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Rallye Dakar: Tag 7 Mit einem Husarenritt holt Sebastien Loeb zehn Minuten auf Carlos Sainz auf
Flavien Duhamel / Red Bull Content Pool

Rallye Dakar 2024: Loeb bläst zur Attacke auf Sainz! Ekström bleibt liegen

Sebastien Loeb nimmt Carlos Sainz in Etappe 7 rund zehn Minuten ab - Mattias Ekström steht mit technischen Problemen und verliert alle Podestchancen

Zu Beginn der zweiten Woche der Rallye Dakar 2024 in Saudi-Arabien verkürzte Sebastien Loeb (Prodrive) seinen Rückstand auf Audi-Fahrer Carlos Sainz auf 19 Minuten. Für dessen Teamkollegen Mattias Ekström platzten alle Hoffnungen auf ein Topergebnis. Denn der Schwede strandete mit technischen Problemen.

Nach dem Ruhetag in Riad stand am Sonntag mit insgesamt 873 Kilometern die längste Etappe der Rallye auf dem Programm. Die gewertete Speziale auf dem Weg zurück nach Ad-Dawadimi umfasste 483 Kilometer.

Das Terrain war zunächst geprägt von vielen Canyons und zahlreichen Richtungswechseln. Einmal mehr stand die Navigation vor allem für die ersten Starter im Vordergrund. Diese Etappe bot viel Abwechslung. Es waren auch einige Dünengürtel dabei.

Nicht mehr am Start waren Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk. Beim Überschlag in Etappe 6 ist der Überrollkäfig des Toyota Hilux beschädigt worden. Die FIA-Offiziellen entzogen die weitere Starterlaubnis. Gottschalk ist noch Samstagabend nach Hause geflogen.

Die Halbzeit der Rallye hatte "Nani" Roma mit dem neuen Ford-Projekt von M-Sport und NWM auf dem respektablen zwölften Platz erreicht. Aber heute strandete der Ford Ranger bereits nach 24 Kilometern mit Motorproblemen.

Nach 47 Kilometern stand der Audi von Ekström für einen längeren Zeitraum still. Der Schwede war als Zweiter der Gesamtwertung in den Tag gestartet. Es war ein gravierenderer technischer Schaden, denn Ekström musste auf seinen Teamkollegen Stephane Peterhansel warten.

Als der Franzose zur Stelle war, half er seinem Teamkollegen einige Minuten lang und setzte die Fahrt anschließend fort. Ekström und Beifahrer Emil Bergkvist machten sich an die Reparatur des Schadens im Bereich der Hinterachse. Sie rechneten mit zwei Stunden.

Schließlich setzte Ekström die Fahrt fort, blieb aber bei Kilometer 51 schon wieder liegen. Die linke Hinterradaufhängung konnte doch nicht repariert werden. Der Audi-Pilot musste schließlich auf den Assistenztruck warten. Aus der Traum von einem Podestplatz in Yanbu.

Loeb musste die heutige Etappe eröffnen, aber er verlor nur zu Beginn ein wenig Zeit. Nach rund 90 Kilometern führte das Toyota-Trio Seth Quintero, Guerlain Chicherit und Lucas Moraes die virtuelle Zwischenwertung an.

Obwohl Loeb die Strecke eröffnen musste, konnte er bis Kilometer 173 rund drei Minuten auf Sainz, der als Zweiter gestartet war, gutmachen. Auf der Strecke zog Loeb also Sainz davon. Mit Fortdauer der Etappe brachte sich auch Loeb in den Kampf um den Tagessieg.

Bei Kilometer 311 führte schließlich der Franzose die Zwischenwertung vor Moraes an. Aber Sainz konnte seinen Zeitverlust halbwegs in Grenzen halten. Bis Kilometer 373 hatte "El Matador" rund sieben Minuten auf Loeb eingebüßt.

Der Rallye-Rekordweltmeister fuhr schließlich als Erster ins Ziel. Sein Tagessieg kam nur noch in Gefahr durch den Century von Mathieu Serradori, der bei den Zwischenzeiten nur knapp dahinter war. Aber nach 350 Kilometern hatte der Franzose rund vier Minuten auf Loeb eingebüßt.

Somit eroberte Loeb seinen dritten Etappensieg in diesem Jahr. Sein Angriff war erfolgreich, denn er machte 10:31 Minuten auf Sainz gut. Durch die Probleme bei Ekström rückte Loeb auf den zweiten Platz der Gesamtwertung nach vor. Sainz hat nur noch 19 Minuten Vorsprung.

"Wir hatten eine gute Etappe. Keine großen Fehler", freut sich Loeb. "Die Navigation war wirklich knifflig. Wir waren das erste Auto. Wir mussten die Linie finden, aber manchmal ist das besser, denn wir haben uns wirklich auf unsere Arbeit konzentriert."

"Ich habe hart gepusht und versucht, in den kniffligen Navigationsteilen sehr gewissenhaft zu sein. Das haben wir sehr gut gemacht." Sein Plan ist aufgegangen, denn Sainz konnte dem Hunter im Gelände nicht folgen, obwohl Spuren gelegt waren.

"Es war mit der Navigation ein ziemlich schwieriger Tag", seufzt Sainz enttäuscht. "Wir hatten auch einen Reifenschaden. Ich denke, Seb hat sich sehr gut geschlagen. Zehn Minuten sind eine ganze Menge. Ich weiß nicht wirklich, was mit Mattias passiert ist. Wir werden es sehen."

Am Montag geht es weiter in nördlicher Richtung nach Ha'il. Mit 458 Kilometern steht erneut eine schwierige Speziale bevor. Das Terrain wird steiniger und Reifenmanagement könnte ein Thema werden.

Ergebnis der 7. Etappe (Top 10):
01. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) - 4:56:39 Stunden
02. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +7:06 Minuten
03. Al-Attiyah/Baumel (Prodrive Hunter) +9:47
04. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) +10:31
05. Chicherit/Winocq (Overdrive-Toyota Hilux) +10:37
06. Serradori/Minaudier (Century CR6-T) +11:01
07. Zala/Fiuza (X-raid Mini JCW Plus) +12:57
08. Dumas/Delfino (Rebellion-Toyota Hilux) +15:40
09. Quintero/Zenz (Toyota Hilux) +17:16
10. Krotov/Zhiltsov (Overdrive-Toyota Hilux) +23:13

Gesamtwertung nach 7 von 12 Etappen (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Audi RS Q e-tron) - 30:06:42 Stunden
02. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +19:00 Minuten
03. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +1:00:35 Stunden
04. de Mevius/Panseri (Overdrive-Toyota Hilux) +1:30:50
05. de Villiers/Murphy (Toyota Hilux) +1:40:07
06. Prokop/Chytka (MP-Sports Ford Raptor) +1:50:40
07. Serradori/Minaudier (Century CR6-T) +1:52:50
08. Chicherit/Winocq (Overdrive-Toyota Hilux) +1:58:40
09. Botterill/Cummings (Toyota Hilux) +2:11:16
10. Vanagas/Sikk (Toyota Hilux) +2:22:53

Motorsport-Total.com

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