
"Es war kein Fahrfehler!" | 18.10.2025
Heftiger Abflug: Ogier nimmt Stellung
Drama im Nebel: Sebastien Ogier verliert die Kontrolle über seinen Toyota, crasht in einen Baum und muss die Rallye Zentraleuropa aufgeben. Der Franzose schildert die Momente vor seinem Unfall und verrät, warum er keine Chance hatte, die Situation noch zu retten...- WM ist wieder völlig offen...
Sebastien Ogier hat den folgenschweren Unfall bei der Rallye Zentraleuropa auf einen unbemerkten Reifenschaden zurückgeführt. Der achtmalige Rallye-Weltmeister war auf der zehnten Wertungsprüfung bei hoher Geschwindigkeit abgeflogen und hatte seinen Toyota GR Yaris Rally1 schwer beschädigt.
Ogier und Beifahrer Vincent Landais blieben unverletzt, doch der Ausfall wird den Franzosen aller Voraussicht nach die WM-Führung kosten. Der Toyota-Pilot erklärt, dass ein Reifenschaden vorne links die Ursache des Abflugs gewesen sei, den das Reifenluftdruck-Überwachungssystem im Auto jedoch nicht erkannt habe.
"Leider hatten wir vorne links einen Plattfuß, aber gleichzeitig funktionierte der Sensor nicht", sagt Ogier. "Ich habe daher keine Warnung bekommen und es erst in dieser unscheinbaren Kurve gemerkt, als das Auto plötzlich nicht mehr lenken wollte."
"Dann ging es in den Graben, und wir sind im Baum gelandet. Am Ende hätte ich nichts tun können. Ich weiß gar nicht, ob das die Situation besser oder schlimmer macht."
Für den Franzosen war es der erste Ausfall der Saison nach acht Podiumsplätzen bei ebenso vielen Starts. Ogiers Unfall öffnet den WM-Kampf vor den letzten Prüfungen des Wochenendes wieder weit: Kalle Rovanperä führt nun mit 39,2 Sekunden Vorsprung vor Elfyn Evans, der wiederum nur 1,3 Sekunden vor Hyundai-Pilot Ott Tanak liegt.
Evans zeigte sich nach der Etappe überrascht, als er vom Ogier-Unfall erfuhr. "Es war extrem schwierig", sagte der Waliser. "Ich weiß nicht, was genau bei ihm passiert ist, aber man hätte auf dieser Prüfung hundert Kurven finden können, wo es schiefgehen konnte."
Während Rovanperä seine klare Führung verteidigt, steht fest: Der Titelkampf in der Rallye-Weltmeisterschaft ist mit einem Schlag wieder völlig offen. Allerdings müssen dafür Rovanperä und Evans ihrerseits erst einmal ins Ziel kommen.
Zwei Rallyes stehen nach der Rallye Zentraleuropa noch auf dem Programm: Vom 6. bis 9. November wird in Japan gefahren, vom 27. bis 30. November in Saudi-Arabien.