Sonntag die Rallye Portugal 2024 und triumphierte damit zum 60. Mal bei einem WRC-Lauf. Im Ziel der zweiten Schotter-Rallye der Saison hatte Ogier nach 22 Wertungsprüfungen über insgesamt 337,04 Kilometer einen Vorsprung von 7,9 Sekunden auf Ott Tänak (Hyundai).

Dritter wurde Thierry Neuville (Hyundai, + 1:12,1 Minuten), der damit seine Führung in der WM-Wertung ausbaute. Rang vier ging nach einer erneut konstanten und fehlerfreien Leistung an Adrien Fourmaux (Ford), Fünfter wurde Daniel Sordo (Huyndai). Der WM-Zweite Elfyn Evans (Toyota) kam nach einer von Problemen geprägten Rallye nicht über Rang sechs hinaus.

Siebter wurde Nikolai Gryasin (Citroen), der damit bester Rally2-Pilot war, allerdings nicht für die WRC2-Wertung gemeldet hatte. Diese Klasse gewann Jan Solans (Toyota) als Gesamtachter, mit Joshua McErlean und Lauri Joona (beide Skoda) komplettierten zwei weitere WRC2-Piloten die Top 10 .

Drei von vier Toyota-Fahrern geraten in Probleme

Nachdem Neuville am Donnerstagabend die Zuschauerprüfung zum Auftakt gewonnen hatte, fiel er am Freitag aufgrund seiner Startposition eins erwartungsgemäß zurück. Zunächst übernahm Takamoto Katsuta (Toyota) die Führung, doch im Laufe des Tages kämpften sich Ogier und der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä, die als Teilzeitpiloten von ihren Startpositionen fünf und sieben profitierten, nach vorne.

Rovanperä führte am Samstagmorgen ein Toyota-Trio an, das nur bis zur elften Wertungsprüfung Bestand hatte. Durch eine falsche Ansage seines Beifahrers Jonne Halttunen abgelenkt, verlor der Finne in einer schnellen Rechtskurve das Heck seines GR Yaris, prallte gegen einen Baum, überschlug sich und blieb auf der Seite an einem Baum liegen. Nur eine Prüfung später schied Teamkollege Katsuta, der in Portugal nicht für die Herstellerwertung gemeldet war, mit einer gebrochenen linken Hinterradaufhängung aus.

An der Spitze entwickelte sich nach den Problemen der beiden Toyota-Piloten ein Zweikampf zwischen Ogier und Tänak, in dem der Este kurzzeitig die Oberhand behielt, nach einem schleichenden Plattfuß auf der 13. Wertungsprüfung gut zehn Sekunden hinter Ogier zurückfiel. Diese Lücke konnte Tänak trotz aller Anstrengungen bis ins Ziel nicht mehr schließen, sodass Ogier seinen zweiten Saisonsieg feierte.

Ogier nun alleiniger Rekordsieger in Portugal

Mit nun sechs Erfolgen ist Ogier nun auch alleiniger Rekordsieger bei der Rallye Portugal. "Für das gesamte Team war es kein großartiges Wochenende, aber für uns war es eine gute Rallye", sagt der Franzose.

Für Tänak war der erste Podiumsplatz nach seiner Rückkehr zu Hyundai nach einem schwierigen Saisonstart ein Erfolgserlebnis. "Es war ein schwieriges Wochenende, aber wir haben unser bestes versucht", sagt der Este. "Normalerweise funktioniert es bei so einer Rallye nicht, wenn man immer voll attackiert, aber an diesem Wochenende hat es sich ausgezahlt. Wir haben uns beim Tempo und allen anderem gesteigert."

Zu den Siegern der Rallye Portugal gehörte auch Neuville. Trotz des Startnachteils am Freitag fuhr der Belgier beim fünften Saisonlauf zum dritten Mal auf das Podium, gewann die Powerstage und holte insgesamt 24 WM-Punkte, 18 Punkte mehr als sein Rivale Evans. "Das war eine saubere Fahrt. Ich habe versucht, so hart wie möglich zu pushen, aber meine Reifen waren nicht mehr die besten", sagt Neuville.

Neuville in der WM nun deutlich vorne

Evans erlebte in Portugal eine Rallye zum Vergessen. Von Beginn an fühlte sich der Waliser in seinem GR Yaris nicht wohl. Vor der siebten Wertungsprüfung unterlief seinem Beifahrer Scott Martin ein Missgeschick. Der Brite ließ seinen Aufschrieb auf dem Tisch der Zeitkontrolle liegen und musste Evans per Smartphone navigieren. Hinzu kam ein Reifenschaden, der Evans bereits am Freitag aussichtslos zurückwarf.

Das Selbstvertrauen des Toyota-Piloten war in der Folge angeknackst, sodass ihm am Samstag mehrere kleine Fahrfehler unterliefen. Zu allem Überfluss schaltete der Antrieb seines Autos am Sonntagmorgen auf der vorletzten Prüfung wegen eines Temperaturproblems in den Elektromodus, was weitere Zeit kostete.

In der WM-Wertung hat Neuville nach fünf von 13 Saisonläufen nun 110 Punkte und damit 24 Zähler Vorsprung auf Evans (86). Tänak verbesserte sich mit nun 79 Punkten auf Rang drei vor Fourmaux (71) und Ogier (70). In der Herstellerwertung übernahm Hyundai mit 219 Punkten die Führung vor Toyota (215) und M-Sport-Ford (116).

Die Rallye-Weltmeisterschaft 2024 geht vom 31. Mai bis 2. Juni mit der Rallye Italien auf Sardinien weiter. Dort testet die Rallye-WM erstmals ein neues kompaktes Format, bei dem die Rallye erst am Freitagnachmittag beginnt und die 16 Wertungsprüfungen über insgesamt 266,12 Kilometer innerhalb von 48 Stunden ausgetragen werden.

Motorsport-Total.com

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