
"Es hätte schlimm enden können" | 21.10.2025
Wie ein Strohballen Neuville rettete
Nach einem heftigen Crash mit einer Brücke blieb Thierry Neuville unverletzt: Jetzt erklärt er, warum ein Strohballen vielleicht sein Leben gerettet hat
Thierry Neuville und sein Beifahrer Martijn Wydaeghe sind nach einem heftigen Unfall bei der Rallye Zentralueuropa unverletzt geblieben. Der amtierende Weltmeister zeigte sich anschließend dankbar für die Sicherheitsmaßnahmen der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), die seiner Ansicht nach entscheidend dazu beigetragen haben, dass beide ohne Verletzungen davonkamen.
"Mir geht es soweit gut, auch wenn ich im Moment etwas Schmerzen habe. Martijn und ich hatten einen ziemlich heftigen Einschlag, aber wir wurden gründlich untersucht, sowohl vom Rettungsteam als auch im Krankenhaus. Alle haben einen hervorragenden Job gemacht und uns geht es beiden gut", erklärte Neuville, der vor dem Unfall auf Platz sieben lag.
Der Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen auf der 15. Wertungsprüfung, als der Hyundai i20 N Rally1 der Belgier in eine Brücke krachte, die durch einen Strohballen gesichert war. Aufgrund des Unfalls entschieden sich die Veranstalter, die Prüfung aus Sicherheitsgründen abzubrechen.
Strohballen dämpft Aufprall ab
Neuville und Wydaeghe wurden unmittelbar an der Unfallstelle von Ärzten untersucht. Neuville wurde per Rettungswagen, sein Beifahrer per Hubschrauber zu weiteren Kontrollen ins Krankenhaus gebracht. Beide konnten am Nachmittag unverletzt in den Servicepark zurückkehren.
"Alles war normal, doch ich habe einen Fehler gemacht. Zwischen der Brücke und dem Beton gab es eine kleine Lücke, die ich nutzen wollte. Ich dachte, dort wäre Platz, aber das war nicht der Fall. Ich lenkte ein und wir trafen die Brücke mittig mit dem Auto. Das war mein Fehler. Im Rallyesport können kleine Irrtümer große Folgen haben. Es war ein heftiger Einschlag, aber zum Glück haben das Auto und die Sicherheitsausrüstung Schlimmeres verhindert", schildert Neuville den Unfall.
Nach dem Unfall ergriffen die Organisatoren zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, sodass die Strecke vor der abschließenden Powerstage wieder befahren werden konnte. Neuvilles Teamkollege Ott Tänak geriet an derselben Stelle kurzzeitig in Schwierigkeiten, konnte jedoch ausweichen.
Permanente Arbeit an der Sicherheit
Im Rückblick zeigte sich Neuville erleichtert, dass ein Strohballen vor dem Brückenende platziert war, und lobte die kontinuierlichen Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit im Rallyesport.
"Das ist Teil der Arbeit, die wir seit Jahren gemeinsam mit der FIA leisten. Auch Julien Ingrassia, der frühere Beifahrer von Sebastien Ogier, hat in den vergangenen Jahren in diesem Bereich viel beigetragen. Alle Co-Piloten geben nach den Rallyes regelmäßig Feedback. Heute hat das möglicherweise Leben gerettet", betonte Neuville.